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Neues Impfstoffkonzept gegen Sars-CoV-2 erfolgreich getestet

Forscher im Labor beim Beschriften von Eppendorfgefässen
Forschende stellen ein neues Konzept für einen Impfstoff vor, der einen langanhaltenden und breit gefächerten Schutz vor Sars-CoV-2 und seinen Varianten verspricht. (Foto: Universität Basel, Catherine Weyer)

Forschende der Universität Basel haben einen neuen Ansatz für einen Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt. Das Vakzin beruht auf abgewandelten Coronaviren, die zwar in Zellen eindringen und eine effiziente Immunantwort auslösen, sich dabei im Körper aber nicht vermehren können. In Tierversuchen schützte der Impfstoff wirksam vor der Erkrankung und verhinderte sogar die Virusübertragung. Klinische Studien am Menschen sollen bald folgen.

22. Mai 2023 | Angelika Jacobs

Forscher im Labor beim Beschriften von Eppendorfgefässen
Forschende stellen ein neues Konzept für einen Impfstoff vor, der einen langanhaltenden und breit gefächerten Schutz vor Sars-CoV-2 und seinen Varianten verspricht. (Foto: Universität Basel, Catherine Weyer)

Obwohl seit Anfang 2021 sichere und wirksame Covid-19-Impfstoffe zur Verfügung stehen, verbreitet sich Sars-CoV-2 weiter und bringt laufend neue Varianten hervor. In manchen Regionen fehlt der Bevölkerung der Zugang zu Impfstoffen, in anderen fehlt es an Vertrauen gegenüber den neuartigen mRNA-Vakzinen. Neue Impfstoffe, die sich einfach lagern und verabreichen lassen und einen effizienten Immunschutz aufbauen, wären ein wichtiger Schritt, um das Coronavirus nachhaltig in Schach zu halten.

Forschende um Prof. Dr. Thomas Klimkait vom Departement Biomedizin der Universität Basel stellen nun gemeinsam mit dem Unternehmen RocketVax ein Impfstoffkonzept vor, das eine neue Generation an Impfstoffen gegen Sars-CoV-2 hervorbringen könnte. Das Konzept lässt sich zudem auch rasch auf neue Varianten und auf andere Viren anpassen. Ihre vielversprechenden Ergebnisse werden nun zur unabhängigen Begutachtung und Publikation bei einem Fachjournal eingereicht und sind auf einem Preprint-Server zugänglich.

Vermehrungsunfähige Viren

«1-Zyklus-Viren», so bezeichnen die Forschenden das Prinzip ihres neuartigen Impfstoffs. Das Vakzin beruht auf einer speziell angepassten Version des Virus, die sich zwar im Labor vermehren lässt. In Körperzellen jedoch können sich die 1-Zyklus-Viren nach dem ersten Eindringen nicht weiter vermehren.

«Technisch gesehen bringen wir das abgewandelte Viruserbgut in mehreren Einzelstücken in die Produktions-Zelllinie, weil solche Stücke einfacher herzustellen und einzuschleusen sind.» Im Zellinneren sorgen Reparaturenzyme dafür, dass aus den Einzelstücken des Viruserbguts wieder ein Ganzes wird. «Das heisst auch, dass wir beispielsweise den Abschnitt mit dem Bauplan für das Spike-Protein sehr einfach austauschen können, wenn eine neue Variante mit neuen Mutationen auftaucht.»

Keine Rückverwandlung der Impfviren möglich

Dass dabei das fehlende Gen für den Virushüllen-Baustein zurückkommt, sei unmöglich, betont Klimkait. «Das Hüllprotein-Gen befindet sich im Erbgut im Zellkern der Produktionszelle. Das Viruserbgut dagegen bleibt immer ausserhalb des Zellkerns – sie begegnen sich also nie, und das Viruserbgut kann sich nicht wieder zur Ursprungsversion vervollständigen.»

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