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Wissenschaftskino: Eine differenzierte Sicht auf das Alter(n) schaffen

«Josette»
«Josette» ist einer von acht Kurzfilmen, die für das das Projekt produziert wurden. Die ältere Dame erzählt von ihren Erinnerungen, die sich zwischen der Schweiz und Afrika bewegen. Sie vertraut sich dem jungen Regisseur mit Humor und Offenheit an, obwohl sie eigentlich eher eine einzelgängerische Abenteurerin ist. Und doch kommt es für Josette nicht in Frage, vor der Kamera alles zu sagen. Es gibt Momente in ihrem Leben, die sie lieber vergisst. (Film-Still: Jann Kessler)

Die Alterung der Bevölkerung wirft wichtige soziale und ethische Fragen auf. Eine Kurzfilmreihe von Forschenden aus Basel und Lausanne regt dazu an, den gesellschaftlichen Blick auf ältere Menschen zu hinterfragen. In der Deutschschweiz starten die kostenlosen Kino-Vorstellungen mit anschliessender Diskussion am 7. Mai 2019 in Liestal.

07. Mai 2019

«Josette»
«Josette» ist einer von acht Kurzfilmen, die für das das Projekt produziert wurden. Die ältere Dame erzählt von ihren Erinnerungen, die sich zwischen der Schweiz und Afrika bewegen. Sie vertraut sich dem jungen Regisseur mit Humor und Offenheit an, obwohl sie eigentlich eher eine einzelgängerische Abenteurerin ist. Und doch kommt es für Josette nicht in Frage, vor der Kamera alles zu sagen. Es gibt Momente in ihrem Leben, die sie lieber vergisst. (Film-Still: Jann Kessler)

Das Projekt von Forschenden der Universität Basel und des Institut et Haute Ecole de la Santé La Source, Lausanne, möchte die Wahrnehmung und Einstellung zu Alter und Alterung thematisieren, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit für Missbrauch und Diskriminierung von älteren Menschen zu schärfen. Nach dem Auftakt in Lausanne haben in der Westschweiz bereits drei Veranstaltungen mit rund 250 Teilnehmern stattgefunden. Jetzt kommt das Projekt nach Liestal, Basel und Zürich.

Reale und differenzierte Filmporträts

Das Programm der Kino-Vorführungen basiert auf einer Auswahl von acht Kurzdokumentarfilmen, die von Studierenden der Hochschule für Kunst und Design Lausanne (ECAL) produziert wurden. Sie bieten originelle und sensible Porträts von älteren Menschen, die eine Vielfalt von Lebenswegen und Arten des Älterwerdens aufzeigen sowie ihre Erwartungen und Hoffnungen skizzieren.

«Das Projekt bringt Partner aus ganz unterschiedlichen Bereichen und Lebensphasen zusammen und richtet sich an ein ebenso breites Publikum», sagt PD Dr. Tenzin Wangmo vom Institut für Bio- und Medizinethik der Universität Basel, die das Projekt in Zusammenarbeit mit La Source leitet. «Wir forschen seit vielen Jahren zu den Themen Gewalt, Misshandlung und Vernachlässigung von älteren Erwachsenen im häuslichen Umfeld und in Pflegeinstitutionen. Wenn etwa die Leistungen der Krankenkassen weiter sinken, könnte sich das Problem zukünftig verschärfen. Wir wollen ein Umdenken anstossen, denn diese sozialen und ethischen Fragestellungen betreffen uns alle».

Generationsübergreifener Austausch

In der Deutschschweiz finden zwischen Mai und Oktober 2019 insgesamt acht kostenlose Kino-Vorführungen statt. Einige davon bringen gezielt ein generationsübergreifendes Publikum zusammen, dass sich aus Schulklassen und Bewohnerinnen und Bewohnern von Alters- und Pflegeheimen zusammensetzt; andere richten sich an die breite Öffentlichkeit. Im Anschluss an die Vorführungen findet eine Diskussion mit den Forschenden statt. Basierend auf den gemeinsamen Erfahrungen der Filme, werden die Zuschauerinnen und Zuschauer eingeladen, gemeinsam ihre Vorstellungen und Einstellungen bezüglich dem Alter(n) und älteren Menschen zu hinterfragen.

Das Projekt wird finanziert durch das Agora-Programm des Schweizerischen Nationalfonds (SNF). Agora-Projekte müssen Interaktion und gegenseitiges Zuhören beinhalten und Dialoge zwischen Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit ermöglichen.Ändern wir unseren Blick auf das Alter ist eines von drei Basler Projekten, das der SNF im vergangenen Jahr bewilligt hat – neben der Ausstellung Bewegte Einblicke und Jacob Burckhardts Desktop.


Weitere Auskünfte:

  • PD Dr. Tenzin Wangmo, Projektleitung, Institut für Bio- und Medizinethik, Universität Basel, Tel. +41 61 2071 787, E-Mail: tenzin.wangmo@unibas.ch
  • Dr. des. Michael Rost, Projektteam, Institut für Bio- und Medizinethik, Universität Basel, Tel. +41 61 2071 788, E-Mail: michael.rost@unibas.ch

Bildmaterial
Der Trailer kann für Berichterstattung zum Projekt verwendet werden. Film-Stills aus den Kurzfilmen können unter diesem Link direkt heruntergeladen werden.

Weiterführende Informationen
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