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Universität Basel

Oft im Doppelpack: Psychische und körperliche Störungen bei Teenies

Jeder dritte Jugendliche hat eine psychische Störung und eine chronische körperliche Erkrankung hinter sich. Dabei gibt es bestimmte Muster: Depressionen treten überdurchschnittlich häufig zusammen mit Erkrankungen des Verdauungssystems auf, Essstörungen mit Krampfanfällen sowie Angststörungen mit Arthritis, Herzbeschwerden und Verdauungskrankheiten. Dies berichten Forschende der Universität Basel und der Ruhr-Universität Bochum im Fachmagazin «Psychosomatic Medicine», die Daten von rund 6500 Teenagern aus den USA auswerteten.

08. April 2015

Chronische körperliche Erkrankungen und psychische Störungen stellen laut WHO eine grosse Herausforderung für das Gesundheitssystem dar und sind in den letzten Jahren weltweit zunehmend in den Blick gerückt. Dass körperliche Krankheiten und psychische Störungen nicht nur für sich und unabhängig voneinander, sondern auch systematisch zusammen auftreten, haben Studien an Erwachsenen bereits nahegelegt.

Wie häufig und in welchen Mustern sich solche Zusammenhänge bereits bei Kindern und Jugendlichen zeigen, hat nun eine Forschungsgruppe um PD Dr. Marion Tegethoff von der Fakultät für Psychologie der Universität Basel im Rahmen eines vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Projekts untersucht. Sie analysierte dafür die Daten einer repräsentativen Stichprobe aus den USA, bestehend aus 6482 Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren.

Depressionen mit Verdauungskrankheiten

Die Forschenden stellten fest, dass bei über einem Drittel (35,3%) der Kinder Jugendlichen mindestens eine psychische Störung und eine chronische körperliche Erkrankung aufgetreten waren. Den stärksten Zusammenhang fanden sie zwischen affektiven Störungen (wie Depressionen) und Krankheiten des Verdauungssystems. Weiter waren Jugendliche, die Angststörungen hatten, auch von Arthritis, Herzbeschwerden und Krankheiten des Verdauungssystems betroffen. Ganz ähnlich zeigten sich Relationen zwischen Essstörungen und Krampfanfällen (Epilepsie). Diese Zusammenhänge waren unabhängig von Faktoren wie Alter, Geschlecht oder sozioökonomischem Status der Jugendlichen.

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