Freie Inhalte
Universität Basel: Gestärkt in die Zukunft
Das Jahr 2004 setzte für die Universität Basel Marksteine. Die engagierte Diskussion über das Leistungsangebot der Universität führte zu einer Profilierung, die neue Perspektiven für die Zukunft der Universität eröffnet. Damit sind die Grundlagen für die Leistungsvereinbarung mit den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft gelegt. Die Zahl der Studierenden hat mit rund 9'200 eine neue Rekordhöhe erreicht. Dank grosser Ausgabendisziplin blieb die Jahresrechnung bei Einnahmen in Höhe von 426,7 Mio. Franken und Ausgaben von 427 Mio. Franken im Rahmen des Budgets.
31. März 2005
An der Jahresmedienorientierung der Universität Basel am Donnerstag präsentierte die Universität Zahlen, Fakten und Entwicklungen des vergangenen Jahres. 2004 war geprägt von Prozessen und Entscheidungen, die weitreichende Konsequenzen für die Zukunft der Universität haben und neue Chancen eröffnen. Universitätsratspräsident Dr. Rolf Soiron und Rektor Prof. Dr. Ulrich Gäbler freuten sich bei der Präsentation vor allem über die neue Rekordzahl von Studierenden: Mit 9'228 eingeschriebenen Studentinnen und Studenten wurde erstmals seit Bestehen der Universität die Neuntausender-Marke überschritten.
Grundlagen für die Leistungsvereinbarung
Anfang 2004 präsentierte der Universitätsrat seine Pläne zur Überprüfung des Leistungsangebots der Universität: Sämtliche Bereiche der Universität wurden nach einem definierten Kriterienkatalog beurteilt. Bedingt durch die knappen Finanzen, aber auch im Hinblick auf eine Konzentration der Kräfte und Stärken, schlug der Universitätsrat eine Reihe von Ausbaumassnahmen vor, die sowohl über Reduktionen und die Aufhebung ganzer Studiengänge als auch über zusätzliche Mittel der Beitragskantone finanziert werden sollen. Der Vorschlag löste innerhalb und ausserhalb der Universität engagierte Diskussionen über den zukünftigen Weg der Universität aus. Er setzte eine öffentliche Standortbestimmung und einen internen Veränderungsprozess in Gang, die zu einer Einigung über das Leistungsangebot führten. Das daraus entstandene Portfolio mit markanten wissenschaftlichen Schwerpunkten bildet nun die Grundlage für die Verhandlungen mit den Regierungen der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft über die neue Leistungsvereinbarung. Bis zum Jahr 2007 wird der Universität eine gemeinsame Trägerschaft der beiden Kantone in Aussicht gestellt.
Wandlung im Universitätsrat
Am Tag der Jahresmedienorientierung endete die Amtszeit von Universitätsratspräsident Dr. Rolf Soiron. Soiron, der den Rat während neuneinhalb Jahren präsidiert hatte, hielt an der Medienorientierung Rückschau auf seine Amtszeit. Soiron war der erste Universitätsratspräsident nach der Autonomie; seine Aufgaben lagen im strategischen Bereich und in den Verhandlungen mit der Trägerschaft. Er führte die Universität aus der Kantonalen Verwaltung in die Selbständigkeit. Es war ihm dabei immer ein Anliegen, Neuerungen gemeinsam mit dem Rektorat und den Beteiligten zu erarbeiten. In seine Amtszeit fallen unter anderem die Schaffung einer eigenständigen Verwaltung und Finanzabteilung, die Einführung des Bologna-Studienmodells mit zahlreichen neuen Studiengängen, der Ausbau der Infrastruktur und die Schaffung neuer Fakultäten und Institute sowie Qualitätskontrollen. Als Bilanz seiner Amtszeit und als Stärken der Universität betonte der scheidende Universitätsratspräsident die wissenschaftlich erstklassigen Leistungen, die wachsende Trägerschaft sowie die exzellente Einbettung in Bevölkerung, Wirtschaft, Politik und Kultur.
