Gelehrte Narreteien. Jakob Locher, Sebastian Brant und das lateinische ‚Narrenschiff‘ (1497)
Vortrag von Prof. Dr. Joachim Hamm (Würzburg) im Rahmen der Ringvorlesung «Sebastian Brant und der frühe Buchdruck in Basel»
Hans Burgkmair: Portrait of Sebastian Brant, 1508. (Image: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe/Google Art Project | public domain)
Dass das ‚Narrenschiff‘ zu einem europäischen Schlüsseltext der Frühen Neuzeit werden konnte, dankt sich seiner lateinischen Bearbeitung, mit der Sebastian Brant seinen ehemaligen Schüler Jakob Locher beauftragt hatte. Locher publizierte am 1.3.1497 in Basel die sog. ‚Stultifera navis‘, die bis 1572 europaweit 11 Auflagen erfahren sollte. Er übernahm das Grund- layout, die Holzschnitte und die Kapitelgliederung des ‚Narrenschiffs‘ und übertrug Brants Spruchgedichte in die lateinische Sprache und antik- humanistische Vorstellungswelt: Aus dem Basler Narrenbuch wurde eine gelehrte Humanistendichtung in der Tradition der römischen Satire. Der Vortrag wird diese Transformation des ‚Narrenschiffs‘, die seine euro- päische Erfolgsgeschichte ermöglichte, an Beispielen vorstellen, nach Brants Beiträgen zum lateinischen Narrenbuch fragen und hiervon ausgehend das Verhältnis von Autor und „Übersetzer“ betrachten.
Prof. Dr. Joachim Hamm lehrt deutsche Philologie sowie Literaturgeschichte des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der Universität Würzburg.
Anmeldung
Die Ringvorlesung findet online über Zoom statt. Interessierte, die sich nicht als Studierende der EUCOR-Universitäten einschreiben können, erhalten den Link auf Anfrage: tina.terrahe@unibas.ch
Veranstalter:
Departement Sprach- und Literaturwissenschaften
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