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Educational Sciences Abschluss: Master

Der Gegenstand der Erziehungswissenschaft ist die Erforschung von Normen, Zielen, Bedingungen, Verläufen und Folgen pädagogischen Handelns sowie von Bildungsprozessen in institutionellen und ausserinstitutionellen Kontexten. Als eine philosophische und historische Disziplin arbeitet die Erziehungswissenschaft interpretativ, analytisch, systematisch und normativ. Als empirische (Bildungs-)Wissenschaft widmet sie sich der Beobachtung und Analyse der pädagogischen Wirklichkeit in unterschiedlichen Bereichen – dies mitunter in engem Kontakt zur Pädagogischen Psychologie und zur Bildungssoziologie. Eine wichtige Verbindung besteht auch zur Fachdidaktik, wozu das Institut für Bildungswissenschaften einen eigenen Masterstudiengang anbietet.

Educational Sciences

Die Erziehungswissenschaft untersucht also Erziehungsverhältnisse und -verläufe sowie Bildungsideale und -institutionen aus

  • historischer Perspektive (z. B. die Bedingungen des Aufwachsens in unterschiedlichen Epochen)
  • systematischer Perspektive (z. B. die Auseinandersetzung mit den Begriffen wie Bildung, Erziehung, Lernen)
  • empirischer Perspektive (z. B. die Analyse geschlechtsbezogener Vorurteile von Lehrpersonen oder der Wirksamkeit des Game-basierten Lernens)
  • entwicklungs- und sozialisationstheoretischer Perspektive (z. B. günstige bzw. ungünstige Interaktions- und Kommunikationsstile in Familie, Schule, unter Peers und im Beruf)
  • aus schulpädagogischer und schulpraktischer Perspektive (z. B. Möglichkeiten der demokratischen Erziehung und Bildung in der Schule)

Die Erziehungswissenschaft ist in zahlreiche Teildisziplinen aufgefächert, in denen unterschiedliche Fragestellungen in den Mittelpunkt rücken: Allgemeine Pädagogik, Pädagogische Anthropologie, Pädagogische Psychologie, Schulpädagogik, Bildungssoziologie, Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung, Hochschuldidaktik, Historische Bildungs- und Erziehungswissenschaft, Vergleichende Erziehungswissenschaft, Freizeitpädagogik, Interkulturelle Pädagogik, Pädagogik der Frühen Kindheit, Friedenspädagogik, Entwicklungspädagogik, Medienpädagogik oder Ökologische Pädagogik.

Studienaufbau

Das Studium des Masters of Arts in Educational Sciences am Institut für Bildungswissenschaften soll den Studierenden unter Berücksichtigung der Anforderungen und Veränderungen pädagogischer Berufsfelder die erforderlichen bildungswissenschaftlichen Kenntnisse, Methoden und Fertigkeiten dergestalt vermitteln, dass sie für eine selbständige, wissenschaftlich reflektierte und pädagogisch wie gesellschaftlich verantwortungsbewusste Tätigkeit in Forschung und Ausbildung sowie in unterschiedlichen Führungsaufgaben pädagogischer Berufe qualifiziert sind. Das heisst: Aufgrund ihres bildungswissenschaftlichen Studiums kennen die Studienabgängerinnen und Studienabgänger Positio­nen und Traditionen der pädagogischen Theoriediskussion und sind fähig, sie zueinander in Bezug zu setzen und kritisch zu bewerten. Sie beherrschen qualitative und quantitative Forschungsmethoden und können deren Stärken, Schwächen und Grenzen beurteilen. Sie sind imstand, aktuelle und komplexe pädagogische Probleme theoretisch zu verorten, zu analysieren und differenziert zu reflektieren. Aufgrund ihrer Fähigkeit zur theoretischen Analyse und ihrer Methodenkenntnisse können sie geeignete Forschungsdesigns entwickeln, welche eine Fragestellung – etwa im Hinblick auf ihre Masterarbeit – angemessen erschliessen. Sie können das Forschungsvorhaben der Masterarbeit eigenständig durchführen.

Der Master of Arts in Educational Sciences ist ein viersemestriger Studiengang im Umfang von 120 ECTS-Punkten. Er gliedert sich in einen Kernbereich von 40 ECTS-Punkten und eine der Vertiefungsrichtungen zu je 40 ECTS-Punkten sowie die Masterarbeit (30 ECTS-Punkte) und die Masterabschlussprüfung (10 ECTS-Punkte).

Mit der Anmeldung zum Studium entscheiden sich die Studierenden für eine der zwei Vertiefungsrichtungen:

a) Bildungstheorie und Bildungsforschung;

b) Erwachsenenbildung.

Das Studium in der Vertiefungsrichtung wird in der Regel nach dem Studium des Kernbereichs im zweiten Semester aufgenommen.

Der akademische Titel "Master of Arts in Educational Sciences" wird bei erfolgreich absolviertem Studium von der Universität Basel mit Nennung der gewählten Vertiefungsrichtung verliehen.

Berufsmöglichkeiten

Erziehungswissenschaftler*innen befassen sich mit den pädagogischen Tätigkeiten Erziehen, Helfen/Betreuen, Lehren/Unterrichten und Beraten sowie mit organisatorischen, planerischen und konzeptionellen Tätigkeiten. Sie arbeiten bei öffentlichen Trägern, Bildungsinstitutionen und Verwaltungen, bei gemeinnützigen oder privatgewerblichen Trägern oder in Privatunternehmen. Die Berufsfelder für Erziehungswissenschaftler*innen sind daher vielfältig. Zu nennen sind:

  • die inner- und ausseruniversitäre erziehungswissenschaftliche Forschung,
  • die Ausbildung und Weiterbildung von Lehrpersonen,
  • die pädagogische Mitarbeit in Bildungsverwaltungen (Bildungs- und Erziehungsdirektionen, Schulämter, Bundesverwaltung),
  • pädagogische Spezialfunktionen in Schulen,
  • die Lehrtätigkeit im Bereich Erziehungswissenschaft,
  • das institutionelle Bildungsmanagement,
  • die schulische und ausserschulische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen,
  • die Bildungs-, Erziehungs- und Lernberatung,
  • die Verbandsarbeit als Bildungsverantwortliche,
  • die Beratung, z.B. in der Kinder- und Jugendhilfe,
  • die Auftrags- und Evaluationsforschung im Bildungsbereich oder auch die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit von Bildungseinrichtungen,
  • die Arbeit in Kulturinstitutionen, Verlagen, Weiterbildungsträgern.

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