Prüfender Blick auf die Wirksamkeit von Interferon
Eine chronische Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus gilt als eine der häufigsten Ursachen für Lebererkrankungen und kann sogar zu Leberzirrhose oder Leberkrebs führen. Die heutigen Behandlungsmethoden, die veränderte, sogenannte pegylierte Interferone in Kombination mit dem Wirkstoff Ribavirin verwenden, können bis zu zwölf Monate dauern und für die Patienten eine grosse Belastung bedeuten.
Die Statistik zeigt, dass nur etwa der Hälfte der Erkrankten mit dieser Behandlungsmethode geholfen werden kann. Eine Forschungsgruppe unter Leitung von Professor Markus Heim konnte deutliche Hinweise liefern, weshalb sie nicht besonders effektiv ist.
Die Studie wurde durch die Bereitschaft von 16 Patienten ermöglicht, sich jeweils vor und nach einer Injektion mit Interferon einer Leberbiopsie zu unterziehen. Das Forscherteam prüfte darauf den molekularen Einfluss des Interferons auf die Leber. Unerwarteterweise stellte sich dabei heraus, dass bei einigen Patienten das körpereigene Interferonsystem bereits vor dem Beginn der Behandlung aktiv war. Das war auch der Grund, weshalb das verabreichte Interferon keine Wirkung mehr auf die Leberzellen zeigte.
Noch ist unklar, was genau hinter dieser Beobachtung steht. Ebenso unklar ist es, warum das körpereigene Interferonsystem den Hepatitis-C-Virus nicht vernichten kann. Diesen Teil des Rätsels möchte Markus Heim nun als Nächstes lösen.