Michael Bangert erhält Wissenschaftspreis der Stadt Basel
Der diesjährige Wissenschaftspreis der Stadt Basel geht an Prof. Dr. Michael Bangert. Ausgezeichnet wird der emeritierte Titularprofessor für allgemeine Kirchengeschichte für seine konfessionsübergreifende Forschungstätigkeit in der christlichen Mystik und Toleranzforschung sowie für sein aussergewöhnliches zivilgesellschaftliches und kulturpolitisches Engagement in der Vermittlung theologischen Wissens.
24. Juni 2025
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat Prof. em. Dr. Michael Bangert mit dem Wissenschaftspreis 2025 ausgezeichnet. Der mit 20'000 Franken dotierte Wissenschaftspreis wird jährlich und im Turnus der sieben Fakultäten an Forschende verliehen, die zur Universität Basel in Beziehung stehen und sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen hervorgetan haben.
Die Forschungstätigkeiten und Publikationen von Michael Bangert sind thematisch breit angelegt und reichen von der christlichen Mystik, namentlich der Frauenmystik, sowie der Bewegung der Gottesfreunde im Basel des 14. und 15. Jahrhundert über die Toleranzforschung, bis hin zur Geschichte der christkatholischen Kirche. Als Privatdozent und Titularprofessor war Michael Bangert im Fachbereich Allgemeine Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Universitäten Bern und Basel tätig.
Brückenbauer zwischen Wissenschaft, Kirche und Gesellschaft
Bangert verbindet auf eindrückliche Weise wissenschaftliche, kirchliche und zivilgesellschaftliche Tätigkeiten. Er engagierte sich in der Erwachsenenbildung in Kooperation mit der Volkshochhochschule beider Basel und anderen Bildungsträgern im deutschen Sprachraum. Hervorzuheben ist auch sein Engagement bei der Gründung und als erster Präsident der 2017 in Basel gegründeten Internationalen Castellio Gesellschaft, die Leben und Werk des Toleranztheoretikers Sebastian Castellio (1515–1563) bekannt zu machen sucht.
Seine Pfarrgemeinde, die christkatholische Basler Predigerkirche, hat Bangert mit hochkarätigen Kunst- und Kulturprojekten zu einem ökumenisch orientierten Zentrum religionspolitischer und künstlerischer Arbeit gemacht. Bangerts aussergewöhnliches zivilgesellschaftliches und kulturpolitisches Engagement in seiner Wahlheimatstadt Basel spiegelt sich auch in der äusserst hohen Quote an Drittmitteleinwerbungen für wissenschaftliche Projekte im Vernetzungsfeld von Religion und Kultur und deren Transfer in die Öffentlichkeit.
Ein Leben für die Wissenschaft – und weit darüber hinaus
Michael Bangert wurde 1959 im deutschen Rheinberg geboren. Er hat in Münster und München Theologie, Philosophie, Biologie und Geschichte studiert und absolvierte danach eine pastoralpsychologische Ausbildung an der FH Münster. Die Ordination zum Pfarrer erfolgte 1986. Bangert wurde 1990 an der Universität Münster promoviert und absolvierte parallel zu seinem Promotionsstudium eine psychotherapeutische Ausbildung. Im Anschluss schloss er ein Fernstudium in Betriebswirtschaft ab.
Seit 2002 ist Bangert Pfarrer der christkatholischen Predigerkirche in Basel. Von 2003 bis 2017 war er als Dozent an der Theologischen Fakultät der Universität Bern tätig, wo er sich 2008 auch habilitierte. Seit 2010 nahm er Lehraufträge an der Universität Basel wahr und habilitierte sich 2018 hierher um; 2021 wurde ihm die Titularprofessur für Allgemeine Kirchengeschichte verliehen. Zum Ende des Herbstsemesters 2024/25 wurde Michael Bangert emeritiert.
Dieser Text beruht auf einer Medienmitteilung des Kantons Basel-Stadt.