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campus stories
29. August 2025 / Naturwissenschaften , Shania Imboden

Biozentrum Research Summer: Studierende forschen über den Dächern Basels

Ein Student in Laborkleidung arbeitet in einer Sicherheitswerkbank mit einer Pipette im Biozentrum. Im Hintergrund ist durch das Fenster die Stadt Basel sichtbar.
In einem der hochmodernen Labore des Biozentrums forscht Bachelor-Student Jordi Lagares Mir aus Barcelona diesen Sommer gemeinsam mit Studierenden aus ganz Europa – eine einzigartige Gelegenheit, Wissenschaft hautnah zu erleben. (Bild: Universität Basel, Serah Saner)

Zwölf Studierende aus ganz Europa verbringen ihren Sommer im Labor in Basel. Beim Biozentrum Research Summer tauchen die Teilnehmenden in echte Forschungen ein und erleben, woran und wie Wissenschaftler*innen arbeiten.

In den oberen Stockwerken des Biozentrums herrscht aktives Treiben während der Sommermonate. Hier absolvieren die zwölf Teilnehmenden des Biozentrum Research Summers ihr Forschungspraktikum. Sie unterscheiden sich mittlerweile kaum noch von den festen Teammitgliedern.

Die Studentin hilft während der Sommermonate in der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Flavio Donato mit. Das Team untersucht, wie abstraktes Denken im Laufe des Lebens entsteht. Die Neurobiologie ist ein Fachgebiet, welches sie schon lange fasziniert. Hier hat sie die Möglichkeit herauszufinden, ob sie den Laboralltag als ihre berufliche Zukunft sieht. Für Claire ist dies nun klar: «Das Praktikum gibt mir die Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin.»

Technologie, die begeistert

Anders als für Claire ist für Jordi Lagares Mir die Basler Umgebung neu. Der Spanier studiert in Barcelona Biotechnologie im dritten Jahr. Diesen Sommer beschäftigt er sich mit der DNA antibiotikaresistenter Bakterien in der Gruppe von Prof. Dr. Christoph Dehio. Nachdem ihm sein Betreuer seine Aufgaben für den Sommer erklärte, durfte er schnell selbst ans Werk, erzählt Jordi. Trotzdem werden die Praktikant*innen in ihrer Arbeit laufend unterstützt.

Drei Studierende stehen in einem hellen Foyer des Biozentrums der Universität Basel, unterhalten sich und lachen.
Am Biozentrum Research Summer nutzen Jordi Lagares Mir, Lia Biscafé-Park und Claire DePorter die Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung. (Bild: Universität Basel, Serah Saner)

Besonders faszinieren Jordi die Maschinen und Apparate, die Forschende im Biozentrum für ihre Arbeit nutzen. «Viele dieser Technologien sind anderswo schwer zu finden. Ich bin dankbar, dass ich den Umgang mit ihnen hier kennenlernen darf», so Jordi.

Der Spanier nutzt die Zeit in der Schweiz auch, um Ausflüge zu machen. «Ich würde noch gerne weitere Orte im Land besuchen, aber mir reicht die Zeit kaum», sagt er und lacht. Viel bleibt ihm tatsächlich nicht mehr, da das Forschungspraktikum nur noch bis Ende August dauert.

Vielfalt ist gefragt

Wer am Biozentrum Research Summer teilnehmen möchte, bewirbt sich mit einem Lebenslauf und einem Motivationsschreiben. Die ausgewählten Studierenden werden anschliessend einem Forschungsteam, passend zu ihren Vorkenntnissen und Interessen, zugeteilt. Gleichzeitig lernen sie viele neue Erfahrungen und erweitern ihr Wissen in ihnen vorher unbekannten Gebieten.

So ging es auch Lia Biscafé-Park zu Beginn. Sie ist in Paris zuhause und studiert dort Mathematik und Computer Science. Während des Research Summers arbeitet sie in der Forschungsgruppe von Dr. Everton Agnes. Sie hilft dabei, die Schnittstelle zweier unterschiedlicher neuronaler Modelle zu finden. «Ich wusste nur sehr wenig über die Neurologie und musste mich erst einmal zurechtfinden», erzählt Lia. Doch sie eignete sich das nötige Wissen schnell an, kann ihr Fachwissen in Basel passend anwenden und meistert das Praktikum. Da ihr Studium nur aus Theorie besteht, bietet sich für sie die Möglichkeit, aus ihrem normalen vorlesungsreichen Studienalltag auszubrechen.

Networking zwischen Kitteln und Mäusen

Das Programm existiert seit 2018 und hat auch während der Pandemie und des Umzugs in den Neubau des Biozentrums standgehalten. Die Zahl der Teilnehmenden hängt jährlich sowohl von den Anmeldungen als auch von den geeigneten Forschungsgruppen ab.

Trotz individueller Projekte arbeiten die Teilnehmenden nicht isoliert voneinander. Einmal pro Woche kommen alle zusammen, um sich über ihre Arbeit auszutauschen. Dabei diskutieren sie Fragen, Zweifel und erzählen einander von Erfolgserlebnissen. Es bilden sich Freundschaften und Netzwerke, die für viele zu den besonders schönen Erfahrungen des Programms gehören.

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