Artikelinhalte
Mensch und Schädling
Zur rasanten Verbreitung des Buchsbaumzünslers in der Nordwestschweiz tragen schädlingsbefallene Pflanzen bei, die im Handel erhältlich sind. Dies zeigen Untersuchungen von Prof. Bruno Baur und Florine Leuthardt vom Institut für Natur-, Landschafts- und Umweltschutz (NLU) der Universität Basel. Der vor zwei Jahren erstmals nachgewiesene Pflanzenschädling hat inzwischen grosse Teile der Region besiedelt und Kolonien südlich des Juras gebildet. Ein Augenschein in Gartenzentren bestätigte die Vermutung, dass die rasche Verbreitung des Kleinschmetterlings nicht nur auf sein Flugvermögen zurückzuführen ist: Die Forschenden fanden bei drei von sechs Besuchen mit Raupen befallenen Buchs in den Regalen. Das Verkaufspersonal wurde auf den Schädlingsbefall der Buchspflanzen aufmerksam gemacht, die darauf aus den Regalen entfernt wurden. Das massenhafte Auftreten des Schädlings bereitet vielen Gartenbesitzern Sorgen. Seine Raupen ernähren sich von den Blättern, zarten Triebspitzen und der grünen Rinde des Buchsbaums. Nach dem Kahlfrass sterben die meisten Buchspflanzen ab. Bisher hat der Schädling keine natürlichen Frassfeinde. Der erwachsene Falter ist nachtaktiv und hat eine Lebensdauer von etwa acht Tagen. In dieser Zeit verpaaren sich die Tiere, und die Weibchen legen ihre Eier auf Bäume in der Umgebung ab. Der aus Ostasien stammende Kleinschmetterling wurde erstmals 2007 nördlich von Basel beobachtet, und schon ein Jahr danach wurden beträchtliche Schäden an Buchsbäumen in der Region festgestellt. Voraussetzung für eine effiziente Bekämpfung des Buchsbaumzünslers ist das Unterbinden weiterer Einfuhr- und Verbreitungsmöglichkeiten. Deshalb sollen die sich im Handel befindenden Buchspflanzen regelmässig auf Schädlingsbefall überprüft werden.