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NFS AntiResist

Im Biozentrum werden Biomarker identifiziert, die das Patienten-spezifische Verhalten einzelner Keime im Labor abbilden. Mit Hilfe dieser Biomarker werden menschliche Gewebekulturmodelle entwickelt, welche das Infektionsgeschehen im Patienten im Labor realitätsgetreu nachbilden.
Im Biozentrum werden Biomarker identifiziert, die das Patienten-spezifische Verhalten einzelner Keime im Labor abbilden. Mit Hilfe dieser Biomarker werden menschliche Gewebekulturmodelle entwickelt, welche das Infektionsgeschehen im Patienten im Labor realitätsgetreu nachbilden. Bild: © Christian Flierl

Das Departement Biozentrum leitet Nationalen Forschungsschwerpunkt (NFS) zu Antibiotika und Antibiotikaresistenzen.

Der NFS AntiResist: Neue Ansätze zur Bekämpfung Antibiotika-resistenter Bakterien wird ein interdisziplinäres Zentrum für Antibiotikaforschung aufbauen in Zusammenarbeit mit Forschenden der Departemente Biozentrum und Biomedizin sowie dem Universitätsspital Basel und dem Departement für Biosysteme (D-BSSE) der ETH Zürich in Basel. Ziel ist die Suche nach neuen Antibiotika und die Entwicklung alternativer Strategien zur Bekämpfung antibiotikaresistenter Keime. Dabei soll die Grundlagenforschung direkt mit der klinischen Forschung verbunden werden.

Hintergrund ist das Fortschreiten von Antibiotikaresistenzen, die die globale Gesundheit zunehmend bedrohen und im klinischen Alltag ein immer grösseres Problem darstellen. Für die Entwicklung neuer Wirkstoffe setzen Prof. Christoph Dehio und sein Team beim Patienten an. Mit spezifischen Gewebekulturmodellen wollen sie das Infektionsgeschehen im Menschen realitätsgetreu im Labor nachbilden, um neuartige Angriffspunkte für innovative Antibiotika zu entdecken. Dies bildet die Grundlage, um zukünftig gemeinsam mit der Pharmaindustrie neue Medikamente zu entwickeln.

Ziele

Die Förderung eines NFS erstreckt sich über insgesamt drei Förderungsphasen von jeweils vier Jahren. In dieser Zeit legt «AntiResist» folgende Schwerpunkte:

  • In Phase 1 liegt der Fokus auf vier bakteriellen Krankheitserregern, die für die Klinik besonders relevant sind. Dazu greifen die Forschenden auf Patientenproben von klinischen Studien an den Unispitälern in Basel und Zürich zurück und untersuchen diese mit Hilfe modernster Analysemethoden.
  • In Phase 2 sollen Gewebekulturmodelle mit ähnlichen Bedingungen wie im Patienten entwickelt werden. Der Aufbau von Hochdurchsatz-Screening-Plattformen durch Engineering-Partner am D-BSSE dient der Suche nach neuen Wirkstoffen.
  • Ziel von Phase 3 ist es, die identifizierten Wirkstoffe für neuartige Therapien in enger Zusammenarbeit mit der Industrie und den Spitälern zu entwickeln.

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) unterstützt den NFS in der ersten Förderphase 2020 bis 2023 mit 17 Millionen Franken.

Interdisziplinäres Netzwerk

Geleitet wird «AntiResist» von Prof. Christoph Dehio, unterstützt von den stellvertretenden Direktoren Prof. Dirk Bumann und Prof. Urs Jenal. Alle drei sind als Infektionsbiologen am Biozentrum der Universität Basel tätig. Insgesamt werden 24 Forschungsgruppen an dem Forschungsprojekt mitwirken. Den Kern des NFS bilden dabei 14 Forschungsgruppen in Basel, die an den Departementen Biozentrum und Biomedizin sowie dem Universitätsspital Basel und dem Departement Biosysteme (D-BSSE) der ETH Zürich arbeiten. Auf dem neuen Campus «Schällemätteli» werden diese Gruppen zukünftig in unmittelbarer Nachbarschaft forschen.

Weitere Arbeitsgruppen sind in Zürich (ETH, Universität Zürich und Universitätsspital) und Lausanne (EPFL und Universität Lausanne) angesiedelt. Zum Netzwerk gehört auch eine internationale Arbeitsgruppe der Ben Gurion Universität in Beersheba, Israel.

Der NFS «AntiResist» verfolgt einen weltweit einzigartigen interdisziplinären Forschungsansatz unter Beteiligung von Klinikern, Biologen, Ingenieuren, Chemikern, Informatikern und Arzneimittelentwicklern. Damit kommen sich optimal ergänzende Expertisen aus völlig unterschiedlichen Forschungsdisziplinen zusammen, um eine der grossen Herausforderungen der modernen Medizin anzugehen.

Weitere Informationen finden Sie auf der zentralen Projektwebseite.

Leitung des NFS

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