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Bild und Freiheit (01/2017)

Was assen die alten Kelten?

(Bild: Digitale Archäologie, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt)
(Bild: Digitale Archäologie, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt)

Neuere Forschungen von Basler Archäologen bestätigen, dass bei den Kelten in der Siedlung Basel-Gasfabrik vor allem Getreide wie Gerste, Emmer und Nacktweizen das Grundnahrungsmittel darstellten. Weiter ernährten sich Teile der Bevölkerung auch von Hirse. Rind- und Schweinefleisch, Schaf, Ziege und Milchprodukte spielten bei allen nur eine kleinere Rolle, gelegentlich fanden sich auch Huhn, Eier, Lachs und Hund auf dem keltischen Speiseplan.

Diesen haben Forschende der Integrativen Prähistorischen und Naturwissenschaftlichen Archäologie (IPNA) und des Departements Altertumswissenschaften der Universität Basel zusammen mit deutschen Kollegen rekonstruiert, die im Rahmen eines vom SNF geförderten Sinergia-Projekts mit der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt Ausgrabungsfunde der keltischen Siedlung nahe des Rheins analysierten, die etwa von 150 bis 80 v. Chr. bewohnt war.

Die Forschenden untersuchten menschliche Skelettreste aus den beiden Gräberfeldern sowie isolierte Schädel und Knochen aus der Siedlung selbst. Die Ernährungsrekonstruktion der eisenzeitlichen Bevölkerung basiert auf Kohlenstoff- und Stickstoff-Isotopenanalysen von 90 Menschen, 48 Tieren und sieben Getreideproben sowie auf archäozoologischen und archäobotanischen Analyseergebnissen. Zwischen der Ernährung von Männern und Frauen fanden sich keine signifikanten Unterschiede. Kleinkinder wurden bis zum Alter zwischen anderthalb und etwa vier Jahren gestillt.

Die Forschungsgruppe fand zudem kaum Hinweise auf eine differenzierte Ernährung innerhalb der Bevölkerung. Auch zwischen der Ernährung und den unterschiedlichen Begräbnispraktiken und -kontexten konnten keine Zusammenhänge festgestellt werden. Solche wurden gelegentlich in andern keltischen Fundstellen aus jener Zeit entdeckt. Zur Entschlüsselung der sozialen Mechanismen der komplexen Begräbnispraktiken in Basel-Gasfabrik sollen weitere Studien folgen.


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