x
Loading
+ -

Unisonar S7|EP1: Manipulation, Lüge und die Macht der Erzählung

Logo Unisonar und Porträt Lea Liese
Dr. Lea Liese erzählt, wie Manipulation, Lügen und Urban Legends bereits die Literatur des 19. Jahrhunderts prägten (Bild: zvg/Illustration: Olivia Fischer, Universität Basel).

Wann werden wir manipuliert – und wie können wir es erkennen? Die Literaturwissenschaftlerin Lea Liese spricht in der ersten Folge der «Überzeugt?»-Staffel über Täuschung, Anekdoten, Fake News und mediale Wirkmechanismen von gestern und heute.


Manipulation und Täuschung sind seit jeher zentrale Themen der Literatur. Ob Shakespeares «Othello», Laclos' «Gefährliche Liebschaften» oder Orwells dystopischer Roman «1984» – literarische Werke bedienen sich dieser Mittel, um Konflikte zu erzeugen, Machtverhältnisse zu hinterfragen und die Handlung voranzutreiben.

Die Literaturwissenschaftlerin Lea Liese erklärt im Gespräch, dass Manipulation Leserinnen und Leser emotional stark einbindet: «Manipulation und Täuschung schüren in jedem Fall Konflikte, treiben die Handlung voran und bewirken eine Zustandsveränderung.» Gleichzeitig reflektiert Literatur die Mechanismen von Manipulation, macht sie sichtbar und analysierbar.

Die Grenzen zwischen Literatur und Berichterstattung waren historisch nicht immer klar. Besonders um 1800 wurde erstmals intensiv darüber diskutiert, welche Inhalte als Tatsachenberichte gelten dürfen.

Verantwortung von Medien, Politik und uns selbst

Am Ende stellt sich die Frage: Wie können wir uns vor Manipulation schützen? Liese sieht eine gemeinsame Verantwortung bei Medien, Politik und Gesellschaft. Es brauche Sorgfalt, Medienkompetenz und ein bewusstes Innehalten vor dem Weiterverbreiten von Informationen. Die Geschichte zeige: Manipulation war nie völlig abwesend – aber das kritische Lesen, Fragen und Einordnen bleibt unsere stärkste Waffe.

nach oben