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Universität Basel

Universität Basel 2005: Wachstum, Kooperation, Schwerpunkte

Die Universität Basel hat im Jahr 2005 Impulse erhalten, die ihre Entwicklung nachhaltig beeinflussen: Akzente setzten insbesondere die Profilierung der Forschung durch zwei neue Nationale Forschungsschwerpunkte, die Vorbereitungen zur erweiterten Trägerschaft mit dem Kanton Baselland und die Kooperation mit dem Kanton Aargau. Die Studierendenzahlen haben mit rund 9750 einen neuen Rekordwert erreicht. Bei einem Gesamtaufwand von 427,3 Mio. Fr. weist die Universität Basel für 2005 einen nahezu ausgeglichenen Abschluss aus. Dies sind die Kernpunkte des Jahresberichts 2005, der heute an der Jahresmedienkonferenz vorgestellt wurde.

20. April 2006

Das Jahr 2005 ist für die Universität Basel in mehrfacher Hinsicht erfreulich verlaufen: Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Zusprache von zwei neuen Nationalen Forschungsschwerpunkten (NFS) in den Geisteswissenschaften und der Psychologie ein eindrücklicher Leistungsbeweis der Universität. Der NFS Bildkritik befasst sich mit der Macht und der Bedeutung der Bilder in der modernen Kommunikationsgesellschaft, während der NFS sesam in einer langfristigen Studie der Entstehung von psychischen Krankheiten nachgeht. Beide Schwerpunkte haben ihr Zentrum an der Universität Basel und ziehen hoch qualifizierte junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen an, die teamorientierte Forschung über die Fakultätsgrenzen hinweg betreiben. Die beiden NFS sind bereits gestartet und werden im Endausbau weit über hundert neue Arbeitsplätze in Basel schaffen.

Parallel dazu hat die Evaluation des seit vier Jahren bestehenden NFS Nanowissenschaften, bei dem die Universität Basel ebenfalls das Zentrum bildet, ergeben, dass er vom Bund auch in den nächsten vier Jahren mit insgesamt 19 Mio. Fr. finanziert wird. Ein starker Impuls geht im Bereich der Nanowissenschaften vom Kanton Aargau aus, der sich mit jährlich 5 Mio. Fr. beteiligen wird. Beabsichtigt ist eine Förderung der Zusammenarbeit zwischen der Universität Basel, der Fachhochschule Nordwestschweiz und dem im Kanton Aargau angesiedelten Paul Scherrer Institut des ETH-Bereichs. Diese hat zum Ziel, die Nordwestschweiz sowohl wissenschaftlich als auch wirtschaftlich zu einem schweizerischen und internationalen Zentrum für Nanowissenschaften und Nanotechnologie zu machen.

Wissenschaftliche Profilbildung

Die Nationalen Forschungsschwerpunkte dienen der Profilierung der Universität und sind wichtige Elemente in der Definition des Forschungsportfolios. Im Bereich der Life Sciences gehört dazu die Initiative zugunsten der Systembiologie unter dem Namen SystemsX, welche die ETH Zürich sowie die Universitäten Basel und Zürich gemeinsam betreiben. Die Systembiologie ist ein neuer Forschungszweig, in dem biologische Systeme quantitativ als regulatorische Netzwerke von Zellen und Organen auf einer ganzheitlichen Stufe beschrieben werden. Einer Stärkung dieses Portfolios dient auch die Zusammenführung der pharmazeutischen Wissenschaften in einem Kompetenzzentrum, womit zugleich Nanowissenschaften und Systembiologie mit der klinisch-therapeutischen Medizin vernetzt werden. Diese Entwicklungen zeigen, dass Kooperationen wesentlich zur Profilbildung der Universität Basel beitragen. Im Bereich der Medizin wird dasselbe mit der Universität Bern angestrebt.

Mehr Studierende denn je

Bei den Studierendenzahlen konnte die Universität Basel einen neuen Rekord verzeichnen: Für das Wintersemester 2005/06 haben sich 9748 Studentinnen und Studenten eingeschrieben, was einer Zunahme von 5,6 Prozent entspricht. Im Zehnjahresmittel beträgt das Wachstum insgesamt 22,5 Prozent. Der Anstieg ist vor allem auf Studierende ausserhalb der Region Basel und aus dem Ausland zurückzuführen – und auf die Attraktivität des Studienangebots der einzelnen Fakultäten. Gestiegen ist das Interesse der Studierenden vor allem für Fächer der Fakultät für Psychologie und der Philosophisch-Historischen Fakultät.

Ein Meilenstein im Jahr 2005 war die Einführung des Bachelor- und Mastersystems in der Philosophisch-Historischen Fakultät, womit ein erstes Ziel in einem langjährigen und aufwändigen Reformprozess erreicht wurde. Auch die vorerst ausgeklammerte Medizinische Fakultät wird auf Wintersemester 2006/07 das zweistufige Studiensystem einführen. Damit wird die neue Studienstruktur an der gesamten Universität etabliert. Es gilt nun in einem weiteren Schritt, vor allem an der Qualität des Unterrichts zu arbeiten. Dabei fliessen auch die in den letzten Jahren in den E-Learning-Projekten gewonnenen Einsichten und Erfahrungen mit ein.

Rechnung fast ausgeglichen

Die fast ausgeglichene Rechnung in finanziell angespannter Zeit trägt zur erfreulichen Bilanz des Jahres 2005 bei. Die Universität rechtfertigt damit das in sie gesetzte Vertrauen der öffentlichen Hand, das auch in den weit vorangeschrittenen Vorbereitungen für eine gemeinsame Trägerschaft durch die beiden Basler Kantone zum Ausdruck kommt. Für das Rechnungsjahr 2005 weist die Universität Basel bei einem Gesamtaufwand von 427,3 Mio. Fr. einen beinahe ausgeglichenen Abschluss von minus 57'000 Fr. aus. Der anhaltend hohe Eingang von Drittmitteln (+ 2,7 Mio. Fr.) belegt eindrücklich die Attraktivität und Konkurrenzfähigkeit der Universität.

Das Jahr brachte auch für die Leitung der Universität Basel personelle und organisatorische Veränderungen: Die Regenz wählte im Juni 2005 Prof. Antonio Loprieno zum Nachfolger des Ende September 2006 aus dem Amt scheidenden Rektors Prof. Ulrich Gäbler. Neu eingetreten sind 2005 Prof. Peter Meier-Abt als Vizerektor Forschung und Nachwuchsförderung sowie Verwaltungsdirektor Dr. Hanspeter Meister. Das Präsidium des Universitätsrats übernahm Dr. Ulrich Vischer. Um mit ihren Absolventinnen und Absolventen in Kontakt zu bleiben, hat die Universität Basel 2005 zudem AlumniBasel als Dachorganisation und als Verein für die Ehemaligen gegründet.


Weitere Auskünfte

Hans Syfrig, Öffentlichkeitsarbeit der Universität Basel, Tel. 061 267 30 16, E-Mail: hans.syfrig@unibas.ch

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