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Unisonar S6|EP1: Geschlechtervarianz

Logo Unisonar Staffel 6 Bild David Garcia Nuñez
Dr. David Garcia Nuñez spricht im Podcast über seine Arbeit im Innovationsfocus Geschlechtervarianz (Bild: Universität Basel, Olivia Fischer/zvg).

Wie erleben Trans-Menschen ihren Weg der geschlechtlichen Selbstfindung – und welche Rolle spielt die Medizin dabei? Dr. David Garcia Nuñez, Leiter des Innovationsfokus Geschlechtervarianz am Universitätsspital Basel, spricht im Podcast über medizinische Begleitung, gesellschaftliche Herausforderungen und persönliche Geschichten von Trans-Personen.


In der ersten Folge der 6. Staffel erklärt David Garcia Nuñez, dass geschlechtliche Identität nicht automatisch mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmen muss. Etwa 5 % der Bevölkerung fühlen sich nicht im Einklang mit ihrem zugewiesenen Geschlecht, rund 0,5 % beginnen eine Transition. Diese geschlechtliche Inkongruenz sei weder eine Laune noch ein Fehler, sondern Ausdruck menschlicher Vielfalt, so der Mediziner. Insbesondere im binär strukturierten medizinischen System stelle diese Vielfalt jedoch weiterhin eine grosse Herausforderung dar.

Nicht jede Transition beinhaltet eine Operation – sie kann auch soziale oder juristische Aspekte umfassen. Garcia betont die Bedeutung einer sorgfältigen, individuellen Begleitung, in der Patientinnen und Patienten ihre Bedürfnisse und Wünsche offenlegen können. Erst nach einem intensiven Kennenlernprozess entsteht gemeinsam mit dem medizinischen Team ein Behandlungsplan, der regelmässig überprüft und angepasst wird. Wichtig ist dabei die Möglichkeit, jederzeit auszusteigen oder die Richtung zu ändern.

Kritisch sieht er den politischen Rückschritt in einigen Ländern, wo über die Geschlechtsidentität anderer Menschen entschieden wird, ohne Fachkenntnis. Die Gesellschaft stehe vor der Aufgabe, Diversität nicht nur zu tolerieren, sondern aktiv zu integrieren – jenseits von Symbolpolitik.

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