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Basler Team gewinnt Coreched-Preis für Bildungsforschung

Bundespräsident Johann Schneider-Ammann ehrt die Gewinnerinnen des Coreched-Preises 2016: Dr. Sandra Hupka-Brunner, Dr. Nina Wehner, Dr. Evéline Huber, Prof. Andrea Maihofer, Dr. Karin Schwiter (von links; es fehlen Dr. Shireen Kanji und Prof. Manfred M. Bergman). (Bild: Coreched)
Bundespräsident Johann Schneider-Ammann ehrt die Gewinnerinnen des Coreched-Preises 2016: Dr. Sandra Hupka-Brunner, Dr. Nina Wehner, Dr. Evéline Huber, Prof. Andrea Maihofer, Dr. Karin Schwiter (von links; es fehlen Dr. Shireen Kanji und Prof. Manfred M. Bergman). (Bild: Coreched)

Die Schweizerische Koordinationskonferenz Bildungsforschung (Coreched) vergibt ihren diesjährigen Forschungspreis an eine Gruppe von Forschenden um den Basler Soziologen Prof. Manfred M. Bergman sowie an die ebenfalls an der Universität Basel lehrende Geschlechterforscherin Prof. Andrea Maihofer.

24. Juni 2016

Bundespräsident Johann Schneider-Ammann ehrt die Gewinnerinnen des Coreched-Preises 2016: Dr. Sandra Hupka-Brunner, Dr. Nina Wehner, Dr. Evéline Huber, Prof. Andrea Maihofer, Dr. Karin Schwiter (von links; es fehlen Dr. Shireen Kanji und Prof. Manfred M. Bergman). (Bild: Coreched)
Bundespräsident Johann Schneider-Ammann ehrt die Gewinnerinnen des Coreched-Preises 2016: Dr. Sandra Hupka-Brunner, Dr. Nina Wehner, Dr. Evéline Huber, Prof. Andrea Maihofer, Dr. Karin Schwiter (von links; es fehlen Dr. Shireen Kanji und Prof. Manfred M. Bergman). (Bild: Coreched)

Der mit 25‘000 Franken dotierte Coreched-Preis würdigt herausragende Beiträge von Forscherinnen und Forschern, die in der Schweiz im Bereich der Bildungswissenschaften tätig sind. Er geht dieses Jahr an Prof. Andrea Maihofer Prof. Manfred M. Bergman, Dr. Karin Schwiter, Dr. Sandra Hupka-Brunner, Dr. Nina Wehner, Dr. Evéline Huber sowie Dr. Shireen Kanji.

Die Forscherinnen und Forscher untersuchten anhand Daten aus der TREE-Studie (Transitionen von der Erstausbildung ins Erwerbsleben) sowie berufsbiographischer Interviews die Geschlechtersegregation in Ausbildungs- und Berufsverläufen. Dieses Projekt ist Bestandteil des Nationalen Forschungsprogramms 60 des Schweizerischen Nationalfonds und wurde unter dem Titel «Warum sind Pflegefachmänner und Elektrikerinnen nach wie vor selten? Geschlechtersegregation in Ausbildungs- und Berufsverläufen junger Erwachsener in der Schweiz» in der Schweizerischen Zeitschrift für Soziologie veröffentlicht.

Geschlechtersegregation in der Arbeitswelt

Die Ergebnisse zeigen, dass geschlechtsuntypische Verläufe in der Schweiz nach wie vor sehr selten sind und aufgrund der innerberuflichen Geschlechtersegregation systematisch überschätzt werden. Dazu tragen verschiedene Faktoren bei: Die Jugendlichen müssen sich früh in ihrer Biografie auf einen Bildungsweg und ein Berufsfeld festlegen. Bei der Berufswahl werden geschlechtsuntypische Berufe kaum in Betracht gezogen, auch die Berufsberatung wird hier weitgehend als unwirksam wahrgenommen. Geschlechtsuntypische Verläufe sind auf mehr familiäre und persönliche Ressourcen angewiesen, und die Bestärkung aus dem Umfeld sowie die Bedeutung von Mentoren, die den Zugang zu geschlechtsuntypischen Berufen ermöglichen, scheinen wichtig zu sein. Hier erweist sich die Unterstützung durch Eltern, Lehrpersonen und Ausbildenden als zentral. Allerdings lohnen sich geschlechtsuntypische Ausbildungswege hinsichtlich Status nicht für beide Geschlechter gleichermassen. Für Männer in frauendominierten Berufen fällt die Statusbilanz negativ aus.

Bildungspolitische Relevanz

Die Coreched würdigt mit dem Preis eine wissenschaftlich wie bildungspolitisch hoch relevante Arbeit. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit stellen wichtige und nützliche Informationen für die beteiligten Akteure dar, seien das Eltern, Lehrpersonen oder weitere Fachleute im Bereich der Berufsberatung. Die Ergebnisse zeigen anschaulich, dass der Prozess der Berufsfindung nicht als punktueller Entscheidungsmoment verstanden werden darf, sondern als langfristiger Prozess in der Biografie von Jugendlichen gesehen werden muss, der besonders auch durch die geschlechtertypische Sozialisation geprägt ist.

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