25 Jahre Kulturmanagement an der Universität Basel
Zwischen Professionalisierung und gesellschaftlicher Verantwortung
Der Kulturbereich ist kontinuierlichen Veränderungen unterworfen. Digitalisierung, ökologische Herausforderungen, demografischer Wandel und neue Formen gesellschaftlicher Teilhabe prägen die Rahmenbedingungen kulturellen Handelns. In diesem dynamischen Umfeld wirkt das Studienangebot Kulturmanagement (SKM) an der Universität Basel seit 25 Jahren als Ort der Reflexion, Qualifikation und Vernetzung.
Gegründet im Jahr 2000 als Antwort auf wachsende Anforderungen an Führung und Management im Kulturbereich, entwickelte sich der modularisierte MAS-Studiengang zu einem transdisziplinären Weiterbildungsangebot. Über 600 Absolventinnen und Absolventen haben das Programm seither abgeschlossen. Viele von ihnen sind heute in leitenden Positionen tätig und gestalten Kulturinstitutionen, Programme und Förderstrukturen in der gesamten Schweiz.
Lernen im Dialog – Vielfalt als Ressource
Das Studienprogramm versteht sich als Resonanzraum, in dem Theorie und Praxis systematisch miteinander verknüpft werden. Die Teilnehmenden bringen unterschiedliche berufliche Erfahrungen aus Theatern, Museen, Verwaltungen, Stiftungen oder der freien Szene mit – eine Heterogenität, die produktive Perspektivwechsel ermöglicht.
Das gemeinsame Lernen in durchmischten Gruppen – mit Theatermacherinnen und Theatermachern, Kulturverwalterinnen und Kulturverwaltern, Kuratorinnen und Kuratoren sowie Kulturunternehmerinnen und Kulturunternehmern – prägt die Atmosphäre des Studiengangs. In diesem Austausch entstehen kollektive Lernprozesse, die über die individuelle Weiterbildung hinausreichen.
Exemplarisch benennen zwei MAS-Absolventinnen, welche Wirkung das Studium für sie entfaltete: Lisa Schlittler ist Co-Leiterin des Historischen Museum Baden und sagt: «Das Studium hat mir Werkzeug mitgegeben, um das Museum in leitender Position strategisch in die Zukunft zu führen. Das Studium hat mir neue Perspektiven eröffnet und mein Netzwerk erweitert». Sie betont die Rolle des Kulturmanagements als Brückenbauer zwischen Tradition und Innovation.
Maria Nänny arbeitet im Amt für Kultur Appenzell Ausserrhoden als Stabsmitarbeiterin. Mit «Obacht Kultur» gestaltet sie ein innovatives Format für kulturelle Teilhabe im ländlichen Raum mit. Für sie war das Studium prägend für die berufliche Weiterentwicklung: «Ich habe mich wegen des CAS Kulturpolitik, Förderung & Recht fürs Studium entschieden, die vielfaltigen weiteren Inhalte ergänzten meinen Rucksack aber auf ideale Weise.»
Netzwerk und Kontinuität als Grundlage
Ein wesentliches Merkmal des SKM ist sein über die Jahre gewachsenes Netzwerk. Seine CAS-, DAS- und MAS-Lehrgänge fungieren als Plattform für Kooperation, gegenseitige Beratung und projektbezogene Zusammenarbeit. Initiativen wie z.B. OFFCUT haben hier ihren Ausgangspunkt gefunden. Konzertreihen und Vermittlungsprogramme also auch Strategieentwicklung für Kulturbetriebe wurden im Studium erarbeitet. Ein Einblick in die Vielfalt der Projekte unserer Absolventinnen und Absolventen geben die Diplombroschüren.
Auch in Zukunft bleibt das Studienangebot auf Weiterentwicklung ausgerichtet: Neue Weiterbildungen in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Leadership sind in Planung. Ziel bleibt es, Kulturakteurinnen und Kulturakteure auf ihrem individuellen Weg zu begleiten und sie in ihrer gestalterischen Verantwortung zu stärken.
Kulturmanagement im Zeichen von Transformation
Veränderung prägt auch die Themenschwerpunkte des Studiengangs. Die Lehrgänge greifen aktuelle Entwicklungen in Kulturpolitik, Institutionen und Gesellschaft auf. So stand die Veranstaltung Kultur und Klima 2024 im Zeichen ökologischer Nachhaltigkeit. 2025 richtete sich der Blick in die Zukunft: Unter dem Titel «Neue Wege, neue Werte – Kulturmanagement in Zeiten der Transformation» fand vom 17. bis 19. September 2025 die 16. Jahrestagung des Fachverbands für Kulturmanagementforschung in Basel statt.
Die drei Tage boten inspirierende Einblicke in aktuelle kulturelle Praxisfelder, einen spannenden Impulsvortrag von Prof. Dr. Dr. Ayad Al-Ani und einen regen wissenschaftlichen Austausch zu Vorträgen aus der Kulturmanagementforschung. Führungen im Haus der Elektronischen Künste, Vorstadttheater Basel und in der Paul Sacher Stiftung thematisierten unterschiedliche Perspektiven auf Wandel im Kulturmanagement. Zusammen mit den Lightning-Talks bildeten sie den thematischen Rahmen der Tagung mit Beiträgen zu Innovation, Nachhaltigkeit, Diversität und Teilhabe. Erstmals präsentiert wurden zudem die Ergebnisse einer Studie der Universitäten Basel und Hildesheim, die sich mit der Frage nach erforderlichen Kompetenzen für die Transformation von Kulturorganisationen auseinandersetzt.
Die Tagung versammelte Forschende, Praktikerinnen und Praktiker, Lehrende und Alumni und schaffte damit einen Ort des Austauschs zwischen wissenschaftlicher Analyse und kultureller Gestaltungspraxis.
Der MAS Kulturmanagement ist modular aufgebaut und umfasst die folgenden Studiengänge:
- CAS Kultur digital (12 ECTS)
- CAS Innovation & Change im Kulturmanagement (12 ECTS)
- CAS Kulturpolitik, Förderung und Recht (12 ECTS)
- DAS Kulturreflexives Management (30 ECTS) und
- MAS Kulturmanagement (70 ECTS).
Interessierte können sich auch für einen einzelnen CAS anmelden und ggf. zu einem späteren Zeitpunkt noch für einen DAS- oder MAS-Abschluss entscheiden.
Wer sich für eine persönliche Beratung oder Anmeldung interessiert, kann sich an Manuela Casagrande oder Franziska Breuning (skm@unibas.ch) wenden oder sich direkt auf der Website kulturmanagement.philhist.unibas.ch informieren.
Auf einen Blick
Abschluss
Master of Advanced (MAS)
Kulturmangement
ECTS-Kreditpunkte
70
Nächster Start
26. September 2025
Dauer
regulär 2 Jahre
oder flexibel bis max. 4 Jahre
Kosten
CHF 27'900
Unterrichtssprache
Deutsch

