x
Loading
+ -
campus stories
19. Dezember 2025 / Gesellschaft & Geschichte , Shania Imboden

Stadtgeschichte on Air – Studierende vermitteln die Geschichte der Kaserne Basel

Zwei Personen mit Kopfhörern sprechen sich in einem Aufnahmestudio über Mikrofone gegenüber.
Im New Media Center der Universität Basel produzierten Geschichtsstudierende einen Podcast zur bewegten Vergangenheit der Kaserne Basel. (Bild: Universität Basel, New Media Center, Roman Seifert)

Wer in Basel wohnt oder studiert, kennt das grosse rote Gebäude am Kleinbasler Rheinufer. Von Sport über Kunst bis zu Gastronomie hat die Kaserne Basel für jeden Geschmack etwas zu bieten. Doch wie wandelte sich das einstige Armeegebäude zur heutigen Nutzung? Dem gehen Studierende der Geschichte im Rahmen eines Podcast-Projektes auf den Grund.

Wo heute ein bedeutendes Kulturzentrum und beliebter Begegnungsort ist, stand einst das Kloster Klingental. 1863 wurde auf dessen Gelände die Kaserne Basel gebaut und jahrzehntelang von der Schweizer Armee genutzt. In den 1960ern erlaubte der damalige Kommandant erste alternative Nutzungen im Areal.

Die Armee verliess die Kaserne in den 1970ern und neue Ideen machten schnell die Runde. «Die Umnutzung rettete das Gebäude», so Prof. Dr. Peter-Paul Bänziger, der eine Übung für Geschichtsstudierende zum Thema leitet. Damals sei nämlich ein Abriss der Kaserne im Gespräch gewesen.

Eine Frau mit roten Haaren und grauem Hoodie sitzt an einem Tisch mit Mikrofon und schaut eine Frau im Vordergrund an.
Eine Studierendengruppe setzte sich für das Podcast-Projekt mit der Geschichte des Ausstellungsraums Klingental auseinander. (Bild: Universität Basel, New Media Center, Roman Seifert)

Bereits beim Schreiben des Skripts denkt die Gruppe an die Hintergrundgeräusche. Im Kern der einzelnen Folgen stehen aber Oral-History-Gespräche. «Normalerweise arbeiten wir im Geschichtsstudium mit bereits existierenden Quellen. Hier schaffen wir selbst neue», erklärt Robin. Eine Herausforderung sei dabei, dass man eine geringere Distanz zu den Quellen hat.

Die Gespräche wurden mit Personen geführt, die an der Umwandlung der Kaserne beteiligt waren. Ihre Aussagen werden in die Folgen eingebaut und dialogisch aufbereitet.

Besonders motivierend ist es für die Studierenden, ihr Wissen praktisch anzuwenden. «Ich freue mich, dass wir unser Projekt im New Media Center mit professionellem Equipment und den Profis vor Ort aufnehmen dürfen », sagt Megan. Dort verwandeln die Studierenden ihre vorbereiteten Texte in eine neue Medienform.

Ein Mann in schwarzer Kleidung und Mütze sitzt in einem Raum mit Audioausrüstung, arbeitet mit Kopfhörern am Laptop.
Von der Auswahl passender Tonschnipsel bis zum Schnitt der Interviews: Die Studierenden tauchten tief in alle Phasen der Podcastproduktion ein. (Bild: Universität Basel, New Media Center, Roman Seifert)

Das New Media Center unterstützt die Lehre an der Universität, indem es wissenschaftliche Inhalte multimedial umsetzt. Das erfahrene Team vor Ort stellt nicht nur die passenden technischen Bedingungen zur Verfügung, sondern begleitet die Studierenden auch bei den Podcast-Aufnahmen, damit alles reibungslos funktioniert.

Das Ziel des Podcast-Projekts ist für Bänziger klar: Die Studierenden sollen sich zum einen mit der Basler Stadtgeschichte auseinandersetzen. Zum anderen sei die multimediale Vermittlung zentral. «Es ist wichtig, aus vielen Informationen einen roten Faden entwickeln zu lernen», so Bänziger. Dies ist gelungen, denn die Studierende wägen jedes Wort ab, diskutieren unterschiedliche Lesarten und achten mit Blick auf die Hörer*innen bewusst auf Klang und Rhythmus.

Unterstützt wird die Produktion der Podcasts von der Storie Kulturagentur. Der Fonds zur Förderung von Lehre und Forschung der FAG und das Departement Geschichte finanzieren das Projekt.   

Die Arbeit der Studierenden strahlt über den Seminarraum hinaus in die Stadt: Vom 26. bis 31. Dezember kann man bei Radio X die sechs Folgen auch im Radio hören. Zudem können Besucher*innen der Kaserne am 18. März im Rahmen der Basler Geschichtstage QR-Codes vor Ort scannen und sich die Geschichten direkt aufs Ohr holen.

Weiterführende Informationen

nach oben