Die 3R-Prinzipien: Ersetzen, reduzieren, verbessern
Die Universität Basel ist sich ihrer Verantwortung beim Einsatz von Tieren bewusst. Sie verpflichtet sich, die sogenannten 3R-Prinzipien – «Replacement, Reduction, Refinement» – konsequent in der tiergestützten Forschung und Tierhaltung umzusetzen und zu fördern.
Mit den 3R-Prinzipien sollen – soweit es das jeweilige Forschungsziel zulässt – Tierversuche durch alternative Methoden ersetzt, die Zahl der Versuche und Tiere reduziert und die Belastung der Tiere vermindert sowie das Tierwohl verbessert werden. Eine Tiermedizinerin ist als 3R-Koordinatorin für die Umsetzung und Förderung der 3R-Prinzipien verantwortlich.Ein Vertreter des Rektorats der Universität Basel und die 3R-Koordinatorin sind Mitglieder des Vorstands bzw. des Exekutivrates des Schweizerischen 3R-Kompetenzzentrums (3RCC).
Mit dem Beitritt zur Culture of Care Charter des 3RCC verpflichtet sich die Universität Basel offiziell zu einem fürsorglichen und respektvollen Umgang mit den Versuchstieren und dem Personal, zur konsequenten Umsetzung und Förderung der 3R-Prinzipien und transparenter Kommunikation in der tiergestützten Forschung.
Replacement (Ersatz)
Ersatz von Tierversuchen durch tierfreie Methoden
Reduction (Reduzierung)
Einsatz von Methoden zur Reduzierung der Tierzahlen in Versuchen
Refinement (Verbesserung)
Einsatz von Methoden zur Minimierung von Leiden und Belastung von Tieren in Experiment und Haltung sowie Verbesserung des Tierwohls
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Russell WMS and Burch RL (1959): The Principles of Humane Experimental Technique. London: Methuen and Co. (Publ.) [Reissued: 1992, Universities Federation for Animal Welfare, Hertz, UK]
Tierversuche ersetzen
Alternative Methoden sind an der Universität Basel schon jetzt fester Bestandteil des Forschungsalltags. Versuche mit Tieren machen nur einen kleinen Teil der Arbeit aus – sie ergänzen die Erkenntnisse, die durch tierfreie Methoden und neue Technologien gewonnen werden.
So kommen etwa in-vitro Methoden routinemässig zum Einsatz, bei denen Zellen im Reagenzglas gezüchtet und untersucht werden. Mehr und mehr verwenden unsere Forschenden auch innovative Techniken, die komplexere Zusammenhänge abbilden können − wie etwa Organoide oder die «Organ-on-a-Chip» Technologie. Unsere Forschungsgruppen nutzen auch Computermodelle, um biologische Prozesse in silico zu simulieren.
Tierversuche verbessern und reduzieren
Sind dennoch Versuche mit Tieren notwendig, achten unsere Forschenden darauf, dass die Tiere dabei möglichst wenig Belastung und Stress ausgesetzt sind. Dazu gehören etwa sanfte Methoden zum Fixieren der Tiere und die richtige Behandlung von Schmerzen. Die Mitarbeitenden der Tierbetriebe kümmern sich um das Tierwohl, indem sie ständig die Haltung und Überwachung der Tiere optimieren. Sie evaluieren unter anderem Enrichment-Materialien in der Maushaltung – zum Beispiel verschiedene Arten von Nistmaterial, mit dem sich die Tiere beschäftigen können.
3R Projekte an der Universität Basel
Mehrere Forschungsteams der Universität Basel arbeiten an der Entwicklung von innovativen Methoden zur Umsetzung der 3R-Prinzien. Hier eine Auswahl von Projekten:
Links & Downloads
Praktische Umsetzung von 3R
Viele Methoden zum Ersatz, Reduktion und Verbesserung von Tierversuchen, die auf den 3R-Prinzipien beruhen, sind bereits weitgehend in verschiedenen Forschungsbereichen an unserer Universität umgesetzt.