Beschaffung & Wertstoffe

In den letzten zwei Jahren wurde eine Reihe von Initiativen gestartet, um die Bereiche Beschaffung und Wertstoffmanagement kreislauffähiger zu gestalten: Dazu gehören Pilotprojekte zur Verlängerung der Nutzungsdauer, der Verkauf von ausgemusterten IT-Geräten und Möbeln, die verstärkte Digitalisierung in der Universitätsbibliothek zur Reduzierung papierbasierter Medien und Testläufe zum Kunststoffrecycling in Forschungslaboren. Ausserdem hob das revidierte, per Februar 2024 in Basel-Stadt in Kraft getretene, öffentliche Beschaffungsrecht die Bedeutung von Nachhaltigkeitskriterien bei Submissionen hervor.
Entwicklung der Abfallmengen
In den Jahren 2023 und 2024 blieben die Abfallmengen1 auf dem Universitätscampus mit 563 bzw. 562 Tonnen stabil, wobei im Jahr 2024 ein Rückgang der Sonderabfälle und ein Anstieg der recycelbaren Wertstoffe zu verzeichen ist. Zu den Abfällen gehören Kehricht, der in erster Linie in der Basler Verbrennungsanlage zur Energiegewinnung thermisch entsorgt wird, sowie Wertstoffe, die recycelt werden (Glas, Papier, Metall, PET und Elektronikschrott). Darüber hinaus entstehen sowohl in der Forschung als auch in der Lehre unvermeidbare (meist kontaminierte) Sonderabfälle, die an zertifizierte Entsorgungsunternehmen übergeben und fachgerecht entsorgt werden. Im Jahr 2023 entstanden 89 Tonnen Sonderabfälle, die 2024 auf 69 Tonnen zurückgingen, darunter Lösungsmittel, chemische und biologische Forschungsabfälle. Seit 2022 hat die Behandlung biologischer Flüssigabfälle (Sterilisierung per Autoklav 2) direkt vor Ort im Biozentrum zu einer deutlichen Verringerung biologisch kontaminierter Abfälle geführt.
Verlängerung der Nutzungsdauer
Die Verlängerung der Nutzungsdauer ist oft der grösste Hebel, um den ökologischen Fussabdruck eines Gerätes oder Gegenstandes über den Lebenszyklus zu verringern. In den vergangenen beiden Jahren wurden daher verschiedene Abklärungen und Pilotprojekte durchgeführt, um die Weiternutzung verschiedener Geräte und Materialien ausserhalb der Universität zu ermöglichen: Beispielsweise bereiteten die Campus Services den Verkauf ausgemusterter Möbel vor, die auf dem Campus keine Verwendung mehr finden. Der erste Verkauf wird im Jahr 2025 stattfinden. Im Jahr 2023 wurden ausserdem ausgemusterte Laptops an eine Organisation zur Unterstützung von Flüchtlingen aus der Ukraine übergeben. Seit 2024 prüfen die IT-Services zudem in einem Pilotprojekt verschiedene Optionen für den Weiterverkauf veralteter IT-Geräte. Auch dies soll ab 2025 eingeführt werden. IT-Geräte, welche nicht an Mitarbeitende verkauft werden können, werden auf dem Second-Hand-Markt in der Schweiz angeboten. Die Erträge daraus werden für Neugeräte oder für PC-Schulungsräume an der Universität verwendet.
Beschaffung
Das seit Februar 2024 in Basel-Stadt geltende revidierte öffentliche Beschaffungsrecht misst Nachhaltigkeitskriterien bei öffentlichen Beschaffungen einen deutlich höheren Stellenwert zu. Bei mehreren Submissionen der vergangenen Jahre, wie z.B. den universitären Verpflegungsbetrieben, wurden Nachhaltigkeitskriterien bereits explizit in die Ausschreibungen aufgenommen. Um sich auf die neuen Rahmenbedingungen einzustellen, wurden in internen Workshops mit den verantwortlichen Stellen geeignete Nachhaltigkeitskriterien für verschiedene Güter und Dienstleistungskategorien evaluiert. Um den Beschaffungsbereich mittelfristig in die Klimabilanz der Universität aufnehmen zu können, haben Arbeiten zur Erhebung und Quantifizierung der durch die eingekauften Waren und Dienstleistungen ausgelösten indirekten Treibhausgasemissionen begonnen.
Weitere Massnahmen und Projekte im Bereich Beschaffung & Wertstoffe werden in der folgenden Bildergalerie vorgestellt:
[1] Die Daten zu Papier und Karton für den Campus Petersplatz wurden anhand von Hochrechnungen ermittelt. Bauabfälle sind nicht enthalten.
[2] Autoklavieren ist eine Form der Dampfsterilisation und gilt als eines der zuverlässigsten Sterilisationsverfahren.