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FAQs

  • Warum lassen sich Tierversuche nicht durch alternative Methoden ersetzen?

    Die Forschenden der Universität Basel setzen schon jetzt wann immer möglich tierfreie Methoden wie Computermodelle, Organoide oder Zellkulturen ein. Viele komplexe Zusammenhänge, die den gesamten Organismus betreffen, lassen sich jedoch nach wie vor nur im lebenden Tier untersuchen und verstehen. Dazu gehören beispielsweise die Mechanismen von komplexen Krankheiten wie Krebs, Autoimmunerkrankungen oder neurodegenerative Leiden.

    Mehr zum Einsatz von alternativen Methoden an der Universität Basel
    Mehr über Forschungsprojekte mit Tieren

  • Für welche Forschung werden Tierversuche an der Universität Basel eingesetzt?

    An der Universität Basel werden Tiere für die biologische und medizinische Grundlagenforschung sowie für die translationale Forschung eingesetzt. Die Grundlagenforschung untersucht grundlegende biologische Prozesse, während sich die translationale Forschung mit der praktischen Anwendung der Erkenntnisse befasst – etwa der Entwicklung von neuen, wirksamen Therapien oder geeigneten Massnahmen zum Schutz der Natur. Dies geschieht in zahlreichen Bereichen wie der Krebsforschung, der Stammzellforschung, der Immunologie und der Ökologie.

    Mehr über Forschungsprojekte mit Tierversuchen
    Mehr zu Forschungsergebnissen aus Tierversuchen

  • Könnte man nicht wenigstens in der Grundlagenforschung auf Tierversuche verzichten?

    Die Grundlagenforschung hat zum Ziel, neues Wissen zu schaffen und besser zu verstehen, wie die Natur funktioniert. Die Teilchenphysik benötigt dazu Elementarteilchen, die Geologie Steine, und die Biologie lebende Organismen oder Zellen. Dank der biologischen Forschung verstehen wir heute schon recht gut, wie Lebewesen funktionieren und mit ihrer Umwelt interagieren. Immer wieder führen Erkenntnisse aus der biologischen Grundlagenforschung auch zu neuen Ansätzen in der Diagnose und Therapie menschlicher Krankheiten.

  • Lassen sich die Ergebnisse aus Tierversuchen überhaupt auf den Menschen übertragen?

    Die grundlegenden Funktionen aller Lebewesen sind aufgrund ihrer gemeinsamen Abstammungsgeschichte sehr ähnlich – je näher die Verwandtschaft, desto grösser sind auch die Gemeinsamkeiten. So funktionieren beispielsweise die Entwicklung des Embryos, das Herz-Kreislauf-System und das Nervensystem bei Mäusen nach dem gleichen Prinzip wie beim Menschen. Ebenso leiden Menschen an vielen Krankheiten, die in vergleichbarer Form bei Tieren auftreten. Die Forschung mit Tieren ermöglicht somit Rückschlüsse auf Krankheitsmechanismen und mögliche Therapieansätze. Natürlich gibt es auch Unterschiede zwischen Mensch und Tier − doch selbst diese können den Forschenden helfen, biologische Zusammenhänge und medizinische Probleme besser zu verstehen.

  • Welche Tiere werden in Tierversuchen eingesetzt?

    An der Universität Basel arbeiten die Forschungsgruppen am häufigsten mit Mäusen, manchmal auch mit Ratten, Fischen oder Hühnerembryos. Auch wirbellose Organismen wie Fruchtfliegen und Fadenwürmer kommen zum Einsatz.

    Mehr zu unseren Versuchstieren

  • Wer kümmert sich um die Tiere?

    An der Universität Basel sind die Tiere in fünf Tierstationen untergebracht, wo sie von speziell ausgebildeten Tierpflegenden unter Leitung einer Tierärztin an sieben Tagen pro Woche versorgt werden. Die Mitarbeitenden geben den Tieren Wasser und Nahrung, reinigen die Käfige und überwachen sorgfältig den Gesundheitszustand jedes einzelnen Tiers.
    Drei Tierschutzbeauftragte, ebenfalls Tierärztinnen, unterstützen die Forschenden bei der Planung und Durchführung der Versuche und sind für die interne Kontrolle der Tierhaltung und Tierversuche da.

    Mehr zu den Tierbetrieben
    Mehr zur Arbeit der Tierschutzbeauftragten

  • Wie stark leiden die Tiere bei einem Versuch?

    Eine Belastung der Tiere lässt sich leider nicht immer gänzlich vermeiden, wenn wir Krankheiten verstehen oder neue Behandlungsmethoden entwickeln möchten. Die Priorität in der Tierhaltung und bei den Forschenden liegt allerdings darin, Belastungen zu minimieren. Dazu gehören ein strenges Hygienekonzept, eine möglichst artgerechte Haltung, die engmaschige Überwachung der Tiere und selbstverständlich bei Bedarf die Gabe von Schmerzmitteln.

