Vier neue Professorinnen an der Universität Basel
2026 werden drei neue Professorinnen an der Medizinischen Fakultät und eine Professorin an der Fakultät für Psychologie ihre Arbeit aufnehmen. Neben diesen Ernennungen hat der Universitätsrat zwei Beförderungen beschlossen.
16. Dezember 2025
Der Universitätsrat ernennt Prof. Dr. Mira Katan Kahles zur Klinischen Professorin für Neurologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel mit Anstellung am Universitätsspital Basel. Sie tritt die Stelle am 1. Januar 2026 an. Seit Juni 2024 ist sie Chefärztin ad interim der Klinik für Neurologie am Universitätsspital Basel. Zuvor hatte sie dort leitende Funktionen inne, unter anderem als stellvertretende Chefärztin sowie als Leiterin der stationären Neurologie, der Akutneurologie und des Stroke Centers.
Mira Katan Kahles studierte Medizin an der Universität Zürich und wurde dort 2006 promoviert. Ihre neurologische Weiterbildung absolvierte sie am Universitätsspital Basel. Es folgte eine klinisch-wissenschaftliche Ausbildung in den USA mit einem Fellowship an der Columbia University in New York sowie einem Master in Biostatistics and Epidemiology. Nach ihrer Rückkehr habilitierte sie sich an der Universität Zürich und kehrte anschliessend an das Universitätsspital Basel zurück.
Der wissenschaftliche Schwerpunkt von Mira Katan Kahles liegt im Bereich neurologischer und neurovaskulärer Erkrankungen mit Fokus auf biomarker-basierter Präzisionsmedizin. Ihre Forschung verbindet molekulare Charakterisierung, klinische Phänotypisierung und populationsbasierte Analysen, mit dem Ziel, krankheitsspezifische biologische Signaturen für Prognoseabschätzung und therapeutische Stratifikation evidenzbasiert zu definieren.
Mit ihrer Berufung stärkt Prof. Katan Kahles die klinisch-translationalen Neurowissenschaften an der Universität Basel und schärft deren Profil als international sichtbares Zentrum für exzellente neurologische Forschung, Lehre und Versorgung. Mira Katan und Cristina Granziera werden gemeinsam als Chefärztinnen die Leitung der Klinik für Neurologie am Universitätsspital Basel übernehmen.
Professur für Translationale Bildgebung
Prof. Dr. Dr. Cristina Granziera wird neue Klinische Professorin für Translationale Bildgebung an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel mit Anstellung am Universitätsspital Basel. Sie ist Leitende Ärztin für Neurologie am Universitätsspital Basel sowie Titularprofessorin für Neurologie und Biomedizinische Technik an der Universität Basel und Co-CEO des Research Center for Clinical Neuroimmunology and Neuroscience Basel (RC2NB).
Cristina Granziera verfügt über eine aussergewöhnlich breite internationale wissenschaftliche und klinische Laufbahn. Sie wurde 2001 an der Universität Padua in Medizin und 2007 an der Universität Lausanne in Neurowissenschaften promoviert und habilitierte sich dort 2014. Ihre akademische Karriere führte sie anschliessend an die Harvard Medical School und das Massachusetts General Hospital.
Im Zentrum ihrer Forschung steht das Bestreben, die pathophysiologischen Mechanismen neuroinflammatorische, neurodegenerative und zerebrovaskuläre Erkrankungen zu verstehen und daraus neue Wege für die Diagnose, Prognose und Therapie abzuleiten. Sie hat entscheidend dazu beigetragen, Biomarker der Gewebereparatur bei Multipler Sklerose zu identifizieren, die Prinzipien struktureller Hirnplastizität nach Schlaganfall zu charakterisieren und neurodegenerative Prozesse zu beschreiben, die klinische Verschlechterung antreiben. Darüber hinaus entwickelt sie integrative Modelle, die bildgebende Verfahren, klinische Daten, Biomarker, digitale Parameter und KI-gestützte Analysen kombinieren, um die Dynamik chronisch-entzündlicher und degenerativer Erkrankungen präziser zu erfassen und vorherzusagen. Diese Arbeiten eröffnen neue Perspektiven für personalisierte Neurologie und innovative therapeutische Strategien.
