Finanzanlagen

Nachhaltigkeit endet nicht bei Gebäuden, Forschung und Lehre – auch die Finanzanlagen der Universität Basel haben Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft. Entsprechend hat sich die Universität Basel bereits 2022 verbindliche Investitionsvorgaben gegeben mit dem Ziel, negative Auswirkungen, die mit den Aktivitäten am Kapitalmarkt einhergehen, so gering wie möglich zu halten. In den Jahren 2023 und 2024 wurden alle im Anlagereglement vorgegebenen Kriterien für Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards (ESG) der Finanzanlagen eingehalten.
Die Universität Basel legt eingeworbene Drittmittel für langjährige Forschungsprojekte, die nicht unmittelbar verwendet werden, am Kapitalmarkt an. Dafür hat sie in der Berichterstattungsperiode 2023/2024 mehrere Banken als Mandatsträger mit der Verwaltung der Gelder betraut. Die Banken sind gemäss Vertrag in ihren Anlagestrategien an die Nachhaltigkeitsvorgaben der Universität Basel gebunden, welche 2022 durch die dafür zuständige Anlagekommission erarbeitet wurden. In jährlichen Reports berichten die Mandatsträger neben der rein finanziellen Performance auch über die Entwicklungen der Nachhaltigkeitskennzahlen. Dabei vergleichen die Finanzinstitute ihre Entwicklung in diesem Bereich mit etablierten Benchmarks, wie etwa dem MSCI1 SRI (Socially Responsible Investment) Index. Alle Banken haben 2023 und 2024 diesen Vergleichsindex übertroffen, die nachhaltigen Anlagekriterien konnten durch die Banken also erfolgreich umgesetzt werden.
Bewertungsansatz "Best-in-Class"
Eine wichtige Säule der Vorgaben durch die Universität Basel ist der sogenannte "Best-in-Class-Ansatz". Anstatt ganze Branchen auszuschliessen, werden hierbei die nachhaltigsten Unternehmen innerhalb einer Branche bevorzugt. So wird Kapital gezielt in Firmen investiert, die im Vergleich zu ihren Wettbewerbern höhere Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards (ESG) erfüllen. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Investitionen in Anleihen, Aktien und Immobilienfonds nutzen die von der Universität Basel mandatierten Banken das MSCI ESG-Rating. Dieses Rating bewertet Unternehmen auf einer Skala von AAA (führend) bis CCC (schwach) hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsleistung. Bei Aktien oder Unternehmensanleihen fliessen Faktoren wie CO₂-Emissionen, soziale Verantwortung oder Unternehmensführung in die Bewertung ein und ermöglichen eine fundierte Einschätzung zur Nachhaltigkeit einer Investition.
Geringere CO2-Intensität des Portfolios
Eine weitere Säule der nachhaltigen Anlagestrategie der Universität Basel ist die Messung der sogenannten CO2-Intensität des Portfolios. Dabei werden die CO2-Emissionen eines Unternehmens im Verhältnis zum entsprechenden Umsatz gemessen.2 Alle Mandatsträger erreichen mit den von ihnen gewählten Strategien eine tiefere CO2-Intensität als ein Vergleichsportfolio, welches sich nicht an ESG-Kriterien orientiert. Aufgrund unterschiedlicher, bankenspezifischer Metriken ist die Vergleichbarkeit zwischen den Mandatsträgern nur bedingt möglich. Wie in der universitären Klimastrategie als Schlüsselmassnahme formuliert, soll die Vereinheitlichung der gelieferten Informationen zur vergleichbaren Quantifizierung der in den Finanzanlagen enthaltenen Treibhausgasemissionen führen.
Ausschluss von bestimmten Geschäftsaktivitäten
Weiterhin macht die Universität Basel Vorgaben zu Branchen, die von Investitionen ausgeschlossen sind. Dabei handelt es sich um Geschäftsaktivitäten wie Kohleabbau und -verstromung, Öl- und Gasförderung in der Arktis, Abbau von Ölsänden, Waffenproduktion, Tabakproduktion und -verkauf oder Glücksspiel. In den vergangenen beiden Jahren haben die Banken diese Vorgaben eingehalten.3
[1]MSCI Inc. (Morgan Stanley Capital International) ist ein in New York City ansässiger US-amerikanischer Finanzdienstleister, der Finanzdienstleistungen vor allem für das Investment Banking anbietet. Im SRI Index werden diejenigen Aktien von Unternehmen berücksichtigt, die überwiegend mit klimafreundlichen Kriterien übereinstimmen und ein hohes Mindestmass an ESG (Umwelt, Soziales und Governance)-Kriterien einhalten.
[2]Im Falle von Staatsanleihen drückt die CO2-Intensität das Verhältnis zwischen staatlichem CO2-Ausstoss und nominalem Bruttoinlandprodukt des jeweiligen Landes aus.
[3]Falls Unternehmen nur geringe Aktivitäten in diesen Bereichen haben, kann in diese investiert werden, sofern der Umsatz an den ausgeschlossenen Aktivitäten 5% des Gesamtumsatzes nicht übersteigt.