Latinistik Degree: Master
Die Lateinische Sprache und Literatur im Wandel der Zeit
Die römischen Autoren der Antike und die lateinischen Autoren der Spätantike stehen im Zentrum des Latinistik-Studiums in Basel. Erweitert wird dieser Kernbereich durch die lateinische Literatur nachantiker Epochen, vor allem der Renaissance und des Humanismus. Anhand relevanter Theorien der Literatur- und Kulturwissenschaften werden ausgewählte Texte dieser Epochen interpretiert, aktuelle Forschungsdebatten werden aufgenommen und diskutiert. Die Latinistik versteht sich dabei als Text- und Literaturwissenschaft; sprachwissenschaftliche Aspekte ergänzen das Curriculum. Unverzichtbare Grundlage des Studiums der Latinistik ist die Sprachausbildung; diese steht stets im Dienste der intensiven Auseinandersetzung mit den Originaltexten und gilt insbesondere Fragen von Stil, Rhetorik oder Poetik.
Schwerpunkte der Lehre und Forschung
In Lehre und Forschung deckt die Latinistik in Basel einen Zeitraum von fast 2000 Jahren ab – von den Anfängen der lateinischen Literatur im dritten Jahrhundert vor unserer Zeit bis zur Literatur der Humanisten im sechzehnten Jahrhundert. Schwerpunkte stellen dabei insbesondere die Prosa und Dichtung der ausgehenden Republik respektive des frühen Prinzipats, die Literatur der Spätantike sowie der Humanisten am Oberrhein dar. Die Basler Latinistik vereint historische Ansätze der Altertumswissenschaften mit Methoden der gegenwärtigen Literatur- und Kulturwissenschaften. Zudem pflegt sie interdisziplinäre Ansätze, um ein ganzheitliches Verständnis der lateinischen Sprache und Literatur zu erlangen; dies spiegelt sich u.a. in Lehrangeboten wider, die in Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen angeboten werden.
Zu den interdisziplinär ausgerichteten Basler Altertumswissenschaften trägt der MA Latinistik durch eine kulturwissenschaftlich orientierte Literaturwissenschaft bei. Die Einbindung in die Basler Literaturwissenschaften ist über den interphilologischen Bereich mit regelmässigen Lehrangeboten aus dem Kanon der europäischen Literaturen (u.a. Cicero, Vergil, Ovid und Seneca) gegeben.
Studienaufbau
Der Master ist der zweite Studienabschluss nach dem Bachelor. Er umfasst insgesamt 120 Kreditpunkte (KP). Latinistik wird in Kombination mit einem zweiten Studienfach zu je 35 Kreditpunkten studiert. Jenes Fach, in dem die Masterarbeit (30 KP) geschrieben wird, wird zum Major, das andere zum Minor. Ergänzend kommt der freie Wahlbereich (20 KP) hinzu. Ein Kreditpunkt (KP) ECTS entspricht ungefähr 30 Arbeitsstunden.
Master of Arts (120 KP) | ||
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Major aus Phil.-Hist. Fakultät
65 KP |
Minor aus Phil.-Hist. Fakultät
oder ausserfakultär 35 KP |
freier Wahl-
bereich 20 KP |
Zwei Studienfächer |
Fächerkombination
Die Studierenden können Latinistik mit einem zweiten Studienfach ihrer Wahl kombinieren. Dabei kommen sowohl Fächer der Philosophisch-Historischen Fakultät als auch ausserfakultäre Studienfächer in Frage.
Der freie Wahlbereich besteht aus frei wählbaren Lehrveranstaltungen, die zur Vertiefung in den Studienfächern, zum Einblick in andere von der Universität Basel angebotene Studienfächer oder zum Erwerb von Sprachkompetenzen einsetzbar sind.
Berufsmöglichkeiten
Das erfolgreiche Latein-Studium garantiert in Wissenschaft und Kulturberufen ein Alleinstellungsmerkmal, seit Latein an den Schulen stark zurückgegangen ist. Die profunde lateinische Sprachausbildung, verbunden mit umfassenden Kenntnissen der römischen Literatur und Kultur und deren Rezeption, eröffnen Studierenden je nach gewählter Fächerkombination deshalb sehr gute Berufschancen. Das Studium qualifiziert insbesondere für Berufe in wissenschaftlichen Institutionen, in Bibliotheken, Archiven, Verlagen sowie für Übersetzertätigkeiten (Urkunden, Inschriften, Texte im Bereich der Wissenschaftsgeschichte, antike und neulateinische Literatur) und für Berufssparten, in denen eine routinierte und anspruchsvolle Textproduktion gefordert wird. Ausserdem schafft das Masterstudium Latinistik die Grundlage für zahlreiche Berufe in der Wissenschaftsadministration, in der Kulturvermittlung, im Tourismus, in der Werbewirtschaft und im Journalismus.
Der Masterabschluss eröffnet zudem die Möglichkeit zu promovieren. Die Latinistik ist Teil des interdisziplinären Doktoratsprogramms der Basler Altertumswissenschaft; eine Dissertation im Fach Latein kann aber auch im Doktoratsprogramm der Basler Literaturwissenschaft erfolgen.
Lehrdiplom
Wer diesen Abschluss erwirbt und sich für den Lehrberuf interessiert, hat die Möglichkeit, das Lehrdiplom für die Sekundarstufe I oder Sekundarstufe II zu erwerben. Bitte informieren Sie sich über Einzelheiten und die geltenden Regelungen zur Erlangung des Lehrdiploms an einer dafür zuständigen Pädagogischen Hochschule, z.B. der Pädagogischen Hochschule FHNW oder bei der Schweizerischen Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren.