Breit aufgestellt: Wie die Wirtschaftswissenschaften als Zweitfach neue Perspektiven eröffnen
Wirtschaftswissenschaften und Nordistik – Élina Krähenbühl hat sich für ihren Bachelor für eine ungewöhnliche Kombination entschieden. Doch genau in dieser Vielfalt liegt für sie der Reiz.
Wirtschaftswissenschaften ist einer der beliebtesten Studiengänge an der Universität Basel. Doch nur wenige wissen, dass man Wirtschaft auch als ausserfakultäres Bachelorstudienfach wählen kann. «Ja, das geht», sagt Élina und lacht. «So wird das Studium noch vielseitiger.» Die Studierenden können so ein zweites Studienfach aus der Phil.-Hist.-Fakultät oder Sportwissenschaft wählen. Élina entschied sich für Nordistik als Zweitfach: «Für mich haben sich so alle Puzzleteile ergänzt.»
Das Gleichgewicht finden
Der Einstieg ins Studium war für Élina anspruchsvoll: «Wirtschaft ist ein Studienfach, das Zeit beansprucht», erzählt sie. Die Grundlagen- und Einführungsmodule seien wichtig, da sie die Basis für die spätere Vertiefung legten. Durch ihre Studienkombination war Élinas Studienplan zwar etwas flexibler, erforderte aber auch viel Organisation.
So empfand Élina es als Herausforderung, alles unter einen Hut zu bringen. Es sei aber nicht unmöglich. Sie fand eine Stelle mit niedrigem Pensum in einer Unternehmensberatung, in der sie bis heute gerne arbeitet.
Herausforderungen richtig einschätzen
Besonders prägend waren für Élina die Unterschiede zwischen ihren Fächern. «Veranstaltungen in der Wirtschaft geben einem dieses typische Uni-Feeling», so Élina. Es sei ein klassisches Uni-Bild mit grossem Hörsaal und Hunderten von Studierenden. In der Nordistik hingegen durfte sie in kleineren Gruppen mit lebhaften Diskussionen lernen.
Élinas grösste Herausforderung war die Mathematik: «Für mich war die Mathematik ziemlich abstrakt und ich habe die Verbindung zur Wirtschaft nicht immer erkannt», erklärt sie. Der Mathe-Vorkurs könne helfen, dennoch braucht jede Person verschiedene Unterstützung. Nachhilfe sei hier für sie wichtig gewesen: «Man muss keine Angst haben, um Hilfe zu bitten.»
Sie empfiehlt zudem, die Kreditpunkte im Blick zu behalten. Veranstaltungen mit vielen Punkten beeinflussen die Gesamtnote stärker. So bleiben böse Überraschungen am Ende des Bachelors aus.
Entdeckte Vielfalt in der Wirtschaft
Bei der Frage, ob ihr die Zeit im Wirtschaftsstudium gefiel, nickt Élina. Sie bereut nichts und es hat ihr viel Spass gemacht. «Die Wirtschaftswissenschaften an sich sind bereits sehr vielseitig. Daran habe ich grossen Gefallen gefunden», so Élina.
Im ausserfakultären Studienfach werden in den ersten Semestern die betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Grundlagen gelegt. Später können sich die Studierenden entsprechend ihrer Interessen vertiefen: Von Energiewirtschaft über Recht und Staatswissenschaften bis hin zu «Innovation and Distributed Ledger Technology» – die Angebotspalette ist breit. Élina fand besonders Behavioral Science faszinierend – so sehr, dass sie sich dazu entschieden hat, einen Minor darin zu machen, also 20 Kreditpunkte in diesem Bereich zu absolvieren.
Damit der Übergang gelingt
Beim Übergang in den Master gibt es Unterschiede zum herkömmlichen Wirtschaftsstudium. «Im Master kann man Wirtschaft nicht mehr in Kombination mit einem anderen Fach studieren», so Élina. Wer beabsichtigt, den Master in Wirtschaftswissenschaften zu machen, muss bestimmte Auflagen erfüllen. Wer wie Élina jedoch einen Master an der Philosophisch-Historischen Fakultät anhängen möchte, kann meist direkt ins weitere Studium starten. Heute ist die 26-Jährige im Masterstudiengang Digital Humanities und Nordistik eingeschrieben. Jetzt könne sie im Master beide Bereiche ihrer Leidenschaften zusammenfügen.