Auf Dr. Rolf Soiron im Universitätsratspräsidium folgt am 1. April 2005 Dr. Ulrich Vischer. Ausserdem wird Dr. Alex Krauer durch Dr. Dominik Koechlin ersetzt und Dr. Franz Blankart durch Klaus Endress.
Wissenschaftliche Erfolge
Ausgesprochen erfolgreich war die Universität im vergangenen Jahr auf wissenschaftlichem Gebiet. 2004 wurden 17 neue Professorinnen und Professoren gewählt, die meisten haben ihre Aktivität bereits aufgenommen. Dazu kommen fünf Assistenzprofessuren, sechs Förderprofessuren des Schweizerischen Nationalfonds sowie 21 Titularprofessuren. Zum Nationalen Forschungsschwerpunkt Nanowissenschaften sind soeben die beiden neuen Schwerpunkte SESAM (Swiss Etiological Study of Adjustment and Mental Health - Schweizerische ätiologische Studie zu Entwicklung und seelischer Gesundheit) unter der Leitung von Prof. Jürgen Margraf und «Iconic Criticism - Bildkritik. Macht und Bedeutung der Bilder» unter der Leitung von Prof. Gottfried Boehm hinzugekommen.
Mit rund 85 Millionen Franken sind die Drittmittel nochmals leicht angewachsen. Auch 2004 haben mehrere Forschende prestigeträchtige Ehrungen und Preise erhalten. So wurde Prof. Radek Skoda, Ordinarius für Molekulare Medizin und Vorsteher des Departements Forschung, zusammen mit Prof. Dr. Amalio Telenti vom Universitätsspital Lausanne der renommierte Cloëtta-Preis zugesprochen, und Prof. Urs A. Meyer, Ordinarius für Pharmakologie, wurde von der International Society for the Study of Xenobiotics als bestem internationalen Forscher auf seinem Gebiet der R.T. Williams Distinguished Scientific Achievement Award 2004 verliehen.
Auch die Universität als Ganzes hat in verschiedenen Rankings exzellent abgeschnitten. Die CEST-Studie (Centre d’études de la science et de la technologie, Genf) zählt die Universität Basel bei den Publikationen mit erhöhtem Impact zur „Champions League“. Auch das Shanghai-Ranking platziert die Universität Basel auf der internationalen Rangliste der Universitäten besser als je zuvor.
Neu an der Universität
Mit dem Zentrum für Biomedizin, das im November 2004 eröffnet wurde, verfügt die Universität heute über ein hochmodernes Institut, das einen grossen Teil des Departements für Klinisch-Biologische Wissenschaften beherbergt. Das Gebäude hat die Novartis der Universität geschenkt.
Mit der Berufung von zwei neuen Dozenten und einer fachlichen Neuausrichtung wurde der Bereich Soziologie substanziell verstärkt. In Zukunft kommen verstärkt Theorie und Methoden der empirischen Sozialforschung zum Zug; Studierende der Soziologie können ihr Wissen also in einer breiten inhaltlichen Ausrichtung erwerben.
Erstmals führte die Universität im Sommersemester eine Kinder-Uni durch. Sie hatte so grossen Erfolg, dass sie institutionalisiert wurde und auch im kommenden Sommersemester stattfindet. Erfolg auch für die erste UniNacht: Tausende von Gästen besuchten die Vorträge und Konzerte, Ausstellungen und Restaurants.
Jahresrechnung
Die Universität befindet sich nach wie vor in einer angespannten finanziellen Lage. Die Universitätsleitung ist in dieser Situation zufrieden mit dem finanziellen Ergebnis, das dank rigoroser Sparmassnahmen erreicht werden konnte. Mit Einnahmen in Höhe von 426,7 Mio. Franken und Ausgaben von 427 Mio. Franken blieb die Rechnung des Jahres 2004 im Rahmen des Budgets.
Weitere Auskünfte
Maria Schoch Thomann, Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 061 267 30 16, E-Mail: maria.schoch@unibas.ch