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«Safe space» und Filmabend im Raumschiff

Acht Personen halten um ein Plakat zur Nachhaltigkeitswoche 2024.
Das Organisationsteam der Nachhaltigkeitswoche 2024. (Foto: zvg)

Vom 18. bis 23. März 2024 findet zum fünften Mal die Nachhaltigkeitswoche an der Universität Basel und Orten in der Umgebung statt. Das studentische Organisationsteam setzt dieses Jahr einen Schwerpunkt auf praktisches Handeln und psychische Resilienz – und freut sich auf einen Filmabend mit strampelnden Gästen.

12. März 2024 | Samuel Schlaefli

Acht Personen halten um ein Plakat zur Nachhaltigkeitswoche 2024.
Das Organisationsteam der Nachhaltigkeitswoche 2024. (Foto: zvg)

Alle könnten in ihrem Alltag einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten, sagt Anouk Unternährer, Co-Leiterin der diesjährigen Nachhaltigkeitswoche an der Universität Basel. Ihr Ziel sei es, den Besuchenden zu zeigen, wie einfach das sein kann. «Und wir wollen, dass die Besuchenden bei uns gemeinsam mit anderen Menschen Neues lernen und Erfahrungen machen, von denen sie anderen erzählen werden», ergänzt Co-Leiterin Stephanie Salz.

Die beiden Organisatorinnen studieren gemeinsam im letzten Jahr den Master in Sustainable Development und engagieren sich seit Herbst 2023 in der AG Nachhaltigkeit. «Wir organisieren beide sehr gern», erzählt Salz, «und wir können uns gegenseitig motivieren und unterstützen.» Insofern sei die Co-Leitung ein Glücksfall und helfe, den grossen Aufwand neben dem Studium in einem realistischen Rahmen zu halten.

Die beiden sind Teil eines zwölfköpfigen Organisationsteams, wobei die Kerngruppe aus sechs Studierenden aus unterschiedlichen Studienrichtungen besteht. «Manche sind am Ende ihres Studiums, andere haben erst gerade begonnen und konnten über das Verteilen von Programmflyers die Stadt Basel kennenlernen», erzählt Unternährer.

Geflickte Kleider und mentale Stärke

Einen Fokus hat das Team dieses Jahr aufs praktische Handeln gelegt. Um den Langsamverkehr in Basel zu fördern, können Besuchende gleich am ersten Tag der Nachhaltigkeitswoche (18. März) ihr Velo in «Cedi’s Velowerkstatt» reparieren lassen und lernen, wie man selbst Hand anlegt. Am Tag darauf findet ein Kleider-Reparaturworkshop statt. Dort lernen die Teilnehmenden, wie sie ihre liebsten Kleidungsstücke, wenn diese ein Loch haben oder ein Knopf fehlt, selbst flicken können, anstatt sie zu entsorgen. Alle Veranstaltungen sind wie immer kostenlos und öffentlich zugänglich.

«Wichtig war uns, dass wir die Chancen von Nachhaltigkeit ins Zentrum rücken und nicht zu stark auf die Probleme fokussieren», erklärt Salz. «Ich erlebe auch bei meinen Studienkolleginnen immer wieder, dass sie von den aktuellen Herausforderungen überwältigt sind und die Angst vor den Folgen der Klimakrise zu Lähmung führt.»

Deshalb findet am Mittwoch (20. März) ein Workshop zu mentaler Resilienz statt. Zwei Doktorierende aus der Fakultät für Psychologie werden Wege aufzeigen, wie die eigene Angst in Aktion für mehr Nachhaltigkeit transformiert werden kann. Für diesen und weitere Workshops sind die Plätze beschränkt, weshalb Salz und Unternährer empfehlen, sich vorab anzumelden.

Neue Allianzen für Klimaengagement

Zum ersten Mal findet auch ein Workshop statt, der sich bewusst an BIPoC (Black, Indigenous and People of Color) richtet. Dieser wurde in Kooperation mit einer Doktorandin der Universität Bayreuth organisiert und ist Teil der Aktionswoche gegen Rassismus. «Wir wollen einen ‹Safe space› für Rassismusbetroffene schaffen, in dem eigene Erfahrungen ausgetauscht und Allianzen für Klimaengagement entstehen können», erklärt Unternährer.

Besonders freuen sich die beiden Organisatorinnen auf den Freitagabend, an dem sie den Film «Kiss the Ground» zu nachhaltiger Landwirtschaft und den Herausforderungen unseres Ernährungssystems zeigen werden. Den Strom für die Filmpräsentation werden die Zuschauerinnen und Zuschauer gleich selbst produzieren, indem sie sich im Biozentrum auf zehn Vintage-Rennvelos auf Rollen zur Stromproduktion abstrampeln werden. «In Kontrast zur umliegenden High-Tech-Architektur, wird sich das wahrscheinlich ein wenig wie in einem Raumschiff anfühlen», sagt Salz und lacht.

Offenheit für Nachhaltigkeitsthemen

Die beiden Studentinnen freuen sich darüber, dass sich die Basler Nachhaltigkeitswoche in den vergangenen Jahren positiv entwickelt hat und sich viele Studierende dafür engagieren. Seit letztem Jahr können sich Projektmitarbeitende die geleistete Arbeit auch mit zwei Kreditpunkten ans Studium anrechnen lassen.

Unternährer und Salz sind dankbar für diese und weitere Unterstützung durch die Universitätsleitung. Und auch die kantonalen Behörden hätten sich gegenüber ihren Aktivitäten aufgeschlossen gezeigt. Zum Beispiel bei der Bewilligung eines Standplatzes für einen veganen Foodtruck, der am ersten Tag der Nachhaltigkeitswoche auf dem Petersplatz stehen wird. «Das finde ich mega schön», sagt Unternährer. «Man merkt, dass die Menschen hier in Basel aufgeschlossen sind für Themen der Nachhaltigkeit.»

Nachhaltigkeitswoche 2024

Das detaillierte Programm der Nachhaltigkeitswoche findet sich auf der Webseite der Nachhaltigkeitswoche und auf Instagram. Finanziell unterstützt wird die Nachhaltigkeitswoche 2024 von der Universität Basel und der IWB Projektförderung Nachhaltigkeit.

Die Nachhaltigkeitswoche ist ein Projekt der AG Nachhaltigkeit. Die Arbeitsgruppe sucht stets Studierende und Doktorierende, die sich für Projekte engagieren und die Universität Basel nachhaltiger gestalten möchten. Seit Herbst 2023 können Studierende für ihr Engagement in studentischen Organisationen auch Kreditpunkte erwerben.

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