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ERC Consolidator Grants für Informatik und Medizin in Basel

ERC-Logo vor der Basler Skyline

Zwei Wissenschaftler der Universität und des Universitätsspitals Basel erhalten einen der begehrten ERC Consolidator Grants. Der Europäischen Forschungsrat vergibt die Fördermittel an den Informatiker Malte Helmert und an den Mediziner Lukas Jeker.

29. November 2018

Die Consolidator Grants des europäischen Forschungsrats (ERC) werden in diesem Jahr zum fünften Mal vergeben. Damit fördert der ERC hochqualifizierte Nachwuchsforschende, die sieben bis zwölf Jahre Erfahrung nach ihrer Promotion mitbringen und über eine vielversprechende wissenschaftliche Erfolgsbilanz verfügen. Für ihre Projekte erhalten die Forscher während fünf Jahren bis zu 2 Millionen Euro.

Porträt von Prof. Dr. Malte Helmert
Prof. Dr. Malte Helmert. (Foto: zvg)

Neue Generation von Suchalgorithmen

Prof. Malte Helmert befasst sich in seinem ERC-Projekt mit einem fundamentalen Problem der Künstlichen Intelligenz, der Suche nach Lösungen in sehr grossen Problemräumen. Dabei muss unter Billionen von Möglichkeiten die richtige Entscheidung getroffen werden, um ein dem Computer gestelltes Ziel zu erreichen.

Als besonders erfolgreich haben sich sogenannte heuristische Suchverfahren erwiesen. Dabei wird automatisch vom Computer generiertes Wissen über das zu lösende Problem in den Suchprozess integriert, um die Suche einzuschränken. Diese Verfahren wurden indes nur selten hinterfragt. Mit seiner Arbeitsgruppe setzt Helmert sich nun mit verschiedenen Ansätzen für eine neue Generation von Suchalgorithmen auseinander, die über den heutigen Stand der Technik hinausgehen.

Die wesentliche Idee hierbei ist die Verwendung so genannter «deklarativer Heuristiken», welche Problemlösungskonzepte in einer universellen mathematischen Form repräsentieren. Die Fördersummer seines ERC Consolidator Grants beträgt zwei Mio. Euro.

Malte Helmert wurde 1978 in Berlin geboren, studierte Informatik an den Universitäten Freiburg und Durham (Grossbritannien) und schloss 2006 mit der Promotion ab. Danach war er als Postdoktorand am Institut für Informatik der Universität Freiburg tätig. 2011 wurde er zum Assistenzprofessor für Computational Intelligence am Departement Mathematik und Informatik der Universität Basel ernannt und 2016 zum Associate Professor befördert. Für seine Forschung hat Helmert 2013 bereits ein ERC Starting Grant erhalten.

Neue Strategien für die Zelltherapie

Prof. Dr. Lukas Jeker erforscht am Departement Biomedizin molekulare Mechanismen der Immunabwehr. Mittels genetischer Umprogrammierung von Abwehrzellen entwickelt er neue Behandlungsansätze für Krebs, Autoimmunkrankheiten und Transplantationen.

Mit seiner Forschungsgruppe hat er eine Strategie entwickelt, um Zellen vor einem therapeutischen Transfer genetisch zu markieren. Die Markierung kann später als Sicherheitsmechanismus verwendet werden, um Zellen zu entfernen, falls unerwünschte Nebenwirkungen entstehen. Die gleiche Markierung kann auch verwendet werden, um therapeutische Zellen vor einer Attacke eines Antikörpers oder einer therapeutisch eingesetzten Killerzelle zu schützen.

Jekers ERC-Projekt wird Anwendungen dieses neuartigen Prinzips in präklinischen Modellen eines Blutkrebses und einer schweren Autoimmunkrankheit testen. Ziel ist die Entwicklung neuer Behandlungsansätze. Die Fördersummer seines ERC Consolidator Grants beträgt 2,4 Mio. Euro.


Weitere Auskünfte

  • Prof. Dr. Malte Helmert, Universität Basel, Departement Mathematik und Informatik, Tel. +41 61 207 05 48, E-Mail: malte.helmert@unibas.ch
  • Prof. Dr. Lukas T. Jeker, Universität Basel / Universitätsspital Basel, Departement Biomedizin, Tel. +41 61 328 50 27, E-Mail: lukas.jeker@unibas.ch
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