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Lasker-Award für Michael N. Hall von der Universität Basel

Professor Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Lasker Basic Medical Research Award 2017 – eine der höchsten Auszeichnungen in der biomedizinischen Forschung. Der Biochemiker hat mit seiner Erforschung des Proteins TOR ein Schlüsselelement für die Steuerung des Zellwachstums entdeckt, das auch für die Entstehung von Krankheiten wie Krebs und Diabetes verantwortlich ist.

06. September 2017

Die amerikanische Albert and Mary Lasker Foundation würdigt den Basler Forscher für seine fundamentalen Entdeckungen auf dem Gebiet des Zellwachstums, die ein neues Gebiet der biomedizinischen Wissenschaft eröffnet haben.

«Michael Hall hat nachgewiesen, dass TOR-Proteine das Zellwachstum in Reaktion auf Nährstoffe und Wachstumsfaktoren kontrollieren. Damit konnte er aufzeigen, dass Wachstum ein hoch regulierter Prozess ist, der unabhängig vom Zellteilungszyklus ist», sagte Joseph L. Goldstein, Vorsitzender der Lasker Medical Research Awards Jury.

Der Lasker-Preis gilt als die höchste medizinisch-wissenschaftliche Auszeichnung der USA. Zahlreiche Lasker-Preisträger wurden anschliessend auch mit dem Nobelpreis geehrt.

Pionier auf dem Gebiet des Zellwachstums

Prof. Dr. Michael N. Hall entdeckte Anfang der 1990er-Jahre am Biozentrum der Universität Basel das Protein Target of Rapamycin, kurz TOR. Durch das An- und Abschalten verschiedener Signalwege kontrolliert es Wachstum und Grösse von Zellen. Das unkontrollierte Wachstum von Zellen spielt bei einer Reihe von Erkrankungen eine grosse Rolle. So stehen Fehlfunktionen des verschlungenen TOR-Signalnetzwerks auch mit der Entstehung von Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang.

Im Laufe der Jahre konnte Hall seiner ursprünglichen Entdeckung stetig weitere Elemente hinzufügen. So fand er heraus, dass TOR in zwei Proteinkomplexen vorliegt und konnte damit erklären, warum TOR in der Zelle auf unterschiedlichste Weise wirkt.

Mit seinen Arbeiten hat Hall das Verständnis von Zellwachstum grundlegend verändert und wichtige Anhaltspunkte für die Entwicklung neuartiger Krebsmedikamenten geliefert.

Grosse Ehre für die Universität Basel

«Ich freue mich ausserordentlich und bin zutiefst dankbar, dass die Lasker-Stiftung unsere Grundlagenforschung mit diesem Preis ehrt», zeigte sich Michael Hall in einer ersten Stellungnahme erfreut. «Ich hoffe, dass unsere Arbeiten den Weg für neue wissenschaftliche Entdeckungen ebnen und die Entwicklung wirksamer Krebstherapien ermöglichen werden.»

«Wir sind sehr stolz auf Mike Hall», ergänzte Prof. Dr. Andrea Schenker-Wicki, Rektorin der Universität Basel. «Mit der Verleihung des Lasker-Preises wird ein herausragender Forscher ausgezeichnet, der mit seinen Entdeckungen die Life Sciences weit über die Universität Basel hinaus inspiriert hat.»

«Wir freuen uns sehr, dass Mike Hall eine solche Anerkennung durch den Lasker-Award erhält. Seit dreissig Jahren forscht Mike am Biozentrum und es ist ein Privileg und ein Vergnügen, die Entwicklung seiner bahnbrechenden Arbeit über diese Zeit hinweg zu erleben», sagt Prof. Dr. Erich Nigg, Direktor des Biozentrums der Universität Basel.

Vielfach ausgezeichneter Forscher

Der 64-jährige Michael N. Hall wurde in Puerto Rico geboren. Er wurde an der Harvard University promoviert und arbeitete als Postdoktorand am Institut Pasteur in Paris und an der University of California, San Francisco. 1987 kam Hall als Assistenzprofessor ans Biozentrum der Universität Basel, wo er seit 1992 als Professor für Biochemie lehrt und forscht.

Für seine Pionierarbeiten erhielt Michael N. Hall zahlreiche angesehene Auszeichnungen, unter anderem den Cloëtta-Preis für biomedizinische Forschung (2003), den Louis-Jeantet-Preis für Medizin (2009), den Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist (2012), den Breakthrough Prize in Life Sciences (2014), den Canada Gairdner International Award (2015) und den Szent-Györgyi-Preis der amerikanischen National Foundation for Cancer Research (2017). 2014 wurde er in die US-amerikanische National Academy of Sciences aufgenommen.

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