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Zwei Professuren am Biozentrum der Universität Basel neu besetzt

Am Biozentrum der Universität Basel werden zwei Professuren neu besetzt: Prof. Dr. Knut Drescher wird Associate Professor für Mikrobiologie und Biophysik und Prof. Dr. Anissa Kempf Assistant Professorin für Neurobiologie. Neben diesen beiden Ernennungen hat der Universitätsrat fünf Dozierende befördert und drei Titularprofessoren ernannt.

25. August 2020

Drescher, derzeit Forschungsgruppen­leiter am Max-Planck-Institut für Terrestrische Mikrobiologie und Professor für Biophysik an der Phi­lipps-Universität Marburg, wird am Biozentrum Associate Professor für Mikrobiologie und Biophysik. Kempf kommt als Assistant Professorin für Neurobiologie ans Biozentrum; sie forscht momentan als Post­doktorandin an der Universität Oxford. Beide werden Mitte 2021 ihre neue Stelle in Basel antreten.

Erforschung von Biofilmen

Knut Drescher, geboren 1983, studierte Physik mit Fokus auf theoretische Physik an der Universität Oxford und promovierte 2011 in experimenteller Biophysik an der Universität Cambridge in Grossbritannien. Als Postdoktorand an der Princeton University, USA, wechselte er in die Mikrobiologie und begann mit der Erforschung von bakteriellen Lebensgemeinschaften, sogenannten Biofilmen. Seine exzellenten wissenschaftlichen Leistungen spiegeln sich in zahlreichen Auszeichnungen wider. So er­hielt Drescher allein letztes Jahr drei Wissenschaftspreise, zudem erhielt er mehrere Forschungssti­pendien sowie einen der begehrten «Starting Grants» des Europäischen Forschungsrats (ERC).

Als Biophysiker in der Mikrobiologie denkt Drescher über die Grenzen wissenschaftlicher Disziplinen hinaus: Er verknüpft biologische Vorgänge mit physikalischen Prinzipien, um zu verstehen, wie sich Bakterien organisieren, miteinander interagieren und widerstandsfähige Biofilme bilden. Seine Erkenntnisse könnten neue Wege aufzeigen, wie sich Biofilme verhindern beziehungsweise auflösen lassen. Da sich Biofilme auch an Oberflächen von medizinischen Geräten, Kathetern oder Implantaten bilden, stellen sie besonders in Spitälern ein grosses Problem dar.

Das Geheimnis des Schlafs

Anissa Kempf, geboren 1984, studierte Biologie an der ETH Zürich und erhielt dort als Jahrgangsbeste ihres Fachs den Willi-Studer-Preis. Nach ihrer Dissertation an der ETH Zürich wechselte sie an die Universität Oxford und forscht dort als Postdoktorandin über die molekularen Grundlagen des Schlafs bei Fruchtfliegen. Kempf erhielt bereits mehrere Forschungsstipendien, darunter «Long-Term Fellowships» der Europäischen Organi­sation für Molekularbiologie (EMBO) sowie des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und ein «Fulford Junior Research Fellowship» des Somerville College der Universität Oxford.

Nacht für Nacht entgleiten wir der Welt für einige Stunden. Warum es den Schlaf braucht, ist bis heute noch unklar. Diesem Geheimnis ist Kempf auf der Spur: Sie möchte verstehen, woran das Gehirn erkennt, wie lange Wachphasen andauern und wie es den Schlaf kontrolliert. Kürzlich hat sie heraus­gefunden, dass sich freie Sauerstoffradikale in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle, anrei­chern; dadurch werden bestimmte Nervenzellen angeregt und der Schlaf wird eingeleitet. Künftig möchte Kempf untersuchen, wie der Mitochondrien-Stoffwechsel für die Messung von Wachzeiten genutzt und darüber letztlich die neuronale Aktivität und der Schlaf-Wach-Rhythmus gesteuert wird.

Fünf Beförderungen

Weiter hat der Universitätsrat fünf Beförderungsanträge zur Kenntnis genommen, die jeweils auf das Herbstsemester 2020 rückwirkend per 1. August 2020 in Kraft treten:

  • Prof. Dr. Moisés Mayordomo (*1966), seit August 2014 Associate Professor für Neues Testament, zum Full Professor an der Theologischen Fakultät;
  • Prof. Dr. Henner Hanssen (*1972), seit August 2015 Tenure-Track-Assistenzprofessor für Präventive Sportmedizin am Departement Sport, Bewegung und Gesundheit (DSBG), zum Associate Professor an der Medizinischen Fakultät;
  • Prof. Dr. Tania Rinaldi Barkat (*1977), seit Februar 2015 Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Neurophysiologie am Departement Biomedizin, zur Associate Professorin an der Medizinischen Fakultät;
  • Prof. Dr. Ilaria Zardo (*1981), seit September 2015 Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Experimental Material Physics am Departement Physik, zur Associate Professorin an der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät;
  • Prof. Dr. Florina Ciorba (*1978), seit August 2015 Tenure-Track-Assistenzprofessorin für High Performance Computing am Departement Mathematik und Informatik, zur Associate Professorin an der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät.

Drei neue Titularprofessoren

Der Universitätsrat hat zudem die von der Regenz beschlossene Ernennung zu Titularprofessoren an der Medizinischen Fakultät genehmigt:

  • Prof. Dr. Marcel Jakob für Orthopädie und Traumatologie
  • Prof. Dr. Rolf Hügli für Radiologie
  • Prof. Dr. Christian Kurzeder für Gynäkologie und Geburtshilfe

Weitere Auskünfte

Reto Caluori, Universität Basel, Kommunikation, Tel. +41 61 207 24 95, E-Mail: reto.caluori@unibas.ch

Bildmaterial

Druckfähige Bilder zu dieser Medienmitteilung finden sich in der Mediendatenbank.

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