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Wichtige Schritte für eine nachhaltigere Universität

Grafik mit verschiedenen Kennzahlen aus dem Nachhaltigkeitsbericht.
Der neue Nachhaltigkeitsbericht weist eine Stärkung der Nachhaltigkeit in vielen verschiedenen Bereichen aus. (Bild: Fachstelle für Nachhaltigkeit, SUAN Conceptual Design)

Der neue Nachhaltigkeitsbericht der Universität Basel zeigt: Die Flugemissionen haben nach der Pandemie wieder zugenommen, bleiben jedoch weit unter dem Niveau von 2019. Zudem wurden die Finanzanlagen der Universität an Nachhaltigkeitskriterien ausgerichtet. Um die Emissionen bis 2030 nochmals deutlich zu senken, hat eine Steuerungsgruppe fünf Handlungsfelder definiert.

22. Juni 2023 | Samuel Schlaefli

Grafik mit verschiedenen Kennzahlen aus dem Nachhaltigkeitsbericht.
Der neue Nachhaltigkeitsbericht weist eine Stärkung der Nachhaltigkeit in vielen verschiedenen Bereichen aus. (Bild: Fachstelle für Nachhaltigkeit, SUAN Conceptual Design)

Die Gesamtemissionen der Universität Basel betrugen 5561 Tonnen CO2-Äquivalente (tCO2-eq) im Jahr 2021 und 6266 tCO2-eq im Jahr 2022. Dies geht aus dem Nachhaltigkeitsbericht für die Periode 2021/2022 hervor, der soeben erschienen ist. Die Emissionen sind vor allem auf die Bereiche Wärme, Flugreisen, Strom und Verpflegung zurückzuführen und waren deutlich niedriger als vor der Pandemie (2019: 8577 tCO2-eq). Dies ist hauptsächlich auf den Rückgang der Flugemissionen zurückzuführen.

«Wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren Studierenden und Mitarbeitenden sowie gegenüber der Stadt und Region», sagt Prof. Dr. Jens Gaab, Delegierter für Nachhaltigkeit an der Universität Basel. «Deshalb streben wir eine deutliche und dauerhafte Reduktion unserer Treibhausgasemissionen an und werden in Forschung, Lehre und im Dialog mit der Gesellschaft einen starken Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten.»

Bericht «Klimaverantwortung» als Basis für Klimastrategie

Im Sommer 2022 hat das Rektorat eine Steuerungsgruppe mit Beteiligung der verschiedenen Fakultäten und universitären Gruppierungen damit beauftragt, Empfehlungen für eine Reduktion der Treibhausgasemissionen und die nötigen Schlüsselmassnahmen zu erarbeiten. 

Der Bericht «Klimaverantwortung» der Steuerungsgruppe definiert fünf prioritäre Handlungsfelder: Campus & Betrieb, Mobilität, Forschung & Dialog, Lehre, Engagement & Kultur. Für diese Bereiche wurden konkrete, ambitionierte und realistische Ziele festgelegt, welche die Universität bis 2030 erreichen möchte. Basierend auf dem Bericht der Steuerungsgruppe wird derzeit die «Klimastrategie der Universität Basel 2024–2030» erarbeitet, die Ende Jahr präsentiert werden soll.

Mit dem 2020 initiierten Projekt «less for more» konnte die Universität Basel bereits wichtige Schritte zur Verringerung der Flugemissionen implementieren. Ziel ist es, die Emissionen für die gesamte Universität baldmöglichst um 30 Prozent im Vergleich zum Zeitraum 2017–2019 zu reduzieren. 2022 sind die Flugemissionen im Vergleich zu den beiden Vorjahren wieder deutlich angestiegen; aktuell sind sie für beinahe einen Drittel der Gesamtemissionen an der Universität verantwortlich.

Grosser Hebel durch Lehre und Forschung

Jens Gaab betont, dass neben den betrieblichen Projekten Nachhaltigkeit auch stark in Lehre und Forschung verankert sind: «Die Universität Basel nimmt ihre Klimaverantwortung sehr ernst. Wissen ist Macht und entsprechend haben wir mit unserem Wissen und unseren Kompetenzen einen grossen Hebel und damit auch eine Verantwortung.»

Seit 2005 können sich Studierende im Masterprogramm «Sustainable Development» auf die komplexen Herausforderungen der Klimakrise vorbereiten. Zusätzlich untersuchen Forschende in mehreren interdisziplinären Projekten, wie die Transformation zu einer Netto-Null-Gesellschaft möglich ist. Seit 2022 ist die Universität Basel zudem Hauptpartnerin der Klimaplattform der Wirtschaft Region Basel, wo sie primär durch das Forschungsnetzwerk «Sustainable Future» vertreten wird.

Aufgrund des Engagements von Studierenden und Akteuren der Zivilgesellschaft stieg in den vergangenen Jahren auch das Bewusstsein für die Verantwortung von Hochschulen im Rahmen ihrer Finanzanlagen. Die Universität Basel hat ihr Anlagereglement überarbeitet und fossile Anlagen im langfristigen Finanzvermögen der Universität weitgehend ausgeschlossen.

Auf der Ausschlussliste sind Unternehmen, die einen schädlichen Einfluss auf Natur, Mensch und Gesellschaft haben. Es werden nur noch Investitionen in Unternehmen getätigt, die Mindeststandards hinsichtlich Ökologie, sozialem Verhalten und verantwortungsvoller Unternehmensführung erfüllen (ESG-Kriterien). Zusätzlich verfolgt die Hochschule einen «Best in Class»-Ansatz, mit dem Ziel, nur in die nachhaltigsten 30 Prozent der Firmen einer Branche zu investieren.

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