Deutsche Philologie Degree: Bachelor
Die Deutsche Philologie, andernorts auch Germanistik genannt, vereint in Basel drei Bereiche: Sprachwissenschaft (Linguistik), Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Mediävistik.
Die Vielseitigkeit deutscher Sprache, Literatur und Kultur entdecken
In der Linguistik betrachtet man die verschiedenen Erscheinungsformen der deutschen Sprache und fragt, wie sie sich entwickelt hat, wie sie aufgebaut ist, wie sie von uns erworben, benutzt und verarbeitet wird. Die Literaturwissenschaft erschliesst und interpretiert literarische Werke – und ihre jeweiligen kulturellen Kontexte – seit dem 16. Jahrhundert, wobei in Basel der Schwerpunkt auf der Literatur des 18. bis 21. Jahrhunderts liegt. Die Mediävistik schliesslich schaut sich speziell die Geschichte der deutschen Sprache und Literatur vom 8. bis zum 16. Jahrhundert an. Dabei werden Texte und andere sprachliche Erscheinungsformen auch in ihren Beziehungen zum jeweiligen gesellschaftlichen Kontext, zu anderen Wissensgebieten wie Ökonomie oder Psychologie sowie zu Medien wie z.B. Musik oder Bild betrachtet.
Schwerpunkte der Lehre und Forschung
Das Fach Deutsche Philologie an der Universität Basel repräsentiert die gesamte Breite des Fachs in historischer wie systematischer Hinsicht. Das Lehrangebot ermöglicht es, im Laufe des Studiums sämtliche Epochen, Theoriefelder und sonstigen Gegenstandsbereiche des Fachs kennenzulernen. Es zeichnet sich insbesondere durch forschungsnahe Themengebiete und Arbeitsweisen aus. Übergreifend ist die Basler Germanistik kulturwissenschaftlich und kulturgeschichtlich ausgerichtet, verbindet sprach- und literaturwissenschaftliche Aspekte und eröffnet vielfältige interdisziplinäre Anschlussmöglichkeiten. Die Basler Germanistik ist ausserdem bekannt für ihre interphilologische Ausrichtung, die eine literaturvergleichende und -theoretische Perspektive in den Vordergrund rückt.
Schwerpunktmässig beschäftigt sich die Deutsche Sprachwissenschaft in Basel mit der mentalen Dimension von Sprache und dem Spracherwerb (Kognitive Linguistik, Psycholinguistik), mit dem Sprachgebrauch (Pragmatik), mit der Organisation von Texten und Gesprächen (Text- und Gesprächslinguistik), mit Sprachverwendung in den Medien (Medienlinguistik), mit Dialekten und Fragen des Zusammenhangs von Sprache und sozialer Identität (Varietäten- und Soziolinguistik).
Die Abteilung Neuere Deutsche Literaturwissenschaft zeichnet sich aus durch starke Forschungskompetenzen in der Literaturtheorie, in der Erzählforschung, der Rhetorik und Ästhetik, den Editionswissenschaften, den Postcolonial Studies und den Inter-Art-Studies (Literatur/Musik, Literatur/Bild). Neben solchen Spezialisierungen werden aber vor allem auch die kanonischen Texte unterrichtet und beforscht. Zu den wichtigsten Schwerpunkten zählen hierbei die Literatur der Aufklärung, Romantik und Goethezeit, die Modernisierungsschübe des 19. Jahrhunderts (Vormärz bis Realismus und Fin de Siècle), die ästhetischen Avantgarden der klassischen Moderne und die Gegenwartsliteratur.
Forschungsschwerpunkte der Germanistischen Mediävistik bilden die epischen und lyrischen Texte der höfischen Literatur im 12. und 13. Jahrhundert mit Autoren wie Walther von der Vogelweide, Gottfried von Strassburg und Wolfram von Eschenbach. Im späteren Mittelalter und im 16. Jahrhundert liegen die Schwerpunkte auf Lieddichtung, Prosaroman und Schwankliteratur sowie auf der lateinischen und deutschsprachigen Literatur des oberrheinischen Humanismus mit ihrer europaweiten Bedeutung.
Auf Bachelorstufe bietet das Studium der Deutschen Philologie eine umfassende thematische, theoretische und methodische Grundausbildung in allen drei Teilbereichen. Es leitet zum eigenständigen und reflektierten Umgang mit der deutschen Sprache und der deutschsprachigen Literatur von den ersten Anfängen bis zur Gegenwart an. Eine Schwerpunktsetzung in einem der Teilbereiche erfolgt in der zweiten Hälfte des Bachelorstudiums.
Studienaufbau
Der Bachelor ist der erste Studienabschluss vor dem Master. Er umfasst insgesamt 180 Kreditpunkte (KP). Das Studienfach Deutsche Philologie wird als eines von zwei Studienfächern zu je 75 KP studiert. Hinzu kommt der freie Wahlereich (30 KP). Ein Kreditpunkt ECTS entspricht ungefähr 30 Arbeitsstunden.
Bachelor of Arts (180 KP) | ||
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Deutsche Philologie
75 KP |
Fach aus Phil.-Hist. Fakultät oder ausserfakultär
75 KP |
freier Wahl-bereich
30 KP |
Zwei Studienfächer |
Fächerkombination
Als zweites Bachelorstudienfach kommt neben Fächern der Philosophisch-Historischen Fakultät auch ein ausserfakultäres Studienfach in Frage.
Der freie Wahlbereich besteht aus frei wählbaren Lehrveranstaltungen, die zur Vertiefung in den Studienfächern, zum Einblick in andere von der Universität Basel angebotene Studienfächer oder zum Erwerb von Sprachkompetenzen einsetzbar sind.
Weiterführende Masterstudien
Nach dem Bachelorabschluss kommen neben den Masterstudienfächern Deutsche Philologie und Deutsche Literaturwissenschaft (jeweils in Kombination mit einem Zweitfach) auch Masterstudiengänge wie «Sprache und Kommunikation», «Literaturwissenschaft» oder «Fachdidaktik» (Vertiefungsrichtung Schulsprache Deutsch) in Frage. Diese werden ohne Zweitfach studiert und erfordern zum Teil zusätzliche Zulassungsbedingungen.
- MA Deutsche Philologie
- MA Deutsche Literaturwissenschaft
- MA Sprache und Kommunikation
- MA Literaturwissenschaft
- MA Fachdidaktik (Vertiefungsrichtung Schulsprache Deutsch)
Es kommen unter Umständen auch weitere interdisziplinäre bzw. spezialisierte Masterstudiengänge wie z. B. Digital Humanities (Studienfach), Interreligious Studies, Kulturtechniken, Critical Urbanisms oder African Studies in Frage. Dabei müssen teilweise bestimmte zusätzliche Voraussetzungen (z. B. Notenschnitt, inhaltliche Anforderungen) erfüllt werden. Details zu den Zulassungsvoraussetzungen sind den jeweiligen Studienplänen/-ordnungen zu entnehmen.
Lehrdiplom
Wer diesen Abschluss erwirbt und sich für den Lehrberuf interessiert, hat die Möglichkeit, das Lehrdiplom für die Sekundarstufe I oder Sekundarstufe II zu erwerben. Bitte informieren Sie sich über Einzelheiten und die geltenden Regelungen zur Erlangung des Lehrdiploms an einer dafür zuständigen Pädagogischen Hochschule, z.B. der Pädagogischen Hochschule FHNW oder bei der Schweizerischen Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren.