RetinAward für Philippe Valmaggia
Dr. Philippe Valmaggia, PhD, Mitglied des Center for Medical Image Analysis & Navigation am Department of Biomedical Engineering, wurde mit dem RetinAward 2024 der Swiss VitreoRetinal Group ausgezeichnet.
19. Dezember 2024
Philippe Valmaggia erhielt den Preis für ein Projekt, das sich mit der Beurteilung der kardiovaskulären Gesundheit durch ophthalmologische Untersuchungen befasst. Der Preis, der von den Firmen Bayer (Schweiz) AG und Roche Pharma Schweiz AG unterstützt wird, fördert ein wissenschaftliches Projekt im Bereich der Retinaforschung mit 20'000 Franken. Er wird von der Swiss VitreoRetinal Group SVRG, einer Arbeitsgruppe der Schweizerischen Ophthalmologischen Gesellschaft, verliehen.
Verbindung von Blutfluss im Auge mit dem Herzschlag
Philippe Valmaggia hat ein neuartiges Verfahren entwickelt, das den Blutfluss im Auge mit dem Herzschlag verknüpft. Dabei wird ein optisches Bildgebungssystem (OCT) mit einem Elektrokardiogramm (EKG) kombiniert. Dies ermöglicht es, den Zeitpunkt zu bestimmen, wann der Blutpuls vom Herzen in die Netzhaut gelangt. Diese Zeitspanne wird als «Heart-Retina-Time» (HRT) bezeichnet und könnte als neuer Biomarker für die Herz-Kreislauf-Gesundheit dienen.
Die Basis für diese Technologie entwickelte Dr. Philippe Valmaggia zusammen mit PD Dr. Peter M. Maloca und Prof. Dr. Philippe Cattin während seines MD-PhD-Projekts in Biomedical Engineering an der Universität Basel.
Erste Tests zeigen, dass der Blutfluss zwischen Herz und Netzhaut innerhalb eines Herzschlags abgeschlossen ist. Bei gesunden Menschen liegt die HRT im Durchschnitt bei 150 Millisekunden. Das Ziel der Forschung ist es, eine Datenbank mit Normalwerten zu erstellen und die Methode für die medizinische Praxis nutzbar zu machen.
Besonders für Patienten mit Durchblutungsstörungen im Auge, die zu Sehverlust führen können, wäre dies ein wichtiger Fortschritt. Die Technologie könnte helfen, Risikopatienten frühzeitig zu erkennen und gezielte Behandlungen einzuleiten. Diese Methode bietet neue Möglichkeiten für Forschung und Medizin, indem sie den Blutfluss im Auge präzise und nichtinvasiv messbar macht.