Nordistik Abschluss: Master
Skandinavische Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart
Skandinavien fasziniert nicht nur durch spektakuläre Landschaften, sondern ebenso durch seine einflussreiche Populärkultur, die von Kinderbüchern und Krimis über ABBA und Mando Diao bis zu Arne Jacobsen und Ikea reicht. Das Studium der Nordistik vermittelt einen direkten Zugang zu den Sprachen, Literaturen und Kulturen (inkl. Film, Kunst, Musik, Theater, Medien etc.) der Länder Dänemark, Norwegen, Schweden, Island, Färöer und den schwedischsprachigen Gebieten Finnlands. Auf Masterstufe steht – neben der Vertiefung der Sprachkenntnisse – die wissenschaftliche und forschende Auseinandersetzung mit der mittelalterlichen und der neueren skandinavischen Literatur im Zentrum. Die überschaubare Grösse des Fachbereichs Nordistik in Basel ermöglicht einen intensiven Kontakt zwischen Studierenden und Dozierenden. Dazu tragen auch Exkursionen bei, die in der Regel in einem Abstand von ein bis zwei Jahren stattfinden.
Schwerpunkte der Lehre und Forschung
Der Fachbereich Nordistik in Basel beschäftigt sich mit der Gesamtheit der Sprachen, Literaturen und Kulturen Skandinaviens in ihrer ganzen historischen und regionalen Vielfältigkeit. Dabei wird die grundlegende philologische und textwissenschaftliche Ausrichtung des Faches durch eine kulturwissenschaftliche Orientierung ergänzt, in der Wechselbeziehungen zu anderen Sprachen und Literaturen sowie zu anderen Wissensgebieten wie beispielsweise Gender- oder Gesellschaftsfragen, Philosophie, Psychologie oder Ökonomie ins Blickfeld treten. Ausserdem verbindet die nordische Philologie die Arbeit an Texten und anderen Erscheinungsformen der Sprache mit ihrer Situierung im kulturellen Prozess und im Kontext unterschiedlicher sprachlicher, bildlicher oder akustischer Medien.
Forschungsschwerpunkte der Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Lena Rohrbach sind unter anderem:
- Literatur des skandinavischen Mittelalters, insbesondere Sagaliteratur
- historische und kulturelle Narratologie der skandinavischen Literatur
- Schriftkultur der skandinavischen Vormoderne
- Gattungs- und Medieninterferenzen in der skandinavischen Tradition.
Wie bei anderen fremdsprachlichen Philologien liegt ein Schwerpunkt des Studiums auf dem Spracherwerb. In Basel werden regelmässig Kurse in Schwedisch, Dänisch, Norwegisch und – je nach Nachfrage – Isländisch angeboten. Im Masterstudium vertiefen die Studierenden ihre bestehenden Sprachkenntnisse oder erwerben zusätzlich Kenntnisse in einer zweiten skandinavischen Sprache. Im wissenschaftlichen Teil konzentrieren sich die Masterstudierenden auf die theoretisch perspektivierte Auseinandersetzung mit den skandinavischen Literaturen ebenso wie Aspekte der Forschungsvermittlung. Es wird empfohlen, ein oder zwei Auslandssemester an einer Universität in den skandinavischen Ländern zu verbringen. Ausgezeichnete sprachliche und kommunikative Fähigkeiten als auch Schlüsselqualifikationen wie selbstständiges wissenschaftliches Arbeiten, Recherchieren von Literatur und Umgang mit fremden Kulturen können nach dem Studium in unterschiedlichste Berufsfelder eingebracht werden.
Studienaufbau
Der Master ist der zweite Studienabschluss nach dem Bachelor und umfasst insgesamt 120 Kreditpunkte (KP). Zusätzlich zu Nordistik wählen die Studierenden ein zweites, davon unabhängiges Fach, wobei beide Fächer zu je 35 Kreditpunkten studiert werden. Jenes Fach, in dem die Masterarbeit (30 KP) geschrieben wird, wird zum Major, das andere zum Minor. Ergänzend kommt der freie Wahlbereich (20 KP) hinzu. Ein Kreditpunkt (KP) ECTS entspricht ungefähr 30 Arbeitsstunden.
Master of Arts (120 KP) | ||
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Major aus Phil.-Hist. Fakultät
65 KP |
Minor aus Phil.-Hist. Fakultät
oder ausserfakultär 35 KP |
freier Wahl-
bereich 20 KP |
Zwei Studienfächer |
Fächerkombination
Die Studierenden sind frei, das zweite Masterstudienfach gemäss ihren Interessen und beruflichen Zielen zu wählen. Dabei kommen sowohl Fächer der Philosophisch-Historischen Fakultät als auch ausserfakultäre Studienfächer in Frage.
Der freie Wahlbereich steht allen Studierenden zur freien Verfügung. In der Regel dient er dem Erwerb allgemeiner Kompetenzen (Fremdsprachen, EDV, Rhetorik etc.), dem interdisziplinären Lernen (fachfremde bzw. interdisziplinäre Lehrveranstaltungen) oder der weiteren Vertiefung des eigenen Fachstudiums.
Berufsmöglichkeiten
Nordist*innen sind gefragte Spezialist*innen für das Unterrichten skandinavischer Sprachen sowie das Übersetzen literarischer, kommerzieller, technischer und wissenschaftlicher Texte. Es bieten sich ihnen darüber hinaus vielfältige Chancen im akademischen Bereich, in den Medien (Auslandberichterstattung), in der Öffentlichkeitsarbeit und im Marketing (insbesondere in schweizerischen Niederlassungen skandinavischer Firmen), in der Ländersachbearbeitung (z.B. für Versicherungen), in Verlagen (v.a. für Kinderliteratur und Krimis), in der Erwachsenenbildung, im Buchhandel, in Bibliotheken, Archiven, Dokumentationen, im Diplomatischen Dienst und im Tourismus. Es besteht ausserdem die Möglichkeit eines Promotionsstudiums in Skandinavistik.