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Augenforschung: Sehkraft erneuern (02/2019)

Neue Fachalumni gegründet.

Text: Jolanda Bucher

Seit 80 Jahren wird an der Universität Basel Versicherungswissenschaft gelehrt. Der Basler Studiengang ist damit im deutschsprachigen Raum eine der ältesten Ausbildungen dieses Fachs. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung wurde dieses Jahr die Fachalumni Actuarial Science gegründet.

Illustration of a pond with swans, one of them is black.
Illustration: Annina Burkhard

Am 6. Februar 1939 wurde Versicherungslehre an der Universität Basel als selbständiges Examensfach eingeführt – und exakt auf den Tag 80 Jahre später die Fachalumni Actuarial Science gegründet. Rund 90 Alumni und Alumnae, Studierende, Mitarbeitende und am Studiengang interessierte Gäste nahmen am Jubiläumsanlass in der Alten Universität teil. Im Zentrum standen der Wissens- und Informationsaustausch. Zwei Studierende präsentierten dem Fachpublikum ihre soeben abgeschlossenen Masterarbeiten. Beim Apéro und dem anschliessenden Alumni-Essen der Neumitglieder wurden Bekanntschaften aufgefrischt und neue Kontakte geknüpft – der Start der neuen Alumni-Mitgliederorganisation ist rundum geglückt.

Der Universität etwas zurückgeben

Geplant sind ein jährliches Treffen jeweils am 6. Februar in Zusammenarbeit mit dem Masterstudiengang Actuarial Science sowie ein Alumni-Stamm in Zürich. Ziel der Alumni-Organisation ist die Pflege von Freundschaften, Networking sowie der Kontakt zu Sponsoren und zur Industrie. Forschung und Lehre an der Universität Basel im Bereich Actuarial Science sollen gefördert werden. Antrieb für das Engagement ist die Verbundenheit mit der Universität – die Alumnae und Alumni möchten ihrer Universität etwas zurückgeben.

Bevor Australien entdeckt wurde, meinten die Menschen in der Alten Welt, alle Schwäne seien weiss. Diese Überzeugung war unantastbar, da sie durch die empirische Evidenz scheinbar bestätigt wurde. Als niederländische Entdecker 1697 in Westaustralien den ersten schwarzen Schwan sichteten, wurde die bisherige Überzeugung schwer erschüttert: Das vermeintlich Unmögliche war eingetreten. Der Ausdruck «Black Swan» dient seither als Metapher für ein extrem seltenes Ereignis mit grossen Auswirkungen, das häufig zu einer Veränderung oder Erweiterung der bisherigen Theorie führt.

Viele schwarze Schwäne

Aktuare und Aktuarinnen werden in der Praxis mit einer Vielzahl von «Black Swans» konfrontiert, die einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der Finanz- und Versicherungsmärkte haben. So sind der immense Erfolg von Google und Amazon, die Anschläge vom 11. September 2001, die globale Bankenund Finanzkrise 2008, die Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 oder die rasante Entwicklung des World Wide Web in den 1990er-Jahren Beispiele für solche extrem seltenen Ereignisse mit grossen Auswirkungen.

Es ist eine der wichtigsten Aufgaben der Actuarial Science, die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von «Black Swans» und deren Einfluss auf die Finanz- und Versicherungsmärkte sowie die damit verbundenen Chancen und Risiken zu analysieren. Auf diese Weise können deren gewaltige Auswirkungen bei der Berechnung von Solvenzwahrscheinlichkeiten, risikogerechten Prämien und angemessenen Schadenreserven berücksichtigt und so wenigstens zum Teil beherrschbar gemacht werden. Damit tragen Aktuare und Aktuarinnen nicht nur zum nachhaltigen Erfolg der Versicherungs- und Bankenindustrie, sondern auch massgeblich zum Funktionieren der sozialen Versicherungssysteme und zur positiven Entwicklung der Volkswirtschaft bei.

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