Im Mittelpunkt der Arbeit von Prof. Dr. Krause steht die Analyse alter und sehr alter DNA, mit deren Hilfe er Krankheitserreger historischer und prähistorischer Epidemien untersucht und auf den Gebieten der genetischen Geschichte und Evolution des Menschen forscht.
So hat er bei der Entschlüsselung des Erbguts des Neandertalers mitgewirkt und zum Nachweis des gemeinsamen genetischen Erbes von Neandertalern und modernen Menschen beigetragen. Im Jahr 2010 gelang ihm während seiner Arbeit am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig der erste genetische Nachweis eines Denisova-Menschen – einer ausgestorbenen Population der Gattung Homo, deren Überreste im Altai-Gebirge in Sibirien gefunden wurden.
Mit seiner aktuellen Forschung konnte er die genetische Abstammung der alten Ägypter nachweisen, er rekonstruierte das älteste Genom eines modernen Menschen und untersuchte menschliche Genome aus dem späten Pleistozän in Afrika, Zentralasien und Europa. Er entdeckte den Ursprung der epidemischen Pestbakterien, die regelmässig historische und prähistorische Epidemien in Eurasien auslösten, setzte sich mit der Evolution und genetischen Geschichte von Krankheitserregern wie dem Mycobacterium leprae, M. tuberkulosis, Treponema pallidum, Hepatitis-B-Virus, Salmonella enterica, Helicobacter pylori und dem Herpes-Virus auseinander und gewann neue Erkenntnisse zur komplexen Geschichte der prähistorischen Völkerwanderungen in Westeurasien.
Im Anschluss an den Vortrag findet ein Apéro im Foyer des Kollegienhauses statt.
Landmann-Vorträge zu Antiken Kulturen
Mit Unterstützung der Julius-Landmann-Stiftung der Freiwilligen Akademischen Gesellschaft (FAG) bieten das Departement Altertumswissenschaften und die Philosophisch-Historische Fakultät der Universität Basel seit 2015 die Veranstaltungsreihe «Landmann-Vorträge zu Antiken Kulturen» an. Julius Landmann (1877–1931) war ab 1910 als Professor für Nationalökonomie und Statistik an der Universität Basel tätig und errichtete die Stiftung als Zeugnis seiner Verbundenheit.
Organizer:
Departement Altertumswissenschaften
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