Sina Dell'Anno erhält Zeno-Karl-Schindler-Preis 2025
Die Dissertation der Literaturwissenschaftlerin wird mit 10'000 Franken ausgezeichnet. Die Vergabe fand im November in Lausanne statt.
16. Dezember 2025
Dr. Sina Dell'Anno vom Departement Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Basel erhält für ihre Dissertation ›satura‹ – Monströses Schreiben in Antike und Aufklärung den Zeno-Karl-Schindler-Preis 2025.
Unter dem Namen satura gerät hier eine ,monströse‘, durch wilde Mischförmigkeit und intertextuelle Hypertrophie gekennzeichnete Texttradition in den Blick. In Studien zu Lucilius, Varro, Horaz, Petron, Martianus Capella, Hamann, Jean Paul und anderen nähert sich Sina Dell’Anno dieser Tradition aufs Neue, indem sie die notorische Unform satirischer Texte als Motor ihrer autophilologischen Poetik ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt.
«Man wird sagen können, dass diese Promotionsschrift exzeptionell ist», sagte Literaturprofessor Ralf Simon in seiner Laudiatio anlässlich der Preisverleihung. DellʼAnno beeindrucke «durch stilistische und intellektuelle Brillanz, durch umfassende Gelehrsamkeit und durch eine jederzeit sichere Urteilskraft».
Die Dissertation entstand im Kontext des Basler SNF-Projekts Theorie der Prosa.
Der Zeno-Karl-Schindler-Preis für deutsche Literaturwissenschaft wird jeweils im Rahmen der SAGG-Mitgliederversammlung verliehen. Das Preisgeld von 10'000 Franken geht an eine junge Wissenschaftlerin oder ein junger Wissenschaftler vornehmlich aus der Schweiz, die oder der mit einer hervorragenden Leistung auf dem Gebiet der Literaturwissenschaft oder deren Vermittlung aufgefallen ist, zum Besipiel durch eine Dissertation oder Habilitation. Der Preis soll dazu ermutigen, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.