Cristina Granziera wird ihre neue Position ebenfalls am 1. Januar 2026 antreten.
Professur für Reproduktionsmedizin
Prof. Dr. Frauke von Versen wird neue Klinische Professorin für Reproduktionsmedizin/Gynäkologische Endokrinologie an der Medizinischen Fakultät. Sie wird ihre Stelle am Universitätsspital Basel zum 1. April 2026 antreten und zeitgleich Chefärztin für Reproduktionsmedizin und Gynäkologische Endokrinologie am Universitätsspital Basel.
Derzeit ist sie Oberärztin im Bereich Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), wo sie auch eine eigene Arbeitsgruppe zur Reproduktionsmedizin und Molekularen Perinatologie leitet. Nach ihrem Medizinstudium in Berlin, Baltimore, Tel Aviv und Bern wurde sie 2003 an der Humboldt-Universität promoviert und absolvierte ein Postdoktorandenstipendium in Pittsburgh (USA).
An der MHH habilitierte sie sich im Bereich der experimentellen Gynäkologie mit Schwerpunkt Präeklampsie und erhielt später eine ausserplanmässige Professur. Internationale Forschungsaufenthalte, unter anderem als Gastprofessorin an der Stanford University, sowie ein Heisenberg-Stipendium der DFG ergänzen ihren wissenschaftlichen Werdegang. Aktuelle Forschungsschwerpunkte von Frauke von Versen liegen auf Ursachen unterschiedlicher maternaler und neonataler Outcomes nach assistierter Reproduktion, Faktoren der reproduktiven und vaskulären Alterung sowie den Pathomechanismen der Endometriose.
Ihre Arbeit verbindet klinische Forschung mit Grundlagenwissenschaft und translationaler Medizin. Sie wirkt an mehreren medizinischen Leitlinien mit, unter anderem zu hormoneller Verhütung, hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen und Long Covid.
Professur für Human Development
Prof. Dr. Mariëtte van Loon wird neue Assistenzprofessorin mit Tenure Track für Human Development an der Fakultät für Psychologie. Sie wird ihre Stelle am 1. Juli 2026 aufnehmen. Mariëtte van Loon ist seit August 2023 SNF-Professorin an der Universität Zürich, wo sie die Forschungsgruppe «Metakognitive Entwicklung im Kindes- und Jugendalter» am Departement Psychologie leitet. Zuvor war sie an der Universität Bern tätig, zuletzt als Postdoktorandin und Teamleiterin für Studien- und Prüfungskoordination im Bereich Psychologie und Neurowissenschaften.
Sie wurde 2014 an der Universität Maastricht in Bildungspsychologie promoviert und habilitierte sich 2022 an der Universität Bern. Internationale Forschungserfahrung sammelte sie unter anderem in den USA an der Kent State University in den USA. Mariëtte van Loon beschäftigt sich mit der Frage, wie Kinder und Jugendliche ihr eigenes Lernen beobachten, steuern und verbessern können – ein Prozess, der unter dem Begriff «Metakognition» bekannt ist. Sie untersucht, wie sich diese Fähigkeiten individuell entwickeln und durch soziale Faktoren beeinflusst werden.
Ihre Forschung kombiniert psychologische Theorien mit empirischen Studien und verfolgt das Ziel, Lernprozesse besser zu verstehen und gezielt zu fördern. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Schwankungen im Lernverhalten über kurze und lange Zeiträume hinweg.
Zwei Beförderungen
Der Universitätsrat hat Prof. Dr. Alfred Früh zum Associate Professor befördert. Früh ist seit 1. Februar 2021 Assistenzprofessor mit Tenure Track für Privatrecht mit Schwerpunkt Life Sciences-Recht und Immaterialgüterrecht an der Juristischen Fakultät. Die Beförderung wird mit Wirkung ab Frühjahrssemester 2026 ausgesprochen.
Ebenfalls zum 1. Februar 2026 wird Prof. Dr. Marion Schulze zur Associate Professorin befördert. Marion Schulze ist seit 2020 als Tenure Track-Assistenzprofessorin für Geschlechterforschung und Kulturanthropologie am Departement Gesellschaftswissenschaften der Philosophisch-Historischen Fakultät tätig.



