Französistik Abschluss: Bachelor
Sprache, Literatur und Kultur der französischsprachigen Welt
Die französische Literatur und Sprache bildet eine der reichhaltigsten kulturellen Traditionen Europas und der globalisierten Welt. Ebenso reich und vielfältig gestaltet sich das Studium der Französistik. Es vermittelt innerhalb des Bereichs Literaturwissenschaft einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung frankophoner Literaturen vom Mittelalter bis heute. Es beschäftigt sich mit der Literaturkritik und ihren Analyse- und Interpretationsverfahren wie Stilistik, Narratologie, Poetik, Intertextualität oder Semiotik. Und es nimmt die Rolle der Literatur im kulturellen Umfeld der französischen Sprache – zum Beispiel ihre Verbindungen zur Politik, Philosophie oder Wissenschaft – in den Blick. Der sprachwissenschaftliche Teil der Ausbildung befasst sich mit den Unterschieden und dem Wandel des Französischen in Europa und der Welt: im Mündlichen und Schriftlichen, im förmlichen und nicht-förmlichen Gebrauch, in ihrer Standard- und Nicht-Standard-Version, im Kontakt mit anderen Sprachen, in unterschiedlichen Milieus. Wesentlicher Bestandteil des Studiums ist ausserdem der Erwerb hoher Kompetenzen in der französischen Sprache.
Schwerpunkte der Lehre und Forschung
Das Französische Seminar der Universität Basel ist in die drei Fachbereiche Sprachwissenschaft/Linguistik, Literaturwissenschaft und Sprachausbildung gegliedert.
In der Linguistik wird ein analytischer Blick auf Französisch in Synchronie (Vergleich sprachlicher Phänomene im selben Zeitraum) und Diachronie (Vergleich der Entwicklung sprachlicher Phänomene über unterschiedliche Zeiträume hinweg) geworfen; auf seine Varianten in Europa und der Welt, auf mündliche und schriftliche Interaktivität, auf formellen und informellen Sprachgebrauch, Standard- und Non-Standard-Varietäten, auf den Kontakt mit anderen Sprachen, bei Lernenden, Migranten, kosmopolitischen Berufsleuten usw. Zusätzlich ist das Team spezialisiert im Bereich der interaktionalen Linguistik und international bekannt für die Erforschung der Multimodalität mittels Videoaufnahmen von verschiedensten gesellschaftlichen Situationen. Diese Spezialisierung kommt vor allem im Unterricht auf Master- und Doktoratsstufe sowie in den Forschungsprojekten zum Tragen.
In der Literaturwissenschaft umfasst die Lehre die französische Literaturgeschichte vom Mittelalter bis heute unter Berücksichtigung verschiedenster Gattungen und Themen. Behandelt werden zudem die Geschichte der Literaturkritik sowie die vielfältigen Beziehungen zwischen Literatur und Kultur. Die Forschungsachsen des Lehrteams – hauptsächlich Beziehungen zwischen Literatur und Wissen sowie Literaturtheorie und vergleichende Literaturwissenschaft – bilden oft die Grundlage der Lehrveranstaltungen. Eine weitere Besonderheit des Fachbereichs ist die Beschäftigung mit französischsprachiger Literatur aus Afrika. Er arbeitet hierfür mit den African Studies der Universität Basel zusammen und lädt afrikanische Autor*innen zu Lesungen, Vorträgen oder Interventionen in Seminaren oder Vorlesungen ein.
In den Sprachkursen werden einerseits grundlegende Fähigkeiten unterrichtet und geübt, begleitet von Reflexionen über die Sprache. Andererseits werden mündliche und schriftliche Kompetenzen in akademischer Ausdrucksweise vermittelt, die erforderlich sind für das Studium der Französischen Sprach- und Literaturwissenschaft. Dazu gehören zum Beispiel wissenschaftliches Vokabular und Textanalysekompetenzen als Grundlage für die Synthese und Analyse von argumentativen Texten. Auf Bachelorstufe erreichen die Übungen C1-Niveau, auf Masterstufe C2.
Zu einem erfolgreichen Sprachstudium gehört nebst Freude am Lesen auch ein mehrmonatiger Aufenthalt an einer frankophonen Universität, der zwar nicht obligatorisch ist, aber sehr empfohlen wird. Die Studierenden profitieren dabei von den sehr guten Beziehungen, die das französische Seminar der Uni Basel mit diversen Partneruniversitäten, zum Beispiel Neuchâtel, Strasbourg und Paris, unterhält.
Der Unterricht findet hauptsächlich auf Französisch statt.
Studienaufbau
Der Bachelor ist der erste Studienabschluss vor dem Master und umfasst insgesamt 180 Kreditpunkte (KP). Französische Sprach- und Literaturwissenschaft wird als eines von zwei Studienfächern zu je 75 KP studiert. Hinzu kommt der freie Wahlbereich mit 30 KP. Ein KP (ECTS) entspricht ungefähr 30 Arbeitsstunden.
Bachelor of Arts (180 KP) | ||
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Französistik
75 KP |
Fach aus Phil.-Hist. Fakultät oder ausserfakultär
75 KP |
freier Wahl-
bereich 30 KP |
Zwei Studienfächer |
Fächerkombination
Als zweites Bachelorfach kommt neben Fächern der Philosophisch-Historischen Fakultät auch ein ausserfakultäres Studienfach in Frage.
Der freie Wahlbereich besteht aus frei wählbaren Lehrveranstaltungen, die zur Vertiefung in den Studienfächern, zum Einblick in andere von der Universität Basel angebotene Studienfächer oder zum Erwerb von Sprachkompetenzen einsetzbar sind.
Weiterführende Masterstudien
Das Bachelorstudium vermittelt hauptsächlich wissenschaftliche Kompetenzen und ist nicht spezifisch berufsorientiert. Es bildet die Voraussetzung für ein weiterführendes Masterstudium. Nach einem Bachelorabschluss in Französischer Sprach- und Literaturwissenschaft kommen neben dem Masterstudium Französistik (in Kombination mit einem Zweitfach) auch der fächerübergreifende Masterstudiengang Sprache und Kommunikation oder der mehrsprachige Masterstudiengang Literaturwissenschaft in Frage. Diese beiden werden ohne Zweitfach studiert.
Es kommen unter Umständen auch weitere interdisziplinäre bzw. spezialisierte Masterstudiengänge wie z. B. Digital Humanities (Studienfach), Kulturtechniken, Critical Urbanisms oder African Studies in Frage. Dabei müssen teilweise bestimmte zusätzliche Voraussetzungen (z. B. Notenschnitt, inhaltliche Anforderungen) erfüllt werden. Details zu den Zulassungsvoraussetzungen sind den jeweiligen Studienplänen/-ordnungen zu entnehmen.
Lehrdiplom
Wer diesen Abschluss erwirbt und sich für den Lehrberuf interessiert, hat die Möglichkeit, das Lehrdiplom für die Sekundarstufe I oder Sekundarstufe II zu erwerben. Bitte informieren Sie sich über Einzelheiten und die geltenden Regelungen zur Erlangung des Lehrdiploms an einer dafür zuständigen Pädagogischen Hochschule, z.B. der Pädagogischen Hochschule FHNW oder bei der Schweizerischen Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren.