Kulturtechniken Abschluss: Master
Analyse kultureller und medialer Praktiken
Lesen, Schreiben, Rechnen, Malen, Planen, Entwerfen, Speichern und Codieren zählen zu unseren grundlegenden Kulturtechniken. Aber auch Entscheiden, Richten und Regieren sind Praktiken, die durch einen spezifischen Gebrauch von Zeichen und technischen Artefakten eine kulturstiftende Funktion erhalten. Im Zentrum des interdisziplinären Studiengangs steht die theoretische Reflexion und historische Analyse solcher kulturtechnischer Handlungen und damit die Bedeutung von Artefakten in sozialen Zusammenhängen. Der Studiengang ist eine Verknüpfung der Fächer Kunst- und Medienwissenschaft und kooperiert mit weiteren Fächern der Philosophisch-Historischen Fakultät, darunter Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte.
Schwerpunkte der Lehre und Forschung
Das Lehrgebiet Kulturtechniken befasst sich mit der Frage, wie im Zusammenspiel von körperlichen Gesten und dem Gebrauch von Hilfsmitteln (Werkzeuge, Instrumente und andere mediale Objekte) Handlungen vollzogen werden. Im Zentrum der Lehre und Forschung stehen die historische Entwicklung sowie die kulturellen und erkenntnistheoretischen Grundlagen der medialen Praktiken und ihrer konstitutiven Disziplinen. Dazu gehören die Aneignung und Verwendung von Schrift, Bild, Zahl und Code, aber auch Ordnungs- und Repräsentationssysteme (Diagramme, Raster, Karten etc.), operative Techniken (graphische Verfahren in Kunst und Architektur, analoge und digitale Datenprozessierung in Natur- und Menschenwissenschaften) und Dispositive des Politischen.
Der Studiengang ist in drei thematische Module unterteilt, die je durch eine Professur vertreten sind:
- Praktiken (z.B. Archivprozesse, Wissenschaftliches Schreiben, Kulturtechniken des Rechts und der Architektur, Kulturtechnik Programmieren)
- Materialitäten (z.B. Aufzeichnen/Modifizieren, Speichern, Übertragen und Erscheinungsweisen des Materiellen; insbesondere in audiovisuellen Medien)
- Koordinaten der Kreativität (z.B. Ausbildungspraktiken der Kunst, Techniken künstlerischer Praxis, Logik des Bildes und Kunsttheorie)
Ergänzt werden diese Module durch das transdisziplinäre Modul «Kulturtechnische Dimensionen» mit einem wechselnden Angebot an Lehrveranstaltungen aller Departemente der Philosophisch-Historischen Fakultät.
Studienvoraussetzungen
Vorausgesetzt wird der Nachweis eines Bachelorgrades in einem geistes- und kulturwissenschaftlichen Fach mit einem theoretischen und historischen Interessenschwerpunkt. Eine Zulassung ohne Auflagen erfolgt mit einem Bachelorabschluss der Universität Basel in folgenden Studiengängen: Altertumswissenschaften, Osteuropa-Studien, Deutsche Philologie, Englisch, Ethnologie, Französistik, Geschichte, Geschlechterforschung, Hispanistik, Islamwissenschaft, Italianistik, Jüdische Studien, Kulturanthropologie, Kunstgeschichte, Medienwissenschaft, Musikwissenschaft, Nordistik, Osteuropäische Kulturen, Philosophie, Politikwissenschaft, Religionswissenschaft, Soziologie.
Studienaufbau
Der Master ist der zweite Studienabschluss nach dem Bachelor und umfasst insgesamt 120 Kreditpunkte (KP). Beim Masterstudiengang Kulturtechniken handelt es sich um einen sogenannten Monostudiengang ohne weitere Fächer, der mit 100 KP abgeschlossen wird. Hinzu kommt der freie Wahlbereich (20 KP). Ein Kreditpunkt ECTS entspricht ungefähr 30 Arbeitsstunden.
Master of Arts (120 KP) | |
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Kulturtechniken 100 KP |
freier Wahl- bereich 20 KP |
Studiengang |
Fächerkombinaton
Der Masterstudiengang Kulturtechniken ist fächerübergreifend angelegt und wird ohne zweites Studienfach studiert.
Der freie Wahlbereich besteht aus frei wählbaren Lehrveranstaltungen, die zur fachlichen Vertiefung im Studiengang, zum Einblick in andere von der Universität Basel angebotene Studienangebote und/oder zum Erwerb von Sprachkompetenzen einsetzbar sind.
Berufsmöglichkeiten
Der Studiengang legt einerseits die Basis für eine wissenschaftliche Laufbahn durch Forschungskompetenzen mit Anschlussmöglichkeiten an ein Doktoratsprogramm der Universität Basel. Er bietet andererseits zahlreiche Anknüpfungspunkte für Tätigkeiten im Kulturbereich: Die fundierte historische und theoretische Reflexionsfähigkeit bildet eine Kernkompetenz für die Arbeit in (Online-)Redaktionen von Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk- und Fernsehanstalten oder in kulturellen Einrichtungen wie Theater, Museen oder Stiftungen.