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Damit weisse Blutkörperchen kein Burnout erleiden

T-Zelle greift Tumorzelle an, elektronenmikroskopische Aufnahme, eingefärbt
Das Immunsystem (T-Zelle) greift eine menschliche Tumorzelle an. (Bild: M. Oeggerli (Micronaut 2019), Marcel Philipp Trefny, and Prof. Alfred Zippelius, Translational Oncology, Universitätsspital Basel, unterstützt durch die Pathologie Universitätsspital Basel, und C-CINA, Biozentrum, Universität Basel)

Eine Forschungsgruppe der Universität Basel hat ein Gen identifiziert, welches T-Lymphozyten in die Erschöpfung treibt. Dies schafft neue Ansatzpunkte für wirksamere Immuntherapien.

02. Februar 2023 | Schweizerischer Nationalfonds

T-Zelle greift Tumorzelle an, elektronenmikroskopische Aufnahme, eingefärbt
Das Immunsystem (T-Zelle) greift eine menschliche Tumorzelle an. (Bild: M. Oeggerli (Micronaut 2019), Marcel Philipp Trefny, and Prof. Alfred Zippelius, Translational Oncology, Universitätsspital Basel, unterstützt durch die Pathologie Universitätsspital Basel, und C-CINA, Biozentrum, Universität Basel)

Wer einen schweren Kampf vor sich hat, braucht Ausdauer. Genau dies gilt auch für die weissen Blutkörperchen in ihrem Kampf gegen Krebs, genauer gesagt für T-Lymphozyten bzw. T-Zellen – eine Gruppe von weissen Blutkörperchen, die an der Bekämpfung von Krebszellen durch das Immunsystem beteiligt sind. T-Zellen können bei diesem Kampf in einen Erschöpfungszustand geraten.

Forschende des Departements Biomedizin der Universität Basel und des Universitätsspitals Basel haben vor Kurzem ein Gen identifiziert, das zu dieser Erschöpfung beizutragen scheint. Die Ergebnisse ihres vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Forschungsprojekts wurden in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht.

Das Problem der Erschöpfung der T-Lymphozyten ist seit rund 20 Jahren bekannt. Durch die chronische Exposition gegenüber Tumorzellen geraten die T-Zellen nach einiger Zeit in eine Art Erschöpfungszustand und werden weniger effizient: Sie erkennen zwar die feindlichen Zellen weiterhin, produzieren aber weniger Substanzen, mit denen sie diese Tumorzellen beseitigen. Gleichzeitig können sie sich nicht mehr zu T-Gedächtniszellen weiterentwickeln, welche jedoch wichtig sind für die Unterstützung der Immunantwort.

Damit beeinträchtigt die Erschöpfung auch die Wirksamkeit von Immuntherapien, die auf der Stimulierung der körpereigenen Immunabwehr gegen Krebszellen beruhen. «Dies gilt auch für Zelltherapien gegen Krebs: Selbst wenn wir den Patienten ‘neue’ T-Zellen injizieren, bleibt die Erschöpfung ein Problem», erklärt Prof. Dr. Alfred Zippelius, Mitautor der Studie.

Feinregulierung

Die Forschungsgruppe versuchte daher, besser zu verstehen, welche Mechanismen die T-Zellen ermüden lassen. Dazu entwickelte das Team ein Modell auf der Grundlage menschlicher Tumoren und erzeugte erschöpfte Lymphozyten, wie sie in den Tumoren von Patienten vorkommen.

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