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David Seiffge erhält Forschungspreis 2017 der Schweizerischen Herzstiftung

Forschungspreisträger Dr. David Seiffge, flankiert von Prof. Philippe Lyrer (Universitätsspital Basel) und Prof. Dr. Patrik Michel (Centre hospitalier universitaire vaudois). (Foto: Schweizerische Herzstiftung)
Forschungspreisträger Dr. David Seiffge, flankiert von Prof. Philippe Lyrer (Universitätsspital Basel) und Prof. Dr. Patrik Michel (Centre hospitalier universitaire vaudois). (Foto: Schweizerische Herzstiftung)

Der Forschungspreis der Schweizerischen Herzstiftung geht an den Neurologen Dr. David Seiffge vom Stroke Center der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsspitals und Universität Basel sowie an Dr. David Nanchen von der medizinischen Universitätspoliklinik der Universität Lausanne. Sie haben in Studien aufgezeigt, wie die Herzinfarkt- respektive Hirnschlagbehandlung verbessert werden kann.

27. April 2017

Forschungspreisträger Dr. David Seiffge, flankiert von Prof. Philippe Lyrer (Universitätsspital Basel) und Prof. Dr. Patrik Michel (Centre hospitalier universitaire vaudois). (Foto: Schweizerische Herzstiftung)
Forschungspreisträger Dr. David Seiffge, flankiert von Prof. Philippe Lyrer (Universitätsspital Basel) und Prof. Dr. Patrik Michel (Centre hospitalier universitaire vaudois). (Foto: Schweizerische Herzstiftung)

David Seiffges Forschungsergebnisse ermöglichen bestimmten Patienten bei einem akuten Hirnschlag eine Notfallbehandlung, die ihnen bislang nicht offenstand. Viele Herz-Kreislauf-Patienten erhalten gerinnungshemmende Medikamente, sogenannte Antikoagulantien, um einem Hirnschlag vorzubeugen. In seltenen Fällen kommt es trotzdem zu einem Hirnschlag. Erleiden Patienten unter neuen oralen Antikoagulantien (NOAC) doch einen Hirnschlag, schliesst man sie bislang von der Thrombolyse, einer Gerinnsel auflösenden Hirnschlagbehandlung, aus. Die Blutungsgefahr gilt als zu hoch.

David Seiffge und die Hirnschlagforschungsgruppe des Universitätsspitals Basel haben nun in einer grossen internationalen Studie nachweisen können, dass diese Patienten kein erhöhtes Blutungsrisiko haben. Zudem fand er heraus, dass man die vorbeugende Therapie mit NOACs nach einem Hirnschlag früher als bisher angenommen wiederaufnehmen kann. Sollten weitere Studien diese Ergebnisse bestätigen, werden die Behandlungsrichtlinien demnächst überarbeitet. «Solche Hirnschlagbetroffene können zukünftig mit einem besseren Behandlungsergebnis rechnen als bisher, sofern sie rasch zur Behandlung in ein Stroke Center oder eine Stroke Unit kommen», sagt David Seiffge, der im Februar bereits mit dem Bayer Thrombosis Research Award ausgezeichnet wurde.

Bessere Nachsorge nach Herzinfarkt

Die Forschungsergebnisse von David Nanchens Projekt ermöglichen es, Herzinfarktpatienten und solche mit einer akuten Angina pectoris künftig gezielter zu behandeln. Nanchen hat aufgezeigt, dass fünf Prozent der Herzinfarktpatienten die klinischen Kriterien einer erblichen Stoffwechselkrankheit erfüllen, zehnmal mehr als in der Allgemeinbevölkerung. Bei solchen Patienten ist das Cholesterin von Geburt an stark erhöht – man spricht von einer familiären Hypercholesterinämie. Auch nach einem behandelten Infarkt bleibt die Patientengruppe stark gefährdet, wie die Studie aufgezeigt hat: Das Risiko für einen weiteren Herzinfarkt im darauffolgenden Jahr ist für sie doppelt so gross. «Für die Vorsorge dieser Patienten ist es wichtig, die familiäre Hypercholesterinämie frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln», sagt David Nanchen. Denn diese Patienten können von neuen, seit kurzem erhältlichen Medikamenten profitieren, die sehr wirkungsvoll das Cholesterin senken.

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