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Warum die Universität Basel auf junge Talente angewiesen ist

Raphaëlle Servant am Mikroskop mit einem fluoreszenzgefärbten Organoid auf dem Bildschirm daneben
Raphaëlle Servant und ihre Kollegen prüfen durch verschiedene Tests, ob die Mini-Tumore dem Original gleichen. (Foto: Universität Basel, Eleni Kougionis)

Der akademische Nachwuchs der Universität Basel steht unter Druck: Wegfallende öffentliche Fördermittel bedrohen Doktoratsprogramme und Postdoc-Stellen. Mit jeder gestrichenen Stelle gehen wertvolle Talente und wichtige Forschungsperspektiven verloren. Warum dies gravierende Folgen für Forschung und Innovation hat und weshalb privates Engagement jetzt entscheidend ist, erläutert Vizerektor Prof. Dr. Primo Schär im Gespräch.

Herr Schär, welche konkreten Folgen haben die wegfallenden Fördermittel für die Nachwuchsförderung an der Universität Basel?

Vizerektor Prof. Dr. Primo Schär

Die grösste Gefahr liegt in der Schwächung der Universität als Institution. Der Schweizerische Nationalfonds kürzt die Mittel für Doktoratsprogramme, und auch projektgebundene Förderungen fliessen nicht mehr im gewohnten Umfang. Das trifft uns direkt, denn ein grosser Teil dieser Gelder finanziert die Ausbildung und Anstellung junger Forschender.  Hinter jeder gestrichenen Ausbildungsstelle steht ein junges Talent, dessen innovative Ideen verloren gehen. Weniger finanzielle Mittel bedeuten weniger Projekte und weniger Stellen – und damit eine Schwächung der gesamten Forschung und somit der Universität.

Warum ist die gezielte Nachwuchsförderung gerade jetzt so wichtig?

Unsere Universität lebt von der Dynamik des Austauschs mit jungen Forschenden. Die jungen Talente bringen frische Ideen, treiben Innovationen voran und sichern so langfristig unsere wissenschaftliche Exzellenz. Ohne gezielte Nachwuchsförderung riskieren wir, die besten Talente und damit unsere Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Forschung braucht mutige, neue Ideen, Fragen und Herangehensweisen und diese entstehen im Austausch mit jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Welche Fachbereiche sind besonders betroffen?

Grundsätzlich alle, aber besonders kritisch ist die Situation aktuell in den Geisteswissenschaften (z.B. Wegfall des Programms doc.ch) und bei den Förderprogrammen für junge Medizinerinnen und Mediziner, die sich intensiv mit Forschungsfragen auseinandersetzen möchten (z.B. Wegfall MD PhD Programm). Für diese Bereiche gibt es kaum alternative Finanzierungsmöglichkeiten. Wenn hier die Fördermittel ausbleiben, sind ganze Ausbildungs- und Forschungsprogramme gefährdet. Langfristig würde dies die internationale Ausstrahlung unserer Universität massiv beeinträchtigen.

Kann die Universität Basel diesen Verlust mit eigenen Mitteln auffangen?

Leider nein. Ein grosser Teil der Fördermittel wird direkt für Doktoranden- und Postdoc-Stellen verwendet. Die wegfallenden Förderinstrumente und Rückgänge bei den projektgebundenen Mitteln können wir nicht einfach aus dem laufenden Budget der Universität kompensieren. Ohne externe Unterstützung werden wir schmerzliche Einschnitte in Kauf nehmen müssen.

Wie wichtig ist in dieser Situation privates Engagement?

Es gibt bereits private Unterstützung für unsere Nachwuchsforschenden, da diese Art des Engagements gerade für Stiftungen und Unternehmen sehr attraktiv sein kann. Es wäre grossartig, wenn wir diese Engagements ausbauen und vor allem neue Spenderinnen und Spender hierfür gewinnen könnten. Durch gezielte private Unterstützung können wir bestehende Stipendienprogramme ausbauen, wichtige Forschungsstellen erhalten, innovative neue Stellen schaffen und wichtige Mentoring-Angebote stärken. Gerade jetzt wäre diese Möglichkeit sehr willkommen.

Wie kann eine Zusammenarbeit mit privaten Stiftungen konkret aussehen?

Es gibt verschiedene unkomplizierte Möglichkeiten. Stiftungen können etwa bestehende Programme gezielt unterstützen, um zum Beispiel talentierten Nachwuchsforschenden direkt zu helfen. Alternativ entwickeln wir gerne gemeinsam mit Interessierten massgeschneiderte Programme, die zum Beispiel auch den Namen der fördernden Einrichtung tragen können. Dabei sind wir sehr an nachhaltigen Partnerschaften interessiert, die langfristig wirken.

Was macht eine Investition in den akademischen Nachwuchs der Universität Basel lohnenswert?

Eine Investition in junge Forschende sichert unmittelbar unsere Zukunft. Die Universität Basel hat eine lange Tradition exzellenter Forschung, die wir nur durch gezielte Nachwuchsförderung erhalten können. Wer heute in junge Forschende investiert, ermöglicht wegweisende Entdeckungen und gesellschaftlich relevante Forschung. Damit stärkt man nicht nur die Universität Basel, sondern trägt aktiv dazu bei, dass unsere gesamte Region auch künftig international wettbewerbsfähig bleibt.

Unterstützen Sie die Zukunft der Universität Basel!

Möchten auch Sie jungen Talenten helfen und die Zukunft der Universität Basel sichern? Informieren Sie sich jetzt über Möglichkeiten, wie Ihr Engagement konkret wirken kann.

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