Sobek Nachwuchs-Forschungspreis 2022 für Anne-Katrin Pröbstel
Die Neurologin Prof. Dr. Anne-Katrin Pröbstel erhält den mit 15‘000 Euro dotierten Sobek Nachwuchs-Forschungspreis. Die Roman, Marga und Mareille Sobek Stiftung ehrt damit ihre Arbeiten zur Rolle bestimmter Immunzellen im Darm bei Multipler Sklerose.
29. Juli 2022
Der wissenschaftliche Beirat der Stiftung verlieh den diesjährigen Nachwuchspreis gleich doppelt: zum einen an Prof. Dr. Anne-Katrin Pröbstel von der Universität Basel und dem Universitätsspital Basel, und zum anderen an Prof. Dr. Lucas Schirmer von der Universitätsmedizin Mannheim.
Pröbstel arbeitet daran, die Wirkmechanismen bei Erkrankungen wie Multipler Sklerose (MS) zu entschlüsseln. Ein Fokus liegt dabei auf dem Zusammenwirken von Darmbakterien und bestimmten Immunzellen im Darm, die eine wichtige regulatorische Rolle im Rahmen der Autoimmunerkrankung MS spielen. Mit ihrem Team arbeitet Pröbstel daran, die klinische Bedeutung dieses Zusammenspiels zu ergründen.
Ihre Ausbildung erhielt Pröbstel an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Harvard Medical School und der Université Paris-Diderot sowie als Doktorandin am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried. Mit Auszeichnung promoviert wurde sie zur Bedeutung von Antikörpern bei kindlicher MS. Ein Forschungsaufenthalt im Bereich Neuroimmunologie führte sie an die University of California nach San Francisco. 2019 folgte ihre Habilitation.
Seit 2021 leitet sie eine Forschungsgruppe im Bereich experimentelle Neuroimmunologie an den Departementen Biomedizin, Klinische Forschung und dem Research Center for Clinical Neuroimmunology and Neuroscience der Universität Basel und ist Leitende Ärztin in der Neurologie am Universitätsspital Basel.
Anne-Katrin Pröbstel wurde für ihre Leistungen bereits mehrfach ausgezeichnet. Als Erst-, Mit- und Letztautorin hat sie über 30 wissenschaftliche Arbeiten in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht, einige davon mit dem zweiten Preisträger des Sobek Nachwuchspreises 2022, Lucas Schirmer von der Neurologischen Universitätsklinik Mannheim. Schirmer verwendet neueste Techniken zur Genomsequenzierung von Einzelzellen, um möglicherweise MS-relevante Veränderungen des Einzel-Zell-Genoms zu identifizieren.