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campus stories
14. November 2025 / Wirtschaft , Céline Emch

Mit Neugier in die Blockchain-Welt

3D-Illustration von miteinander verbundenen digitalen Blöcken mit Binärcode auf den Oberflächen, die ein Blockchain-Netzwerk darstellen; auf einem zentralen Block steht „Blockchain Challenge".“.
Bei der Blockchain Challenge können Studierende ihr theoretisches Wissen in praktische Anwendungen umsetzen. (Bild: Universität Basel, basierend auf einer Illustration von Adobe Stock / siarhei)

Im Rahmen der Blockchain Challenge tauchen Studierende der Universität Basel mitten in ein Zukunftsthema ein und merken schnell: Blockchain versteht man nicht, indem man nur darüber liest, sondern indem man sie selbst anwendet.

Kaum eine Technologie wird so oft erwähnt und doch so selten wirklich verstanden wie Blockchain. Zwar hat jeder den Begriff schon gehört, doch was genau dahintersteckt, bleibt für viele ein Rätsel aus Datenblöcken, Kryptografie und dezentralen Netzwerken.

Die «Blockchain Challenge» von Prof. Dr. Fabian Schär bot den Wirtschaftsstudierenden Luzian Jung und Xavier Leuenberger die Gelegenheit, sich praktisch mit diesem komplexen Thema auseinanderzusetzen und ein eigenes Projekt zu realisieren. Dabei konnten sie die Potenziale und Grenzen dieser Technologie ausloten.

Vom Input zur Innovation

Im Mittelpunkt des Kolloquiums steht die eigene Projektarbeit: Innerhalb von zwei Wochen entwickeln die Studierenden in Teams eine Idee, die reale Probleme mit oder ohne Blockchain lösen soll.

Das Kolloquium ist bewusst interdisziplinär angelegt: Input-Sessions aus Wirtschaft, Informatik und Rechtswissenschaft ergänzen die Projektarbeit, während Exkursionen zu Institutionen wie Google, der Zürcher Kantonalbank oder Dfinity praxisnahe Einblicke liefern. So greifen Theorie und Anwendung direkt ineinander und zielen darauf ab, die Projekte der Studierenden voranzubringen.

Für Xavier ist dafür ebenfalls die Teamzusammenstellung entscheidend: «Ich empfehle, sich gleich als Team mit Studierenden aus verschiedenen Fachbereichen anzumelden. Luzian und ich haben zum Beispiel keine grossen Programmierkenntnisse. Es wäre daher cool gewesen, jemanden mit einem Hintergrund in Computer Science dabei zu haben.»

Mit Blockchain mehr Vertrauen in Spendenorganisationen

Bereits am dritten Tag steht der erste Pitch an: Luzian und Xavier präsentieren ihre Idee, mit ihrem Projekt mehr Transparenz in Spendenorganisationen zu bringen. Mithilfe der Blockchain entwickelten sie eine Plattform, auf der Projekte in überprüfbare Meilensteine gegliedert sind.

Für den Bau einer Schule wären dies beispielsweise die Schritte «Grundstück kaufen», «Schule bauen» und «Personal einstellen». Spender*innen können auf der Plattform jederzeit nachvollziehen, wie ihr Geld verwendet wird. Wenn ein Ziel nicht erreicht wird, können sie ihr Geld zurückziehen.

«Erst beim Umsetzen versteht man, wo die Stärken und Schwächen von Blockchain liegen», erklärt Luzian. «Sobald reale Ereignisse wie der Bau einer Schule überprüft werden müssen, stösst die Technologie an ihre Grenzen. Alles, was nicht digital verifizierbar ist, erfordert neue Lösungen oder menschliche Kontrolle.»

Die Kunst des Nichtwissens

Nach zwei intensiven Wochen mit Präsentationen und Diskussionen konnten Luzian und Xavier ihren Prototyp erfolgreich abschliessen. Nun müssen sie ihre Erkenntnisse in einem 20-seitigen Paper und einem Video-Pitch dokumentieren – als Abschluss einer lehrreichen Challenge und für den Erwerb der sechs Kreditpunkte.

Für beide war die Challenge ein Schritt weg vom klassischen Lernen hin zum aktiven Ausprobieren, Fehlermachen und Weiterdenken. Durch die enge Zusammenarbeit und den offenen Austausch im Kurs lernten sie, Probleme anzupacken, komplexe Themen greifbar zu machen und diese kritisch zu hinterfragen.

«Meine persönliche Entwicklung in diesen zwei Wochen war enorm», sagt Xavier rückblickend und schränkt doch ein: «Wer glaubt, nach der Challenge alles über Blockchain zu wissen, wird enttäuscht. Ich habe vor allem erkannt, wie viel ich noch nicht weiss, und genau das macht den Reiz aus.»

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