    Mehr zur Sicherstellung des Tierwohls

  • Woher stammen die Tiere?

    Für Tierversuche werden die Tiere speziell gezüchtet und unter streng kontrollierten Bedingungen aufgezogen − das ist auch für die Standardisierung von Experimenten wichtig. Die Tierbetriebe der Universität Basel züchten Mäuse, Ratten und Fische. Gelegentlich importieren wir auch Tiere von anderen Züchtern oder Forschungsgruppen. Der Transport und Import unterliegen dabei strengen Vorschriften. Wildtiere sind nur dann Teil eines Versuchs, wenn sie das Studienobjekt sind – wie etwa die Grundel, eine invasive Fischart im Rhein.

    Mehr zu unseren Versuchstieren
    Forschungsprojekt Schwarzmeergrundeln in der Schweiz

  • Wie viele Versuchstiere setzt die Universität Basel pro Jahr ein?

    Im Jahr 2022 haben Forschende der Universität Basel 45'386 Wirbeltiere für ihre Versuche eingesetzt. Die meisten davon waren Mäuse (95.1%) gefolgt von Ratten (2.8%) und Fischen (2%). Gut ein Drittel der Tiere war dabei keiner Belastung ausgesetzt (= Schweregrad 0) − sie wurden beispielsweise für die Entnahme von Gewebe oder Organen getötet. Bei etwa 5% der Tiere kam es zu einer schweren Belastung (= Schweregrad 3). Die Zahl der Versuchstiere und die Schweregrade werden dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) gemeldet.

    Weitere Zahlen
    Mehr zu den Versuchstieren
    Mehr zu den Schweregraden
    Schweizweite Statistik zu Tierversuchen im Jahr 2022

  • Was tut die Universität Basel, um Tierversuche zu vermeiden und zu verbessern?

    Die Universität Basel hat sich zur Umsetzung der sogenannten 3R-Prinzipien (Replacement, Reduction, Refinement) verpflichtet, um Tierversuche so weit wie möglich zu ersetzen, die Zahl und Belastung der Versuchstiere zu reduzieren sowie das Tierwohl zu optimieren. Wenn immer verfügbar setzen die Forschungsgruppen alternative Methoden ein. Einige Forschende der Universität Basel arbeiten auch daran, innovative Methoden zur Reduktion und Verbesserung von Tierversuchen zu entwickeln.

    Mehr über die 3R-Prinzipien

  • Welche Gesetze regeln die Tierversuche?

    In der Schweiz ist die Durchführung von Tierversuchen so streng geregelt wie in fast keinem anderen Land. Die Grundlage dafür ist das Schweizer Tierschutzgesetz (TSchG), das beispielsweise definiert, was ein Tierversuch ist und welche Tierarten darunterfallen. Für die praktische Umsetzung – also etwa den Umgang mit den Tieren, die Durchführung der Versuche und die Qualifikation des Personals − sorgen die Tierschutzverordnung (TSchV), die Tierversuchsverordnung und die Tierschutz-Ausbildungsverordnung (TSchAV).

    Mehr zu den gesetzlichen Grundlagen

  • Wie funktioniert die Bewilligung von Tierversuchen?

    Die Forschenden erstellen ein Tierversuchsgesuch mit Unterstützung der Tierschutzbeauftragten und reichen es beim Kantonalen Veterinäramt zur Prüfung ein. Dieses entscheidet unter Einbezug der kantonalen Tierversuchskommission über die Bewilligung/Ablehnung des Gesuchs. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Güterabwägung und die Berücksichtigung der 3R-Prinzipien.

    Mehr zur Bewilligung von Tierversuchen und ethische Verantwortung
    Mehr über die 3R-Prinzipien

  • Wer kontrolliert die Einhaltung der Gesetze und Vorschriften?

    Das Kantonale Veterinäramt führt mit Vertretern der Tierversuchskommission unangekündigte Kontrollen durch um sicherzustellen, dass die Tierversuche gemäss der Bewilligung durchgeführt werden.
    Für interne Kontrollen sind die Tierschutzbeauftragten der Universität Basel zuständig. Sie überwachen die Tierhaltung und die Durchführung der Versuche. Ausserdem helfen sie den Forschenden dabei, die Tierversuche mit möglichst wenig Belastung für das Tier zu planen und durchzuführen. Die 3R-Koordinatorin der Universität Basel stellt sicher, dass Tierversuche möglichst ersetzt, reduziert und verbessert werden.

    Mehr zur Bewilligung von Tierversuchen und ethische Verantwortung
    Mehr über die 3R-Prinzipien

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