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Agora: SNF-Fördermittel für den Dialog mit der Öffentlichkeit

In der Ausstellung «Bewegte Einblicke» gab es vielerlei Möglichkeiten zum Interagieren und Ausprobieren. Hier Prof. Philippe Cattin mit Besuchern in der Ausstellung im Phamarziemuseum der Universität Basel. (Foto: Samuels Hanselmann, Universität Basel)
In der Ausstellung «Bewegte Einblicke» gab es vielerlei Möglichkeiten zum Interagieren und Ausprobieren. Hier Prof. Philippe Cattin mit Besuchern in der Ausstellung im Phamarziemuseum der Universität Basel. (Foto: Samuels Hanselmann, Universität Basel)

Seit 2011 unterstützt der Schweizerische Nationalfonds (SNF) Forschungsprojekte, die den Dialog mit der Gesellschaft suchen. Ziel der Agora-Projekte ist es, den Austausch zwischen Fachleuten und Öffentlichkeit zu stärken und damit Raum für Begegnungen zu schaffen. Dieses Jahr wurden dafür rund zwei Mio. Franken bereitgestellt. Am 15. November 2019 kommt der SNF für eine Informationsveranstaltung an die Universität Basel, an der Interessierte mehr über Agora und andere Förderinstrumente erfahren können.

28. Oktober 2019

In der Ausstellung «Bewegte Einblicke» gab es vielerlei Möglichkeiten zum Interagieren und Ausprobieren. Hier Prof. Philippe Cattin mit Besuchern in der Ausstellung im Phamarziemuseum der Universität Basel. (Foto: Samuels Hanselmann, Universität Basel)
In der Ausstellung «Bewegte Einblicke» gab es vielerlei Möglichkeiten zum Interagieren und Ausprobieren. Hier Prof. Philippe Cattin mit Besuchern in der Ausstellung im Phamarziemuseum der Universität Basel. (Foto: Samuels Hanselmann, Universität Basel)

Seit der Einführung der Agora-Förderung im Jahr 2011 hat der SNF rund 150 Projekte bewilligt. Unterstützt werden verschiedenste Aktivitäten und Vermittlungsformate, so etwa Workshops, Ausstellungen, Debatten, Multimedia-Projekte, digitale Lernspiele, Theater und anderes mehr. Es geht darum, Forschung erfahrbar zu machen und das Publikum mit einzubeziehen. Für Antragstellende stehen die Chancen recht gut: Dieses Jahr wurden 12 von 32 Anträgen bewilligt und mit insgesamt 2,3 Mio. Franken gefördert. Davon stammten etwa 60% aus den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie 40% aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften.

Anträge für Beiträge von 5’000 bis 50’000 Franken können jederzeit eingereicht werden. Für grössere Projekte mit einem Budget bis zu 200´000 Franken gilt der 1. September 2020 als Eingabetermin. An der Universität Basel wurden bislang fünf Agora-Projekte umgesetzt.

Forschung zum Anfassen

Ein Basler Projekt, dass in diesem Jahr besonders viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, war die Ausstellung Bewegte Einblicke. Medizin in der vierten Dimension – eine Zusammenarbeit zwischen dem Departement of Biomedical Engineering (DBE) und dem Pharmaziemuseum der Universität Basel. Dabei war das Publikum eingeladen, neueste Technologien kennenzulernen und in das Innere des menschlichen Körpers einzutauchen. «Wir wollten Forschung zum Anfassen bieten – und das Konzept ist voll aufgegangen», sagt DBE-Leiter Prof. Dr. Philippe Cattin. Zusammen mit Kurator Reinhard Wendler hatte er die Ausstellung und das Rahmenprogramm entwickelt, das von mehr als 3000 Interessierten besucht wurde.

Positiv für Cattin waren neben dem grosszügigen Budget und der enormen Sichtbarkeit des Agora-Projekts auch die zahlreichen Impulse für seine eigene Forschungsgruppe: «Für das ganze Team war es eine sehr gute Erfahrung. Wir haben uns mit neuen Formaten der Wissenschaftskommunikation auseinandergesetzt und darin auch viel Potenzial für unsere eigene Arbeit gefunden. Zukünftig wollen wir verstärkt mit dem Medium Film arbeiten», so Cattin.

Alters-Diskussionen im Kino

Einen eher diskursiven Ansatz wählte das Agora-Projekt Ändern wir unseren Blick auf das Alter: Forschende aus Basel und Lausanne entwickelten eine Kurzfilmreihe, die schweizweit in 18 kostenlosen Kinovorstellungen mit anschliessender Diskussion angeboten wurde.

«Wir wollten eine Debatte über das Alter und das Altern anstossen und haben dafür ein breites Publikum zusammengebracht – von 17 bis 92 Jahren. Es war ein generationenübergreifender Austausch mit sehr spannenden Gesprächen», so Projektleiterin PD Dr. Tenzin Wangmo vom Institut für Bio- und Medizinethik der Universität Basel. Zum Team gehörte auch ein Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit, der sich um die Bewerbung der Veranstaltungen und die Medienarbeit kümmerte.

Viel Gestaltungsraum

Bei der Umsetzung von Agora-Projekten haben die Forschenden viel Gestaltungsfreiheit. Für die angestrebte Kommunikation mit der Öffentlichkeit werden gerne Museen, Schulen oder andere Multiplikatoren wie etwa die Stiftung Science et Cité als Kooperationspartner hinzugezogen. Seit 2018 zeichnet der SNF zudem besonders originelle Formate der Wissenschaftskommunikation mit dem Optimus-Agora-Preis aus.

Der Basler Informationsanlass des SNF findet am 15. November 2019, 9-12 Uhr, in der Aula des Kollegienhauses statt.

Agora-Projekte an der Universität Basel

An der Universität Basel wurden bislang fünf Agora-Projekte umgesetzt. Neben der Ausstellung Bewegte Einblicke und der Kurzfilmreihe Ändern wir unseren Blick auf das Alter wurden drei weitere Beiträge vom SNF bewilligt: Jacob Burckhardts Desktop, das Afrika-Projekt Longing for the Future sowie Communicating Music Research.

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