Gesichter (01/2011)

Überall begegnen wir menschlichen Gesichtern – zu Hause vor dem Spiegel, in der Öffentlichkeit, bei der Arbeit, in den Medien, in Politik und Werbung. Die Kulturgeschichte ist reich an Überlegungen und Spekulationen über das Wesen des menschlichen Antlitzes. Das Heft ist jenen Aspekten des Gesichts gewidmet, mit denen sich Forschende der Universität Basel befassen – aus ganz unterschiedlichen Disziplinen: aus Medizin, Anatomie, Biologie, Chirurgie, Psychiatrie und Psychologie, aber auch aus Informatik, Kunstwissenschaft und Theologie.
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Dossier
Ein Spiegel des Organismus
Magdalena Müller-Gerbl / Alles, was wir in unserem Inneren erleben, spiegelt sich im lebendigen Ausdruck des Gesichts: Seine wechselnden Züge und die unterschiedliche Mimik machen einen Menschen einzigartig und unverwechselbar.
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Dossier
Die Biologie der Attraktivität
Daniel Haag-Wackernagel / Was wir als schön empfinden, ist weder Geschmackssache noch zufällig. Die Merkmale sexueller Attraktivität signalisieren Gesundheit, Vitalität und Fruchtbarkeit und haben sich im Lauf unserer Evolution als zuverlässiges Instrument herausgebildet, um potenzielle Geschlechtspartner zu beurteilen. Attraktivität wird in allen Kulturen sehr hoch bewertet, hat aber nicht immer Vorteile.
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Dossier
Im Spiegel des andern
Joachim Küchenhoff / Die Begegnung zwischen zwei Gesichtern, die mimische Interaktion, bringt mehrere psychologische Herausforderungen mit sich: Verborgenheit, Bezogenheit und Exponiertheit. Dabei kann es in vielen Fällen zu Störungen kommen. Gedanken aus der Sicht des Psychiaters.
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Porträt
Grenzen überschreiten aus Leidenschaft
Michel Ecklin / Dominique Brancher, seit zwei Jahren Assistenzprofessorin für französische Literaturwissenschaft, hat ihren interdisziplinären Forschungsansatz nach Basel mitgebracht. Ihr Institut ist gerade im Umbruch – demnächst werden dort alle drei Professuren neu besetzt.
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Forschung
Im Dunkeln isst man mehr
Benjamin Scheibehenne / Wie wichtig visuelle Hinweise für das Sättigungsgefühl sind, haben Psychologen an Gästen eines Dunkelrestaurants getestet. Wer eine grössere Portion bekam, ass um ein gutes Drittel mehr und konnte die verspeiste Menge anschliessend auch schlechter einschätzen.
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Gespräch
«Über einen EU-Beitritt hinausdenken»
Christoph Dieffenbacher / In der Schweiz steht «Europa» wieder auf der politischen Agenda. Die Zukunft der bilateralen Verträge wird zunehmend infrage gestellt. Wie weiter? Antworten des Ökonomen Rolf Weder.
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Dossier
«Das Sehen verstehen lernen»
Christoph Dieffenbacher / Eine Forschungsgruppe am Departement Informatik der Universität Basel befasst sich seit Längerem damit, wie Computer Bilder erkennen können – besonders menschliche Gesichter. Ihre Erkenntnisse lassen sich unter anderem in der Medizin und in der Unterhaltungsindustrie anwenden. Fragen an Prof. Thomas Vetter.
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Webtipp
Webtipp von Moritz Lehmann
Prof. Moritz Lehmann (*1971) ist seit 2010 Extraordinarius für Umweltgeowissenschaften an der Universität Basel. Nach dem Geologiestudium an der Universität Tübingen, der San Diego State University und der ETH Zürich sowie der Promotion in aquatischer Geochemie arbeitete er an der Princeton University (USA), zuerst als Visiting Research Fellow mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft und später als Research Associate.
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Dossier
Das Bild, das wir sind
Gottfried Boehm / Unter allen Bildern haben Bildnisse einen besonderen Stellenwert. Was nicht zuletzt mit ihrem Sujet, dem Gesicht, zu tun hat. Diese wechselseitige Nähe ermöglicht wissenschaftliche Fragen, die längst nicht nur von der Kunstgeschichte gestellt werden.
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Dossier
Das Porträt zwischen Text und Bild
Andreas Beyer / Das Gesicht, das Antlitz, kann allgemein als eine veritable Obsession der Bildkultur bezeichnet werden. Es ist aber auch ein Gegenstand der Literatur im weiteren Sinn – etwa der Biografik, der Physiognomik oder der Poesie.