Grundsteinlegung: Universität Basel baut Zentrum für biomedizinische Forschung der Zukunft
Mit der Grundsteinlegung für den Neubau Biomedizin stärkt die Universität Basel ihre Rolle als führende Forschungsinstitution in den Life Sciences. Auf dem Campus Schällemätteli entsteht ein neues Laborgebäude, das ab 2030/31 rund 700 Forschenden eine hochmoderne Infrastruktur unter einem Dach bieten wird.
23. Mai 2025
Zur Grundsteinlegung auf dem Life-Science-Campus der Universität Basel begrüsste die Rektorin Prof. Dr. Andrea Schenker-Wicki am Freitag die Projektpartner sowie zahlreiche Gäste aus Politik und Wissenschaft, darunter Regierungsrat Mustafa Atici und Regierungsrätin Monica Gschwind als Vertreter der beiden Trägerkantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft. In ihren Ansprachen würdigten sie die Bedeutung des Neubaus für die regionale Bildungs- und Forschungslandschaft.
Modernes Zentrum für translationale Forschung
Das Departement Biomedizin der Universität Basel forscht an der Schnittstelle zwischen Grundlagenwissenschaft und medizinischer Anwendung. Die Forschungsschwerpunkte reichen von der Krebs- und Immunforschung über regenerative Medizin bis hin zu Neurowissenschaften. Ziel ist es, biologische Prozesse besser zu verstehen und neue diagnostische und therapeutische Ansätze zu entwickeln.
Das neue Laborgebäude wird alle bislang auf mehrere Standorte verteilten Einheiten des Departements Biomedizin vereinen. Es ist in ein einzigartiges Umfeld eingebettet und liegt in direkter Nachbarschaft zum Biozentrum, zu den Universitätsspitälern und zum Departement Biosysteme der ETH Zürich. Mit seinen elf Geschossen und einer Höhe von über 40 Metern wird es ein leistungsfähiges Zentrum für die sogenannte translationale Forschung sein. Diese zielt darauf ab, im Labor gewonnene Erkenntnisse in medizinische Behandlungen zu übersetzen.
«Mit diesem Gebäude schaffen wir nicht nur Raum für exzellente Forschung, sondern fördern auch die enge räumliche Vernetzung zwischen Universität, Kliniken und Industrie», sagte Dr. Rolf Borner, Direktor Infrastruktur & Betrieb der Universität Basel.
Ein Ort für Forschung, Begegnung und Innovation
Seit dem Spatenstich 2023 schreitet der Bau zügig voran und wächst derzeit um etwa ein Stockwerk pro Monat in die Höhe. Bereits ist der markante Bug an der Seite zur Pestalozzistrasse sichtbar, und noch im Sommer beginnen die ersten Arbeiten an der Fassade. Im Laufe des Jahres 2026 soll der Rohbau stehen, danach erfolgt bis 2029 der Ausbau des Gebäudes. Die Inbetriebnahme ist für 2030 geplant und der Umzug der Forschenden für 2031.
Neben hochmodernen Laboren wird das Gebäude auch öffentlich zugängliche Bereiche wie Hörsäle, Seminarräume und eine Lounge zur Förderung des wissenschaftlichen Austauschs bieten. Seine Architektur und Lage machen es zu einem zentralen Baustein des wachsenden Life-Science-Campus Schällemätteli.
Kostensicherheit dank Realisierungsmodell mit Totalunternehmerin
Das Neubauprojekt wird von der Firma Implenia als Totalunternehmerin realisiert. Dieses Modell garantiert der Universität Basel einen verbindlichen Werkpreis und damit hohe Kostensicherheit. Die Gesamtkosten inklusive den Planungsphasen seit 2014 betragen für die Universität netto rund 365 Millionen Franken, die sie grösstenteils mittels Fremdfinanzierung über Kreditsicherungsgarantien der beiden Trägerkantone finanziert.
Wie bei Grundsteinlegungen üblich, wurde eine Zeitkapsel in den Boden des Neubaus eingelassen, die kommenden Generationen einen Einblick in die Entstehungszeit des Gebäudes geben soll. Sie enthält symbolische Gegenstände, die die heutige Zeit und das Projekt dokumentieren, darunter Baupläne, ein 3D-Modell des Gebäudes sowie die Parlamentsvorlagen für die Finanzierung.
Basel BioMed Symposium – Impuls für das Life-Science-Ökosystem
Anlässlich der Grundsteinlegung lanciert die Universität Basel gemeinsam mit führenden regionalen Partnerinstitutionen und Unternehmen das Basel BioMed Symposium. Die neue Konferenzreihe soll den interdisziplinären Austausch fördern, die Innovationskraft stärken und die internationale Sichtbarkeit des einzigartigen Life-Science-Ökosystems der Region Basel weiter ausbauen. In seiner ersten Ausgabe widmet sich das Symposium den Wertschöpfungsketten der biomedizinischen Forschung – von den biologischen Grundlagen bis zur klinischen Anwendung.
Weitere Auskünfte
Reto Caluori, Universität Basel, Kommunikation, Tel. +41 61 207 24 95, E-Mail: reto.caluori@unibas.ch
Grundlagenforschung mit klinischer Relevanz
Das Departement Biomedizin DBM der Universität Basel vereint rund 70 Forschungsgruppen an der Schnittstelle von Biologie und Medizin. Es zählt heute zu den führenden Zentren für translationale Forschung in der Schweiz und darüber hinaus. Seine Arbeiten zur Neurobiologie, Onkologie, Immunologie und regenerativen Medizin haben neue Therapiekonzepte unter anderem bei Tumoren, Infektionen, neurodegenerativen Erkrankungen oder Geweberegeneration hervorgebracht. Das DBM wurde im Jahr 2000 von der Universität Basel, dem Universitätsspital Basel und dem Universitäts-Kinderspital beider Basel gegründet.