Dialog

Forschende, Mitarbeitende und Studierende der Universität Basel waren in den vergangen beiden Jahren erneut sehr aktiv, um aktuelle Forschungsergebnisse ausserhalb der Akademien zu verbreiten und den Dialog mit gesellschaftlichen Akteuren zu intensivieren. Von internationalen Kooperationen im Eucor-Verbund über Medienbeiträge bis zu zielgruppenspezifischen Angeboten für Senior*innen und Kinder – die komplexen Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung standen häufig im Fokus der Beiträge.
Nachhaltig vernetzt – regional, national und international
Um den öffentlichen Dialog und die transdisziplinäre Zusammenarbeit zu Nachhaltigkeitsthemen zu stärken, ist die Universität Basel in verschiedenen Netzwerken aktiv. Im Rahmen des trinationalen Verbunds Eucor tauschen sich die Universitäten des Oberrheins regelmässig zu Nachhaltigkeitsthemen aus und setzen gemeinsame Events und Projekte um. Als Mitglied des International Sustainable Campus Network (ISCN) vernetzt sich die Universität Basel mit Spitzenuniversitäten aus der ganzen Welt zu Nachhaltigkeitsthemen. Im Sommer 2024 konnte das Team der Fachstelle für Nachhaltigkeit diese Kontakte während der ISCN-Konferenz in Lausanne vertiefen und die Zusammenarbeit in thematischen Arbeitsgruppen intensivieren. Auch Studierenden wird über verschiedene Wege die Gelegenheit geboten, nachhaltige Entwicklung grenzüberschreitend kennenzulernen. Auf regionaler Ebene führte die Universität die Trägerschaft der Klimaplattform der Wirtschaft Region Basel fort. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsnetzwerks Sustainable Future diskutierten während der Klimaplattform-Events mit Vertreter*innen der Basler Wirtschaft zu Themen wie Klimaneutralität, Wasserstoff als Energieträger und «Carbon Removal»-Technologien.
Wissenschaft im Dialog
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität bereiten aktuelle Forschungsbeiträge zu Nachhaltigkeitsthemen regelmässig für die Öffentlichkeit auf und diskutieren diese in unterschiedlichen Gefässen mit den relevanten Anspruchsgruppen.So stellten Forschende um Professor Hannes Weigt vor der Abstimmung zum «Bundesgesetz für eine sichere Stromversorgung» im Sommer 2024 den aktuellen Wissensstand zur Energiewende in der Schweiz auf einer Webseite zusammen. Interessierte Bürger*innen, politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger*innen sowie Medien konnten sich so auf Basis aktueller Studien gezielt informieren. Im Rahmen der Umsetzung des Ziels «Netto Null 2037» in Basel-Stadt waren Forschende des Forschungsnetzwerks Sustainable Future in verschiedenen Formaten mit den kantonalen Behörden und weiteren Stakeholdern im Austausch, um den Prozess wissenschaftlich zu begleiten. Auch in Vorträgen und Veranstaltungen bot die Universität wieder spannende Einblicke in nachhaltigkeitsrelevante Themen und Herausforderungen: Etwa durch die von Studierenden organisierten Nachhaltigkeitswochen 2023 und 2024 oder die Podiumsdiskussion «Klimaurteil. Und jetzt?», welche sich im Oktober 2024 mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte über die Schweizer Massnahmen gegen die Klimaerwärmung beschäftigte. In Angeboten wie der «SeniorenUni», «SamstagsUni» und der «JuniorUni» wurden auch Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen durch Dozierende der Universität für Pensionierte bzw. für Kinder und Jugendliche präsentiert. Die Vorträge der KinderUni werden auf der Online-Plattform öffentlich zur Verfügung gestellt.
Weitere Events und Dialogforen der Jahre 2023 und 2024 sind in der folgenden Bildergalerie aufgeführt:
Auf nachhaltiger Mission - Epic Missions
Als Teil der Hochschulallianz EPICUR bringt das Lehrformat der EPIC Missions Studierende aus ganz Europa in interdisziplinären Teams zusammen, um mit wissenschaftlichen Ansätzen reale Probleme zu lösen, die von Stakeholdern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft an sie herangetragen werden. 2023 haben sich zahlreiche Studierende der Universität Basel und der EPICUR-Partneruniversitäten im Rahmen einer Kick-off-Woche an der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań (Polen) in die zu lösende Problemstellung eingearbeitet und die Grundlagen der Zusammenarbeit in interkulturellen Teams kennengelernt. Daran anschliessend wurden über mehrere Monate hinweg in virtuellen Arbeitstreffen gemeinsam Lösungen entwickelt. Am Ende des Formats stand die Präsentation der Lösungsvorschläge vor den Stakeholdern aus der Praxis, welche die Problemstellungen eingangs eingebracht hatten.
In den Medien
Verschiedene Forschende teilten in nationalen und internationalen Medien ihre Expertise zu Themen rund um Nachhaltigkeit. Im Podcast Deutschland Funk Nova erklärte Schlafforscherin Dr. Christine Blume, welchen Einfluss der Klimawandel auf einen gesunden Schlaf haben kann. Zu den Effekten von Hitze auf die Gesundheit sprach die Epidemiologin Dr. Martina Ragettli im SRF 1 Radio. Wirtschaftsprofessor Frank Krysiak gab im Zusammenhang mit der Erbschaftssteuer-Initiative dem Online-Medium Bajour ein Interview zum Thema Klimainvestitionen. Im Tagesanzeiger ordnete Völkerrechtsprofessor Andreas Müller das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte ein, welches feststellt, dass die Schweiz zu wenig gegen den Klimawandel tut. Ökologieprofessorin Patricia Holm erklärte in der Sendung «10 vor 10» von SRF, wie Fischtreppen an Kraftwerken und Stauwehren so angepasst werden können, dass die invasive Schwarzmeergrundel sich nicht noch weiter ausbreiten kann.
Auch im Wissenschaftsmagazin der Universität UNI NOVA gaben verschiedene Forschende ihr Wissen weiter:
International Relations: Forschungsbasierte Unternehmen und Vernetzung mit Afrika
International Relations hat das Programm zur Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung und forschungsbasierter Innovation SARECO ein weiteres und im Jahr 2024 letztes Mal betreut. Der Fokus lag in den letzten Jahren auf der Stärkung forschungsbasierter Unternehmensideen. Über 250 Jungunternehmen, mehrheitlich aus Südafrika, beteiligten sich an diesem Programm und etwa 60 Schweizer Jungunternehmende nutzten Universitäts- und Firmenkontakte, um auf dem afrikanischen Kontinent Fuss zu fassen, beispielsweise in der nachhaltigen Kaffee- und Olivenproduktion oder zu neuen KI-gestützten Methoden in der Wildtierbeobachtung. Eine eigene Webinarserie unterstützte seit 2019 die Brückenbildung und bot Interaktionsmöglichkeiten mit Fachleuten. Ein abschliessendes Alumnitreffen in Südafrika im November 2024 stellte die Weichen für weitere Vernetzung der Unternehmensführenden aus den beteiligten Ländern.