Freie Inhalte
Regina Wecker erhält Chancengleichheitspreis
Die Regierungen beider Basel haben die Historikerin Regina Wecker, emeritierte Professorin für Frauen- und Geschlechtergeschichte, mit dem Chancengleichheitspreis ausgezeichnet. Sie würdigen damit ihr langjähriges wissenschaftliches und gesellschaftspolitisches Engagement für die Gleichstellung von Frauen und Männern.
Mit der Auszeichnung von Prof. Regina Wecker betonen die Regierungen die Wichtigkeit des Engagements von Einzelpersonen für das Anstossen von Veränderungen. Die gesellschaftlich aktive Professorin hat die Anliegen der Geschlechtergleichstellung mehreren Generationen von Studierenden nahe gebracht.
Zugleich war sie Mitbegründerin der interdisziplinären Geschlechterforschung in der Schweiz. Damit hat sie ein Fach aufgebaut, dessen wissenschaftliche Erkenntnisse für die Gleichstellungspolitik – insbesondere auch für die kantonale Gleichstellungsarbeit – von unmittelbarer Bedeutung sind.
Durch ihr regionalpolitisches und gesellschaftliches Engagement habe sie das Anliegen der Chancengleichheit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht, heisst es in der Mitteilung der beiden Basler Regierungen. So war Regina Wecker beispielsweise Einwohnerrätin in ihrer Wohngemeinde Reinach und gehörte dem Verfassungsrat des Kantons Basel-Landschaft an. Der Verein Frauenstadtrundgang Basel geht auf ihre Initiative zurück.
Die Historikerin teilt sich den mit 20‘000 Franken dotierten Chancengleichheitspreis beider Basel mit dem Netzwerk «Respekt@vpod», das ebenfalls ausgezeichnet wurde. Das Netzwerk setzt sich für faire Arbeitsbedingungen ein, informiert über die geltenden Gesetze und unterstützt Lohnklagen.
Pionierin der Frauen- und Geschlechterforschung
Prof. Regina Wecker, geboren 1944 in Berlin, studierte Geschichte, Judaistik, Englisch und Pädagogik in Berlin und Basel, wo sie 1975 promoviert wurde. 1992 habilitierte sie sich mit einer Arbeit zu den Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen in Basel zwischen 1870 und 1910. Von 1993 bis 1996 war sie Assistenzprofessorin und von 1997 bis zu ihrer Emeritierung 2009 Professorin für Frauen- und Geschlechtergeschichte an der Universität Basel.
Zu ihren Schwerpunkten in Lehre und Forschung zählen neben der Frauen- und Geschlechtergeschichte die Geschichte der Lohnarbeit, die Rechtsgeschichte und die Geschichte von Bürgerrecht und Nationalität. Gleichzeitig war sie massgeblich an der Verankerung der Geschlechtergeschichte und am Aufbau der Geschlechterforschung in der Schweiz beteiligt. 1998 erhielt Regina Wecker den Wissenschaftspreis der Stadt Basel.