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EU-Forschungsgelder für zwei Wissenschaftler der Universität Basel

ERC-Logo vor der Basler Skyline

Der Europäische Forschungsrat fördert zwei Wissenschaftler der Universität Basel mit je einem hoch dotierten ERC Advanced Grant: Der Biologe Prof. Alex Schier und der Physiker Prof. Ernst Meyer erhalten für ihre zukunftsweisenden Forschungsprojekte Förderbeiträge in Millionenhöhe.

28. März 2019

Die «ERC Advanced Grants» des Europäischen Forschungsrats (ERC) zählen zu den renommiertesten und kompetitivsten Auszeichnungen in der Grundlagenforschung: Nur gerade 10 Prozent der eingereichten Gesuche sind erfolgreich. Gefördert wird damit Spitzenforschung, die innovative und risikoreiche Wege beschreitet. Zwei Forscher der Universität Basel erhalten für ihre auf fünf Jahre angelegten Projekte vom ERC substanzielle finanzielle Unterstützung von total 5 Millionen Franken.

Prof. Dr. Alexander F. Schier
Prof. Dr. Alexander F. Schier. (Bild: Universität Basel, Thomas Hubbuch)

Entwicklung einzelner Zellen

Das ERC-Projekt von Prof. Dr. Alex Schier ist dem Entwicklungsverlauf einzelner Zellen gewidmet und zielt darauf ab, die Logik der Zelldifferenzierung zu entschlüsseln.

Jede Zelle in unserem Körper hat eine spezifische Biografie, die durch ihre Abstammung von anderen Zellen und durch ihre Geschichte auf der Ebene der Genexpression definiert ist. Diese Biografie beeinflusst auch, in welchen Zelltyp sich eine Zelle entwickelt. Das Forscherteam um Alex Schier hat zwei neue Technologien entwickelt, mit der sich die Entwicklungsgeschichte von Tausenden von Zellen erstmals Schritt für Schritt nachvollziehen lässt.

Mithilfe der neuen Analysemethoden möchten die Forscher nun einen umfassenden Einblick gewinnen, wie die zelluläre Vielfalt entsteht und wie sich spezialisierte Zellen mit einer genau definierten Aufgabe entwickeln. Dazu analysieren sie mit genetischen Verfahren die Stammbäume und Entwicklungswege sowie ihre Wechselbeziehung.

Am Modell von Zebrafischen durchgeführt, soll das Vorhaben dazu beitragen, eine umfassende Gesamtsicht der Zellentwicklung bei Wirbeltieren zu ermöglichen. Der ERC fördert das Projekt «Global views of cell type specification and differentiation» mit rund 2,7 Millionen Franken.

Alex Schier ist Professor für Zell- und Entwicklungsbiologie am Biozentrum der Universität Basel und dessen Direktor; zugleich leitet er eine Forschungsgruppe an der Harvard University in Cambridge (USA).

Hochempfindliche Rasterkraftmikroskopie

Rasterkraftmikroskope bestehen aus einer Spitze, die in einem Abstand von wenigen Nanometern über die Oberfläche einer Probe geführt wird. Anhand der atomaren Kräfte, die auf die Spitze wirken und den Sensor verbiegen, lassen sich atomare Details abbilden und Nanostrukturen manipulieren.

Im Rahmen seines ERC-Projekts möchte der Physiker Prof. Ernst Meyer die Technik so weiterentwickeln, dass sich damit die Mechanismen der Energiedissipation – der Umwandlung von Energie in Wärme – beobachten und aufklären lassen. Im Fokus stehen Reibungseffekte in mikroskopischen Dimensionen, insbesondere Energieverluste, die zwischen der Oberfläche und der Spitze des Rasterkraftmikroskops entstehen.

Ziel ist die Entwicklung einer innovativen Messsonde, die es insbesondere ermöglicht, zweidimensionale Materialien wie Graphen zu untersuchen. Damit sollen sich erstmals auch Quanteneffekte erfassen lassen, die etwa durch Streuung an Defekten verursacht werden. Ein spezielles Interesse gilt dem Einfluss von magnetischen Atomen auf den Stromtransport (Kondo-Effekt). Zudem erhoffen sich die Forscher neue Einsichten in die Elektromigration und Thermodiffusion auf atomarer Skala – zwei Phänomenen, welche die Funktionsfähigkeit von elektronischen Bauteilen massgeblich beeinflussen können.

Der ERC finanziert das Projekt «Ultra-sensitive mechanical dissipation in classical, quantum and non-equilibrium nanocontacts» mit rund 2 Millionen Franken. Durchgeführt wird es zusammen mit der Scuola Internazionale Superiore di Studi Avanzati in Triest (Italien).

Ernst Meyer ist Professor für Experimentalphysik an der Universität Basel und Mitglied der Geschäftsleitung des Swiss Nanoscience Institute (SNI).


Weitere Auskünfte

  • Prof. Dr. Alex Schier, Universität Basel, Biozentrum, Tel. +41 61 207 16 56, E-Mail: alex.schier@unibas.ch
  • Prof. Dr. Ernst Meyer, Universität Basel, Departement Physik, Tel. +41 61 207 37 24, E-Mail: ernst.meyer@unibas.ch

Bildmaterial

Hochaufgelöste Bilder zu dieser Medienmitteilung finden sich in der Mediendatenbank.

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